Mehr als sechs Millionen Syrer sind auf der Flucht
Leid lässt sich schlecht in Statistiken fassen, und doch vermittelt eine Zahl eindrucksvoll die Dimension der Tragödie in Syrien: Zwei Millionen Menschen sind vor dem Bürgerkrieg ins Ausland geflohen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf bekanntgegeben hat. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2004 hatte das Land 19,8 Millionen Einwohner, vor dem Ausbruch des Konflikts im Frühjahr 2011 waren es nach UN-Schätzungen etwas mehr als 22 Millionen. Etwa jeder zehnte Syrer hat also inzwischen seinen Heimat verlassen. Dazu kommen 4,25 Millionen Menschen, die im Land selbst fliehen mussten - 6,25 Millionen Syrer also sind Vertriebene dieses Krieges.
Syrische Flüchtlinge an der Grenze zum Irak
Die Flüchtlingszahlen zeichnen auch ein Bild von der Eskalation der Auseinandersetzung: Hatten sich vor einem Jahr etwa 230000 Syrer ins Ausland gerettet, flohen allein in den vergangenen zwölf Monaten noch einmal 1,8 Millionen. 5000 Flüchtlinge kommen derzeit jeden Tag in den Nachbarländern Libanon, Jordanien, Türkei, Irak und auch Ägypten an, die 97 Prozent von ihnen aufnehmen. Mehr als die Hälfte von ihnen, 52 Prozent, sind Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 17 Jahren.
Die Furcht vor einem Militärschlag der USA hat in den vergangenen Tagen die Situation noch verschärft: Zwischen 30000 und 40000 neue Flüchtlinge aus Damaskus und Umgebung seien im Libanon eingetroffen, sagte Martin Glasenapp von Medico International. Sie stammten aus Vierteln mit vielen Militäreinrichtungen, die Ziel von Angriffen werden könnten.
Die für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa sprach von einem "entsetzlichen Meilenstein" der Krise. Die hohe Zahl der Flüchtlinge aus Syrien sei eine Tragödie für die Betroffenen. Mehrere Staaten der Region sähen "ihre eigene Stabilität durch zahlreiche Probleme gefährdet". Allein in Libanon sind mehr als 715000 Syrer untergekommen - in einem Land, das 2010 geschätzt knapp 4,1 Millionen Einwohner hatte. Da die Gewalt stetig zunehme, müsse man damit rechnen, dass auch die Flüchtlingszahl weiter steige.
Das UNHCR veröffentlichte zugleich Zahlen, die Hilfsappelle westlicher Politiker heuchlerisch erscheinen lassen. Von den 1,1 Milliarden Dollar an benötigten Hilfsgeldern hat das Hilfswerk erst 548 Millionen bekommen, etwa 40 Prozent davon kamen aus den USA. Deutschland hat seit Beginn der Krise insgesamt 228 Millionen Euro bereitgestellt und weitere 200 Millionen Euro zugesagt. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte die EU-Staaten auf, mehr syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Deutschland habe als erster EU-Mitgliedsstaat 5000 Flüchtlingen Aufnahme angeboten, sagte sie im Bundestag. Kritiker monieren allerdings, diese Zahl sei viel zu gering; so viele Menschen fliehen jeden Tag.
Die Kosten für den Wiederaufbau Syriens würden sich laut der regierungsnahen Zeitung al Watan derzeit auf umgerechnet 55,5 Milliarden Euro belaufen. Der Immobilienexperte Ammar Jussef habe errechnet, dass in den vergangenen zweieinhalb Jahren seien 1,5 Millionen Wohnungen ganz oder teilweise zerstört wurden.
Leid lässt sich schlecht in Statistiken fassen, und doch vermittelt eine Zahl eindrucksvoll die Dimension der Tragödie in Syrien: Zwei Millionen Menschen sind vor dem Bürgerkrieg ins Ausland geflohen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf bekanntgegeben hat. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2004 hatte das Land 19,8 Millionen Einwohner, vor dem Ausbruch des Konflikts im Frühjahr 2011 waren es nach UN-Schätzungen etwas mehr als 22 Millionen. Etwa jeder zehnte Syrer hat also inzwischen seinen Heimat verlassen. Dazu kommen 4,25 Millionen Menschen, die im Land selbst fliehen mussten - 6,25 Millionen Syrer also sind Vertriebene dieses Krieges.
Syrische Flüchtlinge an der Grenze zum Irak
Die Flüchtlingszahlen zeichnen auch ein Bild von der Eskalation der Auseinandersetzung: Hatten sich vor einem Jahr etwa 230000 Syrer ins Ausland gerettet, flohen allein in den vergangenen zwölf Monaten noch einmal 1,8 Millionen. 5000 Flüchtlinge kommen derzeit jeden Tag in den Nachbarländern Libanon, Jordanien, Türkei, Irak und auch Ägypten an, die 97 Prozent von ihnen aufnehmen. Mehr als die Hälfte von ihnen, 52 Prozent, sind Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 17 Jahren.
Die Furcht vor einem Militärschlag der USA hat in den vergangenen Tagen die Situation noch verschärft: Zwischen 30000 und 40000 neue Flüchtlinge aus Damaskus und Umgebung seien im Libanon eingetroffen, sagte Martin Glasenapp von Medico International. Sie stammten aus Vierteln mit vielen Militäreinrichtungen, die Ziel von Angriffen werden könnten.
Die für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa sprach von einem "entsetzlichen Meilenstein" der Krise. Die hohe Zahl der Flüchtlinge aus Syrien sei eine Tragödie für die Betroffenen. Mehrere Staaten der Region sähen "ihre eigene Stabilität durch zahlreiche Probleme gefährdet". Allein in Libanon sind mehr als 715000 Syrer untergekommen - in einem Land, das 2010 geschätzt knapp 4,1 Millionen Einwohner hatte. Da die Gewalt stetig zunehme, müsse man damit rechnen, dass auch die Flüchtlingszahl weiter steige.
Das UNHCR veröffentlichte zugleich Zahlen, die Hilfsappelle westlicher Politiker heuchlerisch erscheinen lassen. Von den 1,1 Milliarden Dollar an benötigten Hilfsgeldern hat das Hilfswerk erst 548 Millionen bekommen, etwa 40 Prozent davon kamen aus den USA. Deutschland hat seit Beginn der Krise insgesamt 228 Millionen Euro bereitgestellt und weitere 200 Millionen Euro zugesagt. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte die EU-Staaten auf, mehr syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Deutschland habe als erster EU-Mitgliedsstaat 5000 Flüchtlingen Aufnahme angeboten, sagte sie im Bundestag. Kritiker monieren allerdings, diese Zahl sei viel zu gering; so viele Menschen fliehen jeden Tag.
Die Kosten für den Wiederaufbau Syriens würden sich laut der regierungsnahen Zeitung al Watan derzeit auf umgerechnet 55,5 Milliarden Euro belaufen. Der Immobilienexperte Ammar Jussef habe errechnet, dass in den vergangenen zweieinhalb Jahren seien 1,5 Millionen Wohnungen ganz oder teilweise zerstört wurden.