Innerhalb eines Jahres hat die Apple-Aktie massiv an Wert verloren. Der Firmenchef Tim Cook steht unter Druck.
Gerade einmal ein Jahr ist es her, als Apple ganz oben war. Mitte September vergangenen Jahres kam das neue iPhone 5 auf den Markt, die Aktie des Technologiekonzerns aus Kalifornien stieg erstmals über die Marke von 700 Dollar - Apple war damit das wertvollste Unternehmen der Welt. Die Euphorie war groß, Grenzen nach oben schien es nicht zu geben. Manche träumten gar von einem weiteren Anstieg auf 800 oder 900 Dollar. Doch es kam, wie so oft an der Börse, ganz anders. Denn von September 2012 an ging es rapide bergab. Die Quartalsergebnisse überzeugten nicht mehr, neue Produkte blieben aus, die Aktie stürzte tief bis auf unter 400 Dollar. Heute notiert sie zwar wieder bei etwa 500 Dollar, ist aber immer noch weit entfernt von der alten Höchstmarke. Schlimmer noch: Der Nimbus vom scheinbar unendlichen Apple-Erfolg ist dahin.
Das Firmenlogo von Apple
Apple-Chef Tim Cook steht unter enormem Druck. Er versucht verzweifelt die Wende, jetzt stellt er wieder eine neue Version des iPhone vor. Eigentlich nicht mehr als eine schlichte Produktpräsentation, trotzdem war die Aufregung groß. Schon seit Wochen gab es Spekulationen, was da kommen mag. Wird Cook an alte Erfolge anknüpfen? Wird er die Krise beenden können?
Wohl kaum - zumindest nicht mit einer neuen iPhone-Version. Dafür müsste schon ein ganz neues, revolutionäres Gerät her. Etwas, das einen ganz neuen Markt erschließt, das die Menschen begeistert - wie einst iPod, iPhone, iPad. Doch das ist derzeit nicht zu erkennen. Der legendäre Visionär Steve Jobs, eigentlich ein Wahnsinniger, war für solche Überraschungen gut. Seinem noch immer blass wirkenden Nachfolger Cook, der den Konzern seit Jobs" Tod im Oktober 2011 führt, wird dies nicht zugetraut.
Die Probleme Apples sind grundlegend. Der Markt für Smartphones legt in vielen wichtigen Ländern nicht mehr so rasant zu wie früher. In Wachstumsregionen wie China oder Indien ist Apple noch kaum präsent. Die Konkurrenz ist hart: Der koreanische Samsung-Konzern hat dem ehemaligen Kultkonzern bereits den Rang abgelaufen, seine Produkte gelten als mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar besser. Die Verkäufe laufen, die Marktanteile liegen oft über denen von Apple. Auch andere Anbieter holen gewaltig auf, sie bieten zudem offene Plattformen an, was für viele Kunden attraktiv ist.
Die Pioniere aus Kalifornien sind schon lange nicht mehr allein, schlimmer: Sie haben der Konkurrenz nicht viel entgegenzusetzen. Dazu kommt: Die Abhängigkeit vom iPhone ist noch immer gefährlich hoch - ganz im Gegensatz etwa zum Konkurrenten Samsung, der eine Reihe von Geschäften mit Erfolg betreibt.
Die goldenen Zeiten für Apple sind ganz offensichtlich vorerst vorbei. Daran wird auch ein grundlegender Strategiewechsel kaum etwas ändern, der wie eine Verzweiflungstat aussieht: Apple wird seine Smartphones künftig möglicherweise in einer abgespeckten Form billiger verkaufen, um so wieder Boden gutzumachen. Bislang galt der eherne Grundsatz: Spitzentechnologie zu Spitzenpreisen. Apple-Geräte gehörten immer den teuersten - dafür hatte die Marke auch einen exklusiven Charakter. Wer ein Apple-Gerät in der Tasche hatte, gehörte einfach dazu. Das würde künftig anders.
Kurzfristig könnte durch diesen Schwenk zwar der Absatz deutlich nach oben getrieben werden. Doch zu welchem Preis? Denn langfristig wird Apple damit zu einem Massenhersteller wie jeder andere. Austauschbare Produkte aus dem Hause Apple, das hätte es mit Steve Jobs nicht gegeben.
Von der alten Magie ist ohnehin nicht mehr viel zu spüren. Früher zelebrierte der Magier Jobs die neuen Produkte. Im schwarzen Rollkragenpulli trat er auf die Bühne, präsentierte ein neues Lebensgefühl. Kaum ein Produkt hat in jüngerer Zeit den Alltag vieler Menschen so geändert wie das iPhone. Anfang 2007 wurde das Gerät, das per Fingerstreich auf dem Bildschirm bedient wird, von Steve Jobs erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Es ist einfach und orientiert sich strikt an den Bedürfnissen der Kunden. Sie sind seitdem fast immer online. Musik, Kurznachrichten, E-Mails, Fotos, Videos, Navigationsgerät - alles in einem Smartphone. Ein völlig neuer und sehr lukrativer Markt entstand, aber Apple blieb nicht lange alleine. Die Konkurrenz holte schnell auf.
"Ich glaube, wenn du etwas machst und es läuft gut, dann solltest du etwas anderes Wunderbares machen, bleib nicht zu lange bei einem", soll Steve Jobs einmal gesagt haben. Daran hat sich Nachfolger Cook nicht gehalten - und das erweist sich als verhängnisvoll.
