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Israel tötet Militärchef der Hamas

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Angriff auf Ahmed al-Dschabari soll der Beginn eines größeren Einsatzes im Gazastreifen sein


Kairo - Bei einem Bombenangriff auf den Gazastreifen hat die israelische Luftwaffe den Militärchef der regierenden Islamis-ten-Gruppe Hamas getötet. Ahmed al-Dschabari sei bei einem Raketenangriff auf sein Auto getötet worden, als er durch Gaza-Stadt fuhr, hieß es in Agenturberichten und unter Berufung auf Augenzeugen. Laut unbestätigten Berichten starb auch einer seiner Stellvertreter bei dem Angriff in der Hauptstadt des kleinen Palästinensergebiets zwischen Israel und Ägypten. Die israelische Führung erklärte, man habe den Palästinenser wegen seiner 'jahrelangen Terroraktivität' getötet. Der israelische Geheimdienst Schin Bet teilte mit, Dschabari sei 'verantwortlich für die Finanzierung und Ausführung von militärischen Angriffen und Terroranschlägen gegen Israel' gewesen. 'Seine Vernichtung ist eine Botschaft an die Führer der Hamas' so der Schin Bet. 'Wenn sie weiter für den Terrorismus gegen Israel trommeln, werden sie leiden.' Nach Angaben des israelischen Militärs war die Tötung Dschabaris erst der Beginn eines größeren Einsatzes gegen terroristische Organisationen im Gazastreifen.




Ahmed al-Dschabari

Ein BBC-Korrespondent in Gaza-Stadt berichtete, die Bevölkerung sei im Aufruhr, Hamas-Anhänger schössen in die Luft. Dschabari ist der ranghöchste Hamas-Vertreter, der seit dem Krieg Israels gegen den Gazastreifen im Jahr 2009 getötet wurde: Israel hatte das Palästinensergebiet damals wegen anhaltender Raketenangriffe auf Südisrael erst wochenlang bombardiert, bevor die Armee massiv mit Bodentruppen vorrückte. Mindestens 1200 Palästinenser starben, die Zahl der israelischen Opfer lag bei rund einem Dutzend.

In den vergangenen Wochen ist es immer wieder zu einzelnen Angriffen gegen Israel von Gaza aus gekommen. Zudem gab es mehrere, zum Teil vereitelte Angriffe vom ägyptischen Sinai aus, an den der Gazastreifen angrenzt. Die beiden Gebiete sind durch eine Reihe geheimer Tunnels verbunden. Auf diese Weise kommen Waffen in den Gazastreifen, die seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi vor allem aus Libyen stammen. Kämpfer radikaler Gruppen sollen zudem hin- und her wechseln.

Beim folgenschwersten Angriff auf Israel in jüngster Zeit sollen ebenfalls Gaza-Palästinenser beteiligt gewesen sein: Militante hatten im August erst einen Posten der ägyptischen Sicherheitskräfte attackiert und mehrere Soldaten getötet. Dann durchbrachen sie mit einem gestohlenen Panzerwagen und einem Fahrzeug voller Sprengstoff die Grenzanlagen. Sie wurden daraufhin von einem israelischen Hubschrauber angegriffen und getötet.

Die Tötung Dschabaris kommt zu einem schwierigen Zeitpunkt in den israelisch-palästinensischen Beziehungen: Die Palästinenser machen gerade ernst mit ihrer Forderung nach Anerkennung ihrer Staatlichkeit durch die Vereinten Nationen. Der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, will am 29. November bei der UN beantragen, dass Palästina den Status 'Beobachterstaat ohne Mitgliedschaft' erhält. Israel drohte mit weitreichenden Schritten. Umweltminister Gilad Erdan sagte dem Rundfunk am Mittwoch, Israel könnte in dem Fall die jüdischen Siedlungen im Westjordanland annektieren und die Friedensverträge mit den Palästinensern aufkündigen. US-Präsident Barack Obama hat die Palästinenser vergeblich zu einem Verzicht auf die Initiative zur Anerkennung ihrer Staatlichkeit gedrängt. Es gebe jedoch kein Zurück mehr, teilte die Palästinensische Autonomiebehörde in Ramallah mit.

Palästinenserpräsident Abbas war im vergangenen Jahr mit seiner Initiative für eine UN-Vollmitgliedschaft gescheitert. Der nun weniger ambitionierte Antrag bedarf nur einer Mehrheit in der Vollversammlung, die als sicher gilt. Die Palästinenser hätten dann einen UN-Status wie der Vatikan.

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