Als packenden Realthriller rekonstruiert Captain Phillips die Entführung eines amerikanischen Kapitäns durch somalische Piraten. Der Hauptdarsteller Tom Hanks (Forrest Gump) erklärt im Gespräch mit SZ Extra, worin der Reiz solcher Projekte liegt, wann er Regisseuren ins Gesicht schlagen würde und weshalb er im Film lieber verprügelt wird, als zu heiraten.
Ab Donnerstag ist Tom Hanks als "Captain Phillips" im Kino zu sehen. Der Film ist die Rekonstruktion einer tatsächlichen Entführung im Jahr 2009.
In Ihrer Filmografie finden sich immer wieder Geschichten über Männer in realen Extremsituationen - Castaway, Der Soldat James Ryan, Apollo 13 und jetzt Captain Phillips. Was zieht Sie zu solchen Rollen hin?
Tom Hanks: Zunächst reizt mich allein die Herausforderung, solche nicht-fiktionalen Situationen zu rekonstruieren. Aber noch spannender als solche Fakten und Rahmenbedingungen finde ich das Verhalten dieser Menschen. Um solche Rollen spielen zu können, studiere ich also einerseits die äußeren Muster und Prozeduren ein, nach denen sich diese Männer richten, und gleichzeitig muss ich ihr psychologisches Verhalten verstehen. Das zusammen kann einen Film ergeben, der für den Zuschauer völliges Neuland ist. Genau um so etwas zu sehen, gehe ich selbst ins Kino.
Wie haben Sie die Figur des Captain Phillips studiert?
Ich habe alles gelesen, was ich zu ihm in die Finger bekam. Aber das Wichtigste war, mit ihm persönlich zwei Tage zu verbringen. Er hat mir unschätzbare Einblicke gegeben, die letztlich jeden Moment meiner Darstellung beeinflusst haben. Zum Beispiel machte er mit den Piraten Scherze, und sie mit ihm, aber gleichzeitig verprügelten sie ihn. Er wusste, dass auf dem Rettungsboot Vorräte waren, aber er hatte keine Lust, das den Piraten zu sagen. Die sollten genauso leiden wie er. Und er war absolut überzeugt, dass der brutalste der Typen ihn früher oder später erschießen würde.
Es gibt Regisseure, die beim Dreh eine angespannte Atmosphäre schaffen, damit das Spiel noch authentischer wirkt.
Solchen Leuten würde ich am liebsten eine auf den Mund geben. Ich bin ein Profi, ich weiß, wie ich so etwas zu spielen habe. Man muss mich nicht manipulieren. Allerdings hat Paul Greengrass etwas sehr Kluges gemacht. Wir haben nämlich die somalischen Darsteller, die die Piraten spielen, erst in dem Moment getroffen, als sie die Brücke stürmten. Dieser Moment war ganz schön haarsträubend. Aber nachdem wir 40 Minuten miteinander gedreht hatten, war alles ganz entspannt: "Wie lebt es sich in Minneapolis?" "Freut mich sehr, dass euch Forrest Gump gefällt."
Haben Sie selbst einmal eine Extremsituation außerhalb Ihrer Filme erlebt?
Nie. Einmal bin ich durch die Staaten gefahren und hatte Probleme mit meinem Autoreifen. Ich habe keine Ahnung, wie ich in solchen Situationen reagieren würde. Wahrscheinlich bekäme ich kalte Füße.
Wollen Sie mal kürzer treten? Weniger aufreibende Rollen spielen?
Das Einzige, was ich nicht mehr spiele, ist der jugendliche Liebhaber. Den nehmen mir die Leute nicht mehr ab. Aber solche Filme enden dann meistens mit einer Hochzeit. Und es gibt nichts Ekelhafteres zu drehen als Hochzeitsszenen - zwei Wochen stehst du da im Smoking herum. Da lasse ich mich viel lieber von somalischen Piraten verprügeln. Das fühlt sich viel echter an.
"Captain Phillips" läuft diesen Donnerstag in den deutschen Kinos an.
Ab Donnerstag ist Tom Hanks als "Captain Phillips" im Kino zu sehen. Der Film ist die Rekonstruktion einer tatsächlichen Entführung im Jahr 2009.
In Ihrer Filmografie finden sich immer wieder Geschichten über Männer in realen Extremsituationen - Castaway, Der Soldat James Ryan, Apollo 13 und jetzt Captain Phillips. Was zieht Sie zu solchen Rollen hin?
Tom Hanks: Zunächst reizt mich allein die Herausforderung, solche nicht-fiktionalen Situationen zu rekonstruieren. Aber noch spannender als solche Fakten und Rahmenbedingungen finde ich das Verhalten dieser Menschen. Um solche Rollen spielen zu können, studiere ich also einerseits die äußeren Muster und Prozeduren ein, nach denen sich diese Männer richten, und gleichzeitig muss ich ihr psychologisches Verhalten verstehen. Das zusammen kann einen Film ergeben, der für den Zuschauer völliges Neuland ist. Genau um so etwas zu sehen, gehe ich selbst ins Kino.
Wie haben Sie die Figur des Captain Phillips studiert?
Ich habe alles gelesen, was ich zu ihm in die Finger bekam. Aber das Wichtigste war, mit ihm persönlich zwei Tage zu verbringen. Er hat mir unschätzbare Einblicke gegeben, die letztlich jeden Moment meiner Darstellung beeinflusst haben. Zum Beispiel machte er mit den Piraten Scherze, und sie mit ihm, aber gleichzeitig verprügelten sie ihn. Er wusste, dass auf dem Rettungsboot Vorräte waren, aber er hatte keine Lust, das den Piraten zu sagen. Die sollten genauso leiden wie er. Und er war absolut überzeugt, dass der brutalste der Typen ihn früher oder später erschießen würde.
Es gibt Regisseure, die beim Dreh eine angespannte Atmosphäre schaffen, damit das Spiel noch authentischer wirkt.
Solchen Leuten würde ich am liebsten eine auf den Mund geben. Ich bin ein Profi, ich weiß, wie ich so etwas zu spielen habe. Man muss mich nicht manipulieren. Allerdings hat Paul Greengrass etwas sehr Kluges gemacht. Wir haben nämlich die somalischen Darsteller, die die Piraten spielen, erst in dem Moment getroffen, als sie die Brücke stürmten. Dieser Moment war ganz schön haarsträubend. Aber nachdem wir 40 Minuten miteinander gedreht hatten, war alles ganz entspannt: "Wie lebt es sich in Minneapolis?" "Freut mich sehr, dass euch Forrest Gump gefällt."
Haben Sie selbst einmal eine Extremsituation außerhalb Ihrer Filme erlebt?
Nie. Einmal bin ich durch die Staaten gefahren und hatte Probleme mit meinem Autoreifen. Ich habe keine Ahnung, wie ich in solchen Situationen reagieren würde. Wahrscheinlich bekäme ich kalte Füße.
Wollen Sie mal kürzer treten? Weniger aufreibende Rollen spielen?
Das Einzige, was ich nicht mehr spiele, ist der jugendliche Liebhaber. Den nehmen mir die Leute nicht mehr ab. Aber solche Filme enden dann meistens mit einer Hochzeit. Und es gibt nichts Ekelhafteres zu drehen als Hochzeitsszenen - zwei Wochen stehst du da im Smoking herum. Da lasse ich mich viel lieber von somalischen Piraten verprügeln. Das fühlt sich viel echter an.
"Captain Phillips" läuft diesen Donnerstag in den deutschen Kinos an.