Der seit Jahren schwelende Streit zwischen der Republik Frankreich und der radikalen Minderheit unter ihren etwa sechs Millionen muslimischen Einwohnern ist in der kleinen Stadt Trappes ausgebrochen. Anlass war die Routinekontrolle einer Polizeistreife.
Am Wochende kam es zu Unruhen in Paris. Ausgelöst wurden diese durch eine Polizeikontrolle in der Stadt Trappas. Die Beamten hielten am Freitagabend eine vollverschleierte Frau an und forderte sie auf, den Gesichtsschleier zu entfernen, damit sie sie identifizieren könnten. Das Tragen der Burka ist seit dem Jahr 2010 durch Gesetz verboten. Daraufhin soll der Mann der Frau die drei Polizisten angeschrien, bespuckt und geschlagen haben. Angeblich hat er auch einen der Beamten am Hals gefasst und gewürgt.
Mehr als 20 Autos gingen in Trappes und anliegenden Gemeinden in Flammen auf.
Während ein Gerichtsmediziner am Hals des Polizisten Würgemale feststellte, behauptet ein Verein zur Bekämpfung der Islamophobie, die offizielle Darstellung stimme nicht. Die Polizisten hätten es an Respekt fehlen lassen und die Frau wie einen Hund angeschrien. Der Ehemann der Betroffenen wurde festgenommen, später aber bis zum Prozess wieder nach Hause geschickt. Noch während seines Gewahrsams auf der Polizeiwache forderten drei Dutzend Gleichgesinnte seine Freilassung, wurden jedoch abgewiesen. Darauf kam es zu schweren Krawallen, in deren Verlauf mehrere Hundert Demonstranten die Polizeiwache mit Pflastersteinen und Molotow-Cocktails bewarfen. Mehr als 20 Autos gingen in Trappes und anliegenden Gemeinden in Flammen auf. Bushaltestellen wurden demoliert, Mülltonnen angezündet. Ein Unbekannter versuchte, Polizisten auf der Straße mit seinem Auto zu überfahren. Trotz Verfolgung durch einen Hubschrauber konnte er entkommen.
Seit Sonntag herrscht in Trappes, das früher nur durch den größten Verschiebebahnhof Frankreichs bekannt war und im Krieg unter schweren Luftangriffen zu leiden hatte, wieder Ruhe. Mannschaftswagen der Polizei schützen die zentralen Punkte der Stadt, die in den vergangenen Jahren unter beträchtlichem Aufwand saniert wurde. Die soziale Erneuerung, so werfen Kritiker der Regierung vor, sei jedoch völlig vernachlässigt worden. Gegen vier junge Männer, die sich an den Ausschreitungen beteiligt hatten, begann am Montag in Versailles das in solchen Fällen vorgesehene Schnellverfahren.
Sowohl die verschleierte Frau als auch ihr Mann sind Konvertiten zum Islam. Die 20 Jahre alte Cassandra B. stammt aus Martinique, ihr Mann Michael K. soll russisch-nordafrikanischer Herkunft sein. Beide gehören einem Zirkel von Salafisten an, die einen besonders strikten Islam pflegen und in Trappes offenbar relativ viele Anhänger haben. Wie stets, wenn Fundamentalisten mit der Staatsgewalt in Konflikt geraten, tritt ein gewisser Solidarisierungseffekt zwischen den Radikalen und der großen Mehrheit der gemäßigten Muslime ein. "Warum kann die Polizei die verschleierten Frauen nicht wenigstens ein paar Tage in Ruhe lassen?" zitiert die Zeitung Le Monde eine Einwohnerin. "Bei dieser Hitze ist es im Ramadan schon schwierig genug, zu fasten." Der Präsident des Departements Yvelines, Erard Corbin de Mangoux, erklärte, ein kleiner Kern nutze jede Gelegenheit, um in der Stadt Feuer zu legen.
Für die sozialistische Regierung bedeutet die Affäre eine große Verlegenheit. Sie muss ein Verbot durchsetzen, das ihre Mehrheit nicht wollte. Das einschlägige Gesetz wurde auf Betreiben des früheren konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy eingeführt. Im Parlament wurde es von der damaligen Mehrheit der Rechten und der Mitte verabschiedet. Nur 14 sozialistische Abgeordnete stimmten dafür, unter ihnen freilich der jetzige Innenminister Manuel Vals. Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault nahm an der Abstimmung nicht teil, gab jedoch zu verstehen, dass seine Fraktion sich der Annahme der Vorlage nicht widersetzen werde.
Innenminister Vals besuchte am Montag die Wache in der Stadt Trappes und sprach den Polizisten sein volles Vertrauen aus. "Der Staat lässt mit sich keine Scherze treiben", sagte der Minister. "Die Lage ist unter Kontrolle." Von einem Teil seines eigenen Lagers wird Vals für seine kompromisslose Haltung immer wieder heftig kritisiert.