Gerade einmal ein Jahr ist es her, als Apple ganz oben war. Mitte September vergangenen Jahres kam das neue iPhone 5 auf den Markt, die Aktie des Technologiekonzerns aus Kalifornien stieg erstmals über die Marke von 700 Dollar - Apple war damit das wertvollste Unternehmen der Welt. Die Euphorie war groß, Grenzen nach oben schien es nicht zu geben. Manche träumten gar von einem weiteren Anstieg auf 800 oder 900 Dollar. Doch es kam, wie so oft an der Börse, ganz anders. Denn von September 2012 an ging es rapide bergab. Die Quartalsergebnisse überzeugten nicht mehr, neue Produkte blieben aus, die Aktie stürzte tief bis auf unter 400 Dollar. Heute notiert sie zwar wieder bei etwa 500 Dollar, ist aber immer noch weit entfernt von der alten Höchstmarke. Schlimmer noch: Der Nimbus vom scheinbar unendlichen Apple-Erfolg ist dahin.
Das Firmenlogo von Apple
Apple-Chef Tim Cook steht unter enormem Druck. Er versucht verzweifelt die Wende, jetzt stellt er wieder eine neue Version des iPhone vor. Eigentlich nicht mehr als eine schlichte Produktpräsentation, trotzdem war die Aufregung groß. Schon seit Wochen gab es Spekulationen, was da kommen mag. Wird Cook an alte Erfolge anknüpfen? Wird er die Krise beenden können?
Wohl kaum - zumindest nicht mit einer neuen iPhone-Version. Dafür müsste schon ein ganz neues, revolutionäres Gerät her. Etwas, das einen ganz neuen Markt erschließt, das die Menschen begeistert - wie einst iPod, iPhone, iPad. Doch das ist derzeit nicht zu erkennen. Der legendäre Visionär Steve Jobs, eigentlich ein Wahnsinniger, war für solche Überraschungen gut. Seinem noch immer blass wirkenden Nachfolger Cook, der den Konzern seit Jobs" Tod im Oktober 2011 führt, wird dies nicht zugetraut.
Die Probleme Apples sind grundlegend. Der Markt für Smartphones legt in vielen wichtigen Ländern nicht mehr so rasant zu wie früher. In Wachstumsregionen wie China oder Indien ist Apple noch kaum präsent. Die Konkurrenz ist hart: Der koreanische Samsung-Konzern hat dem ehemaligen Kultkonzern bereits den Rang abgelaufen, seine Produkte gelten als mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar besser. Die Verkäufe laufen, die Marktanteile liegen oft über denen von Apple. Auch andere Anbieter holen gewaltig auf, sie bieten zudem offene Plattformen an, was für viele Kunden attraktiv ist.
Die Pioniere aus Kalifornien sind schon lange nicht mehr allein, schlimmer: Sie haben der Konkurrenz nicht viel entgegenzusetzen. Dazu kommt: Die Abhängigkeit vom iPhone ist noch immer gefährlich hoch - ganz im Gegensatz etwa zum Konkurrenten Samsung, der eine Reihe von Geschäften mit Erfolg betreibt.
Die goldenen Zeiten für Apple sind ganz offensichtlich vorerst vorbei. Daran wird auch ein grundlegender Strategiewechsel kaum etwas ändern, der wie eine Verzweiflungstat aussieht: Apple wird seine Smartphones künftig möglicherweise in einer abgespeckten Form billiger verkaufen, um so wieder Boden gutzumachen. Bislang galt der eherne Grundsatz: Spitzentechnologie zu Spitzenpreisen. Apple-Geräte gehörten immer den teuersten - dafür hatte die Marke auch einen exklusiven Charakter. Wer ein Apple-Gerät in der Tasche hatte, gehörte einfach dazu. Das würde künftig anders.
Kurzfristig könnte durch diesen Schwenk zwar der Absatz deutlich nach oben getrieben werden. Doch zu welchem Preis? Denn langfristig wird Apple damit zu einem Massenhersteller wie jeder andere. Austauschbare Produkte aus dem Hause Apple, das hätte es mit Steve Jobs nicht gegeben.
Von der alten Magie ist ohnehin nicht mehr viel zu spüren. Früher zelebrierte der Magier Jobs die neuen Produkte. Im schwarzen Rollkragenpulli trat er auf die Bühne, präsentierte ein neues Lebensgefühl. Kaum ein Produkt hat in jüngerer Zeit den Alltag vieler Menschen so geändert wie das iPhone. Anfang 2007 wurde das Gerät, das per Fingerstreich auf dem Bildschirm bedient wird, von Steve Jobs erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Es ist einfach und orientiert sich strikt an den Bedürfnissen der Kunden. Sie sind seitdem fast immer online. Musik, Kurznachrichten, E-Mails, Fotos, Videos, Navigationsgerät - alles in einem Smartphone. Ein völlig neuer und sehr lukrativer Markt entstand, aber Apple blieb nicht lange alleine. Die Konkurrenz holte schnell auf.
"Ich glaube, wenn du etwas machst und es läuft gut, dann solltest du etwas anderes Wunderbares machen, bleib nicht zu lange bei einem", soll Steve Jobs einmal gesagt haben. Daran hat sich Nachfolger Cook nicht gehalten - und das erweist sich als verhängnisvoll.