München – In der Ukraine ist am Donnerstag ein malaysisches Passagierflugzeug mit 295 Menschen an Bord kurz vor dem Eintritt in den russischen Luftraum abgestürzt. Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete, dass die Maschine der Malaysia Airlines in einer Höhe von etwa 10000 Metern abgeschossen und nördlich von Tores etwa 80 Kilometer von der umkämpften ostukrainischen Stadt Donezk entfernt aufgeschlagen sei. US-Medien berichteten am Abend, die US-Geheimdienste hätten bestätigt, das Flugzeug sei von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden.
Ein russisches Flugzeug vom Typ Tupolev 214 und ein russisches Rakten Flugabwehrsystem Buk-M2 werden am 31.08.2013 bei der Luftfahrtausstellung Salon MAKS-2013 in Moskau (Russland) vorgeführt.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko bezeichnete den Absturz über dem Konfliktgebiet Donezk als „terroristischen Akt“. Er halte die Tragödie „weder für einen Zwischenfall noch für eine Katastrophe“. Die Boeing 777 war in Amsterdam gestartet und auf dem Weg in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Offenbar hat keiner der Insassen des Flugs MH17 überlebt. Auf der Maschine waren 154 Niederländer gebucht. Auch vier Deutsche sollen unter den Opfern sein.
Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers, sowie der Generalstab der Armee beschuldigten die prorussischen Separatisten in der Ostukraine, das Passagierflugzeug mit Hilfe des in der Sowjetunion entwickelten Luftabwehrsystem Buk abgeschossen zu haben. Präsident Poroschenko kündigte an, eine Kommission einzusetzen, die die Umstände der Katastrophe untersuchen soll.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zeigte sich entsetzt und forderte eine internationale Untersuchung. „Dass Hunderte völlig Unbeteiligte auf diese furchtbare Weise ums Leben kommen, versagt einem die Sprache.“ Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine müssten „den Rettungs- und Sicherheitskräften unverzüglich Zugang zur Absturzstelle gewähren“, sagte Steinmeier. Experten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) machten sich auf den Weg zur Absturzstelle. Die Aufständischen erklärten unterdessen, sie hätten den Flugschreiber der Maschine gefunden.
Die ukrainische Führung und die Separatisten in der Ostukraine warfen der jeweils anderen Seite vor, für die Tragödie verantwortlich zu sein. Das Innenministerium in Kiew hatte kurz vor dem Absturz behauptet, die Rebellen verfügten über Luftabwehrsysteme von russischen Typ Buk-1M. Seine Raketen können Ziele in bis zu 25 000 Metern Höhe bekämpfen. Vertreter der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ beteuerten, dass sie mit dem Absturz der Maschine nichts zu tun hätten. Sie würden nur über Systeme verfügen, die bis zu einer Höhe von 3000 Metern reichten. Am Montag hatte das ukrainische Militär Russland indirekt vorgeworfen, eine Transportmaschine vom Typ AN-26 in 6500 Metern Höhe abgeschossen zu haben. Am Donnerstag verbreitete das ukrainische Außenministerium einen angeblichen Internet-Eintrag des selbsternannten „Verteidigungsministers von Donezk“, Igor Girkin, genannt Strelkow, wonach dieser unmittelbar nach dem Absturz der Maschine gepostet habe, „in Tores ist eine AN-26 abgeschossen worden, seine Teile liegen irgendwo in der Nähe der Kohlenmine Progress. Wir haben jeden gewarnt: Fliegt nicht durch unseren Luftraum.“ Eine hochrangige Quelle im Kiewer Außenministerium erklärte: „Die haben unsere Flüge seit Tagen gejagt.“ Wenig später dementierten die Separatisten den Eintrag als nicht authentisch, vielmehr hätten ukrainische Jagdflugzeuge die Maschine abgeschossen.
Russlands Staatschef Wladimir Putin übermittelte der malaysischen Regierung sein Beileid. Er sei traurig über „die Katastrophe über dem Territorium der Ukraine, die so viele Menschenleben gekostet“ habe. Putin telefonierte wegen der Ukraine-Krise und der damit verbundenen westlichen Sanktionen auch mit US-Präsident Barack Obama. Der Kreml erklärte, auch der Absturz der Passagiermaschine sei thematisiert worden.
