Inspektoren finden Beweise für Verwendung des Nerven-Kampfstoffs 'in relativ großem Maßstab'
In Syrien ist nach Einschätzung der UN-Inspektoren Sarin eingesetzt worden. Dafür gebe es "klare" Beweise, hieß es in einem Bericht des UN-Chef-Waffeninspektors Åke Sellström, der noch im Laufe des Montags dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt werden sollte. Der Bericht bestätigt den Einsatz des Nervenkampfstoffes bei einem Angriff am 21. August in Damaskus.
Eines der Opfer des Giftgasanschlags am 21. August 2013
Die Vereinten Nationen veröffentlichten am Montag ein Foto von der Übergabe des Berichts durch Sellström an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Auf dem Bild ist die erste Seite zu erkennen, auf der es heißt, dass Geschosse mit "dem Nervenkampfstoff Sarin eingesetzt wurden", und zwar "in relativ großem Maßstab".
Nur zwei Tage nach der russisch-amerikanischen Vereinbarung zur Kontrolle und Beseitigung aller syrischen Chemiewaffen brachen neue Risse zwischen Moskau und dem Westen auf. Russlands Außenminister Sergej Lawrow warnte am Montag, der "Friedensprozess" sowie geplante Verhandlungen zur Beendigung des Bürgerkriegs könnten scheitern, falls "bestimmte europäische Hauptstädte" weiter mit militärischer Gewalt drohten. Damit zielt Moskau vor allem auf Paris: Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hatte kurz zuvor gefordert, die zur Umsetzung des Chemiewaffen-Kompromisses nötige
UN-Resolution müsse "ernsthafte Konsequenzen" vorsehen, falls Damaskus die Vereinbarung unterlaufe: "Alle Optionen müssen auf dem Tisch bleiben."
Nach einem Treffen mit seinen Außenministerkollegen aus den USA und Großbritannien, John Kerry und William Hague, hatte Fabius in Paris verlangt, Syrien müsse nun "sehr schnell mit konkreten und verifizierbaren Taten" die Vereinbarung zum Verzicht auf Chemiewaffen umsetzen. Frankreich will, dass der UN-Sicherheitsrat noch diese Woche eine "harte Resolution" verabschiedet. Aus der Umgebung von Präsident François Hollande hieß es, die Resolution müsse "die Zerstörung der syrischen Arsenale in Stein meißeln" und "Sanktionen, auch militärische, im Falle von Verstößen vorsehen".
In Anspielung auf eine mögliche Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof fügte Fabius hinzu, "die Verantwortlichen für das Verbrechen" des Chemiewaffen-Einsatzes sollten "zur Rechenschaft gezogen werden". Die amerikanisch-russische Vereinbarung sieht das nicht vor. Zudem hatte Moskau sich von Washington zusichern lassen, dass vor eventuellen Militärschlägen gegen das syrische Regime der Sicherheitsrat auf jeden Fall erneut beraten müsse.
In Syrien ist nach Einschätzung der UN-Inspektoren Sarin eingesetzt worden. Dafür gebe es "klare" Beweise, hieß es in einem Bericht des UN-Chef-Waffeninspektors Åke Sellström, der noch im Laufe des Montags dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt werden sollte. Der Bericht bestätigt den Einsatz des Nervenkampfstoffes bei einem Angriff am 21. August in Damaskus.
Eines der Opfer des Giftgasanschlags am 21. August 2013
Die Vereinten Nationen veröffentlichten am Montag ein Foto von der Übergabe des Berichts durch Sellström an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Auf dem Bild ist die erste Seite zu erkennen, auf der es heißt, dass Geschosse mit "dem Nervenkampfstoff Sarin eingesetzt wurden", und zwar "in relativ großem Maßstab".
Nur zwei Tage nach der russisch-amerikanischen Vereinbarung zur Kontrolle und Beseitigung aller syrischen Chemiewaffen brachen neue Risse zwischen Moskau und dem Westen auf. Russlands Außenminister Sergej Lawrow warnte am Montag, der "Friedensprozess" sowie geplante Verhandlungen zur Beendigung des Bürgerkriegs könnten scheitern, falls "bestimmte europäische Hauptstädte" weiter mit militärischer Gewalt drohten. Damit zielt Moskau vor allem auf Paris: Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hatte kurz zuvor gefordert, die zur Umsetzung des Chemiewaffen-Kompromisses nötige
UN-Resolution müsse "ernsthafte Konsequenzen" vorsehen, falls Damaskus die Vereinbarung unterlaufe: "Alle Optionen müssen auf dem Tisch bleiben."
Nach einem Treffen mit seinen Außenministerkollegen aus den USA und Großbritannien, John Kerry und William Hague, hatte Fabius in Paris verlangt, Syrien müsse nun "sehr schnell mit konkreten und verifizierbaren Taten" die Vereinbarung zum Verzicht auf Chemiewaffen umsetzen. Frankreich will, dass der UN-Sicherheitsrat noch diese Woche eine "harte Resolution" verabschiedet. Aus der Umgebung von Präsident François Hollande hieß es, die Resolution müsse "die Zerstörung der syrischen Arsenale in Stein meißeln" und "Sanktionen, auch militärische, im Falle von Verstößen vorsehen".
In Anspielung auf eine mögliche Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof fügte Fabius hinzu, "die Verantwortlichen für das Verbrechen" des Chemiewaffen-Einsatzes sollten "zur Rechenschaft gezogen werden". Die amerikanisch-russische Vereinbarung sieht das nicht vor. Zudem hatte Moskau sich von Washington zusichern lassen, dass vor eventuellen Militärschlägen gegen das syrische Regime der Sicherheitsrat auf jeden Fall erneut beraten müsse.