Nach Massen-Protesten nimmt die Regierung die Fahrpreis-Erhöhungen in Rio und São Paulo zurück. Dennoch wollen die Demonstranten weitermachen. Präsidentin Rousseff gerät in Bedrängnis.
In Brasilien haben die Massendemonstrationen der vergangene Tage die Regierung zum Einlenken bewegt: Die umstrittenen Fahrpreiserhöhungen für Busse in São Paulo, Rio de Janeiro und anderen Städten wurden zurückgenommen. Die Proteste gingen trotzdem weiter: Demonstranten blockierten auch am Donnerstag wichtige Straßen. In sozialen Netzwerken kursierten Aufrufe zu Kundgebungen in 80 Städten, mehr als eine Million Teilnehmer wurden erwartet. Die Sicherheitsvorkehrungen an Regierungsgebäuden und Fußballstadien wurden verstärkt.
Demonstranten blockierten auch am Donnerstag wichtige Straßen.
Sprecher der Protestbewegung Movimento do Passe Livre (Bewegung für freie Fahrt) sagten, dass sie die Rücknahme der Preiserhöhung als "Sieg" feierten, es ihnen aber um mehr gehe: ein besseres Bildungssystem, weniger soziale Gegensätze, kostenlosen Nahverkehr, mehr Krankenhäuser und weniger Straflosigkeit für korrupte Politiker. Vor allem die Milliardenausgaben für Sport-Infrastruktur für die Fußball-WM 2014 stoßen auf immer mehr Widerstand: "Mehr Brot, weniger Spiele - die WM für wen?" stand auf einem Transparent in Fortaleza zu lesen. Dort demonstrierten Tausende vor dem Stadion, wo Brasiliens Nationalmannschaft am Mittwochabend ein Spiel des Confed-Cups austrug, eines Vorbereitungsturniers für die WM.
Viele brasilianische Fußballer haben sich mit den Protesten solidarisiert. Jungstar Neymar schrieb auf Facebook: "Ich wünsche mir ein Brasilien, das gerechter, sicherer, gesünder und ehrlicher ist." Dass deswegen zu Protesten kommen müsse, finde er traurig. Altstar Pelé hingegen rief die Menschen in einer Videobotschaft auf, sich auf die Vorbereitung der WM zu konzentrieren, was ein anderer Altstar, Romario, mit den Worten quittierte: "Pelé ist ein Poet, wenn er schweigt." Fifa-Präsident Jopseh Blatter verließ das Land grollend: "Es ist nicht so, dass wir Brasilien die WM aufgezwungen hätten", sagte der 77-Jährige dem Sender Globo.
Umfragen zeigen, dass ein Großteil der Bevölkerung die Demonstranten, viele von ihnen Studenten, unterstützt. In São Paulo signalisierten 77 Prozent Zustimmung, 20 Prozent mehr als zu Anfang der Proteste. Umgekehrt stürzen die Werte der Politiker ab. Nur noch knapp 20 Prozent glauben, dass die Regierung ein hohes Ansehen genießt, meldete das Institut Datafolha. Präsidentin Dilma Rousseff erreicht immerhin noch 55 Prozent Zustimmung, sie lag aber schon mal bei über 70 Prozent. Rousseff hatte in einer ersten Reaktion Verständnis für die Demonstrationen betont. "Ich möchte Ihnen sagen, dass meine Regierung die Rufe nach Veränderung hört", sagte sie. Dass sich Rousseff seit Beginn der Proteste eng mit ihrem Vorgänger Lula da Silva berät, wird ihr von konservativen Kommentatoren als Schwäche ausgelegt.
Rousseffs reiste nach São Paulo, um mit der Stadtspitze zu sprechen. Danach wurde die Rücknahme der Preiserhöhung bekanntgegeben, die der Bürgermeister zuvor ausgeschlossen hatte. Die konservative Zeitung Folha de São Paulo kritisierte die Maßnahme als Populimsus, Der Bürgermeister von Rio, Eduardo Paes, kündigte an, er werde die Kosten bei Bildung und Gesundheit hereinholen.
