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Pasta? Bitte französisch

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Québecs Regierung macht sich mit dem Sprachgesetz lächerlich.

Joe Beef ist eines der bekanntesten Restaurants in Kanada. Es befindet sich in der Stadt Montréal, und dort gilt - wie überall in der frankophonen Provinz Québec - ein drakonisches Sprachgesetz. Denn Französisch muss nach Ansicht von Québecs Regierung mit allen Mitteln vor dem englischen Vormarsch geschützt werden. So schwärmt die Sprachpolizei aus, um Missetäter zu erwischen.

Der Name Joe Beef ist so englisch wie der Buckingham-Palast. Die Speisekarte ist zwar französisch, wie es das Gesetz verlangt, die Angestellten sind zweisprachig. Allerdings entdeckten Inspektoren bei einem Besuch ein antikes Schild, auf dem auf Englisch stand: 'Bitte lassen Sie das Eingangstor geschlossen'. Klar, die Beamten verlangten das sofortige Entfernen der Antiquität. Eigentümer David MacMillan war schockiert. 'Ich frage mich, was mit diesen Leuten nicht stimmt', sagte er der kanadischen Zeitung National Post.

Die Sprachpolizei macht aber nicht nur kleinen Firmen, sondern auch großen wie Walmart das Leben schwer. Die amerikanische Supermarktkette wurde belehrt, sie müsse ihren Namen in 'Le Magasin Walmart' umwandeln. Die Hühnchen-Kette Kentucky Fried Chicken heißt in Québec Poulet Frit Kentucky. Nach mehreren Anschlägen mit Brandbomben verlängerte die Kaffeehauskette Second Cup ihren Namen auf Les cafés Second Cup. Und Starbucks nennt sich Café Starbucks Coffee.

Sechs Konzernen - Walmart, Costco, Best Buy, Gap, Old Navy und Guess - geht der sprachliche Heimatschutz nun doch zu weit. Seit November 2012 ist ihre Klage vor dem Gericht anhängig, mit der sie ihren Markennamen gegen die Drohungen der Behörden verteidigen. Die Unternehmen müssen bei Gesetzesverstößen schließlich mit Strafen von bis zu 15000 Euro rechnen. Die Firmen kritisieren, die Regierung ändere die Interpretation des Sprachgesetzes nach ihrem Gusto.

Ein besonders absurder Fall machte weltweit Schlagzeilen. Einem italienischen Restaurant wurde verboten, Wörter wie Pasta auf der Speisekarte zu führen. Bei 'insalata caprese' wussten aber selbst die Beamten nicht, wie das zu übersetzen wäre. Diesmal schnitten sich die Sprachhüter ins eigene viande, pardon, Fleisch. Kurz und gut: Die oberste Sprachpolizistin wurde versetzt, bevor sich Québec noch lächerlicher machte. Jüngsten Berichten zufolge darf das Wort Pizza weiter verwendet werden.

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