Am Wochende kam es zu Unruhen in Paris. Ausgelöst wurden diese durch eine Polizeikontrolle in der Stadt Trappas. Die Beamten hielten am Freitagabend eine vollverschleierte Frau an und forderte sie auf, den Gesichtsschleier zu entfernen, damit sie sie identifizieren könnten. Das Tragen der Burka ist seit dem Jahr 2010 durch Gesetz verboten. Daraufhin soll der Mann der Frau die drei Polizisten angeschrien, bespuckt und geschlagen haben. Angeblich hat er auch einen der Beamten am Hals gefasst und gewürgt.
Mehr als 20 Autos gingen in Trappes und anliegenden Gemeinden in Flammen auf.
Während ein Gerichtsmediziner am Hals des Polizisten Würgemale feststellte, behauptet ein Verein zur Bekämpfung der Islamophobie, die offizielle Darstellung stimme nicht. Die Polizisten hätten es an Respekt fehlen lassen und die Frau wie einen Hund angeschrien. Der Ehemann der Betroffenen wurde festgenommen, später aber bis zum Prozess wieder nach Hause geschickt. Noch während seines Gewahrsams auf der Polizeiwache forderten drei Dutzend Gleichgesinnte seine Freilassung, wurden jedoch abgewiesen. Darauf kam es zu schweren Krawallen, in deren Verlauf mehrere Hundert Demonstranten die Polizeiwache mit Pflastersteinen und Molotow-Cocktails bewarfen. Mehr als 20 Autos gingen in Trappes und anliegenden Gemeinden in Flammen auf. Bushaltestellen wurden demoliert, Mülltonnen angezündet. Ein Unbekannter versuchte, Polizisten auf der Straße mit seinem Auto zu überfahren. Trotz Verfolgung durch einen Hubschrauber konnte er entkommen.
Seit Sonntag herrscht in Trappes, das früher nur durch den größten Verschiebebahnhof Frankreichs bekannt war und im Krieg unter schweren Luftangriffen zu leiden hatte, wieder Ruhe. Mannschaftswagen der Polizei schützen die zentralen Punkte der Stadt, die in den vergangenen Jahren unter beträchtlichem Aufwand saniert wurde. Die soziale Erneuerung, so werfen Kritiker der Regierung vor, sei jedoch völlig vernachlässigt worden. Gegen vier junge Männer, die sich an den Ausschreitungen beteiligt hatten, begann am Montag in Versailles das in solchen Fällen vorgesehene Schnellverfahren.
Sowohl die verschleierte Frau als auch ihr Mann sind Konvertiten zum Islam. Die 20 Jahre alte Cassandra B. stammt aus Martinique, ihr Mann Michael K. soll russisch-nordafrikanischer Herkunft sein. Beide gehören einem Zirkel von Salafisten an, die einen besonders strikten Islam pflegen und in Trappes offenbar relativ viele Anhänger haben. Wie stets, wenn Fundamentalisten mit der Staatsgewalt in Konflikt geraten, tritt ein gewisser Solidarisierungseffekt zwischen den Radikalen und der großen Mehrheit der gemäßigten Muslime ein. "Warum kann die Polizei die verschleierten Frauen nicht wenigstens ein paar Tage in Ruhe lassen?" zitiert die Zeitung Le Monde eine Einwohnerin. "Bei dieser Hitze ist es im Ramadan schon schwierig genug, zu fasten." Der Präsident des Departements Yvelines, Erard Corbin de Mangoux, erklärte, ein kleiner Kern nutze jede Gelegenheit, um in der Stadt Feuer zu legen.
Für die sozialistische Regierung bedeutet die Affäre eine große Verlegenheit. Sie muss ein Verbot durchsetzen, das ihre Mehrheit nicht wollte. Das einschlägige Gesetz wurde auf Betreiben des früheren konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy eingeführt. Im Parlament wurde es von der damaligen Mehrheit der Rechten und der Mitte verabschiedet. Nur 14 sozialistische Abgeordnete stimmten dafür, unter ihnen freilich der jetzige Innenminister Manuel Vals. Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault nahm an der Abstimmung nicht teil, gab jedoch zu verstehen, dass seine Fraktion sich der Annahme der Vorlage nicht widersetzen werde.
Innenminister Vals besuchte am Montag die Wache in der Stadt Trappes und sprach den Polizisten sein volles Vertrauen aus. "Der Staat lässt mit sich keine Scherze treiben", sagte der Minister. "Die Lage ist unter Kontrolle." Von einem Teil seines eigenen Lagers wird Vals für seine kompromisslose Haltung immer wieder heftig kritisiert.