In Brasilien haben die Massendemonstrationen der vergangene Tage die Regierung zum Einlenken bewegt: Die umstrittenen Fahrpreiserhöhungen für Busse in São Paulo, Rio de Janeiro und anderen Städten wurden zurückgenommen. Die Proteste gingen trotzdem weiter: Demonstranten blockierten auch am Donnerstag wichtige Straßen. In sozialen Netzwerken kursierten Aufrufe zu Kundgebungen in 80 Städten, mehr als eine Million Teilnehmer wurden erwartet. Die Sicherheitsvorkehrungen an Regierungsgebäuden und Fußballstadien wurden verstärkt.
Demonstranten blockierten auch am Donnerstag wichtige Straßen.
Sprecher der Protestbewegung Movimento do Passe Livre (Bewegung für freie Fahrt) sagten, dass sie die Rücknahme der Preiserhöhung als "Sieg" feierten, es ihnen aber um mehr gehe: ein besseres Bildungssystem, weniger soziale Gegensätze, kostenlosen Nahverkehr, mehr Krankenhäuser und weniger Straflosigkeit für korrupte Politiker. Vor allem die Milliardenausgaben für Sport-Infrastruktur für die Fußball-WM 2014 stoßen auf immer mehr Widerstand: "Mehr Brot, weniger Spiele - die WM für wen?" stand auf einem Transparent in Fortaleza zu lesen. Dort demonstrierten Tausende vor dem Stadion, wo Brasiliens Nationalmannschaft am Mittwochabend ein Spiel des Confed-Cups austrug, eines Vorbereitungsturniers für die WM.
Viele brasilianische Fußballer haben sich mit den Protesten solidarisiert. Jungstar Neymar schrieb auf Facebook: "Ich wünsche mir ein Brasilien, das gerechter, sicherer, gesünder und ehrlicher ist." Dass deswegen zu Protesten kommen müsse, finde er traurig. Altstar Pelé hingegen rief die Menschen in einer Videobotschaft auf, sich auf die Vorbereitung der WM zu konzentrieren, was ein anderer Altstar, Romario, mit den Worten quittierte: "Pelé ist ein Poet, wenn er schweigt." Fifa-Präsident Jopseh Blatter verließ das Land grollend: "Es ist nicht so, dass wir Brasilien die WM aufgezwungen hätten", sagte der 77-Jährige dem Sender Globo.
Umfragen zeigen, dass ein Großteil der Bevölkerung die Demonstranten, viele von ihnen Studenten, unterstützt. In São Paulo signalisierten 77 Prozent Zustimmung, 20 Prozent mehr als zu Anfang der Proteste. Umgekehrt stürzen die Werte der Politiker ab. Nur noch knapp 20 Prozent glauben, dass die Regierung ein hohes Ansehen genießt, meldete das Institut Datafolha. Präsidentin Dilma Rousseff erreicht immerhin noch 55 Prozent Zustimmung, sie lag aber schon mal bei über 70 Prozent. Rousseff hatte in einer ersten Reaktion Verständnis für die Demonstrationen betont. "Ich möchte Ihnen sagen, dass meine Regierung die Rufe nach Veränderung hört", sagte sie. Dass sich Rousseff seit Beginn der Proteste eng mit ihrem Vorgänger Lula da Silva berät, wird ihr von konservativen Kommentatoren als Schwäche ausgelegt.
Rousseffs reiste nach São Paulo, um mit der Stadtspitze zu sprechen. Danach wurde die Rücknahme der Preiserhöhung bekanntgegeben, die der Bürgermeister zuvor ausgeschlossen hatte. Die konservative Zeitung Folha de São Paulo kritisierte die Maßnahme als Populimsus, Der Bürgermeister von Rio, Eduardo Paes, kündigte an, er werde die Kosten bei Bildung und Gesundheit hereinholen.