Obwohl es zunächst keine Sperrung des ukrainischen Luftraums gab, entschieden die Lufthansa und weitere große europäische Airlines am Donnerstag, von sofort an den ukrainischen Luftraum weiträumig zu umfliegen. Für Malaysia Airlines ist dies bereits die zweite Katastrophe innerhalb von wenigen Monaten. Eine Boeing 777 der Fluggesellschaft war am 8.März mit 239 Passagieren an Bord nach dem Start in Kuala Lumpur in Richtung Peking verschwunden. Seiten 2 und 4
Ein russisches Flugzeug vom Typ Tupolev 214 und ein russisches Rakten Flugabwehrsystem Buk-M2 werden am 31.08.2013 bei der Luftfahrtausstellung Salon MAKS-2013 in Moskau (Russland) vorgeführt.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko bezeichnete den Absturz über dem Konfliktgebiet Donezk als „terroristischen Akt“. Er halte die Tragödie „weder für einen Zwischenfall noch für eine Katastrophe“. Die Boeing 777 war in Amsterdam gestartet und auf dem Weg in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Offenbar hat keiner der Insassen des Flugs MH17 überlebt. Auf der Maschine waren 154 Niederländer gebucht. Auch vier Deutsche sollen unter den Opfern sein.
Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers, sowie der Generalstab der Armee beschuldigten die prorussischen Separatisten in der Ostukraine, das Passagierflugzeug mit Hilfe des in der Sowjetunion entwickelten Luftabwehrsystem Buk abgeschossen zu haben. Präsident Poroschenko kündigte an, eine Kommission einzusetzen, die die Umstände der Katastrophe untersuchen soll.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zeigte sich entsetzt und forderte eine internationale Untersuchung. „Dass Hunderte völlig Unbeteiligte auf diese furchtbare Weise ums Leben kommen, versagt einem die Sprache.“ Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine müssten „den Rettungs- und Sicherheitskräften unverzüglich Zugang zur Absturzstelle gewähren“, sagte Steinmeier. Experten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) machten sich auf den Weg zur Absturzstelle. Die Aufständischen erklärten unterdessen, sie hätten den Flugschreiber der Maschine gefunden.
Die ukrainische Führung und die Separatisten in der Ostukraine warfen der jeweils anderen Seite vor, für die Tragödie verantwortlich zu sein. Das Innenministerium in Kiew hatte kurz vor dem Absturz behauptet, die Rebellen verfügten über Luftabwehrsysteme von russischen Typ Buk-1M. Seine Raketen können Ziele in bis zu 25 000 Metern Höhe bekämpfen. Vertreter der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ beteuerten, dass sie mit dem Absturz der Maschine nichts zu tun hätten. Sie würden nur über Systeme verfügen, die bis zu einer Höhe von 3000 Metern reichten. Am Montag hatte das ukrainische Militär Russland indirekt vorgeworfen, eine Transportmaschine vom Typ AN-26 in 6500 Metern Höhe abgeschossen zu haben. Am Donnerstag verbreitete das ukrainische Außenministerium einen angeblichen Internet-Eintrag des selbsternannten „Verteidigungsministers von Donezk“, Igor Girkin, genannt Strelkow, wonach dieser unmittelbar nach dem Absturz der Maschine gepostet habe, „in Tores ist eine AN-26 abgeschossen worden, seine Teile liegen irgendwo in der Nähe der Kohlenmine Progress. Wir haben jeden gewarnt: Fliegt nicht durch unseren Luftraum.“ Eine hochrangige Quelle im Kiewer Außenministerium erklärte: „Die haben unsere Flüge seit Tagen gejagt.“ Wenig später dementierten die Separatisten den Eintrag als nicht authentisch, vielmehr hätten ukrainische Jagdflugzeuge die Maschine abgeschossen.
Russlands Staatschef Wladimir Putin übermittelte der malaysischen Regierung sein Beileid. Er sei traurig über „die Katastrophe über dem Territorium der Ukraine, die so viele Menschenleben gekostet“ habe. Putin telefonierte wegen der Ukraine-Krise und der damit verbundenen westlichen Sanktionen auch mit US-Präsident Barack Obama. Der Kreml erklärte, auch der Absturz der Passagiermaschine sei thematisiert worden.
Obwohl es zunächst keine Sperrung des ukrainischen Luftraums gab, entschieden die Lufthansa und weitere große europäische Airlines am Donnerstag, von sofort an den ukrainischen Luftraum weiträumig zu umfliegen. Für Malaysia Airlines ist dies bereits die zweite Katastrophe innerhalb von wenigen Monaten. Eine Boeing 777 der Fluggesellschaft war am 8.März mit 239 Passagieren an Bord nach dem Start in Kuala Lumpur in Richtung Peking verschwunden. Seiten 2 und 4