Es läuft nicht gut für Italiens Tourismus. Maltempo, das schlechte Wetter, verdirbt zumindest im Norden das Sommergeschäft. Immer wieder hat es im Juni und Juli geregnet, in dieser Woche kam es in der Toskana nach Dauergüssen zu Überschwemmungen. In den Urlaubsorten in der Nordhälfte des Landes ist der Gästemangel eklatant. Um 80 Prozent liege der Besuch unter dem Durchschnitt, klagt die Vereinigung der Badeeinrichtungen.
Wolken über dem sonnigen Italien: Doch sie sind nur ein Grund für die ausbleibenden Urlauber
In Wahrheit ist das Wetter nur ein Teil des Problems. Eine wichtige Rolle spielt die Wirtschaftskrise, zudem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis in manchen italienischen Hotels nicht mehr so recht. In ihrer Not hat die Tourismus-Industrie aber andere Schuldige ausgemacht: Meteorologen im Allgemeinen und Wetter-Apps im Besonderen. Der Verband der Hoteliers in den Badeorten an der Adria spricht gar von „meteo-terrorismo“, Wetterterror. Allzu oft würden die „Kassandras“ privater Wetterdienste Regen vorhersagen, während am Meer dann doch die Sonne scheine. Kurzurlauber schrecke das ab. Allein der Emilia Romagna, so der lokale Tourismus-Beauftragte, könne durch so ein unnötig verlorenes Wochenende ein Schaden von zehn Millionen Euro entstehen.
Das Wetter-Unternehmen 3BMedio schlug zurück: Es arbeite mit modernsten Methoden und lauter Fachleuten, aber bei dieser instabilen Wetterlage komme es eben zu mehr Fehlern im „Mikro-Bereich“. Im Übrigen müsse man mal daran erinnern, dass Vorhersagen, und gar zum Wetter, nie zu hundert Prozent sicher sein könnten. Der Adria-Ort Riccione hat nun beschlossen, seine eigene Prognose zu erstellen. Sie wird vermutlich etwas optimistischer ausfallen.
Dein Feind, die Wetter-App? Die Folgen blinden Vertrauens in die Weisheit der elektrischen Helfer lassen sich vor der Haustür beobachten. Am Ausflugstag der Tochter, es sollte in einen Klettergarten am Alpenrand gehen, quollen Anfang der Woche dicke Wolken in der App. Zwölf Grad, warnte eine Mutter alle per Mail, seht euch vor. Das Nachsehen hatten, bei sonnigen 24Grad, die vermummten Kinder. Am Dienstag machte der Biergarten an der Isar, in dem traditionell die Zeugnisse begossen werden, wegen der Vorhersage gar nicht erst auf. Es fiel dann kein Tropfen. Wer zählt all die Radtouren und Gartenfeste, die wegen eines Blicks auf die App ins Wasser fallen, obwohl sie gar nicht ins Wasser fallen würden?
„Es gibt Hunderte Wetter-Apps“, sagt Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst, „manche Firmen benutzen die kostenpflichtigen Daten von uns, andere klauben sie sich aus dem Netz zusammen.“ Als besonders unzuverlässig gilt die Wetter-App des iPhone, die bald ersetzt wird. Um der Defizite einzelner Dienste zu begegnen, riet die Stiftung Warentest im vergangenen Jahr, sich gleich „mehrere Apps“ auf sein Handy zu laden.
Vielleicht liegt das Problem woanders: Die ausufernden Katastrophenberichte hätten eine grundsätzlich „negative Erwartungshaltung“ in Bezug auf das Wetter bewirkt, so Friedrich. Und Wetterpessimisten finden immer irgendeine Wolke in der App, die sie von einer Aktivität abhält. Diese Menschen sollten die Finger ganz von den Apps lassen, sie machen sich nur das Leben schwer.
Wolken über dem sonnigen Italien: Doch sie sind nur ein Grund für die ausbleibenden Urlauber
In Wahrheit ist das Wetter nur ein Teil des Problems. Eine wichtige Rolle spielt die Wirtschaftskrise, zudem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis in manchen italienischen Hotels nicht mehr so recht. In ihrer Not hat die Tourismus-Industrie aber andere Schuldige ausgemacht: Meteorologen im Allgemeinen und Wetter-Apps im Besonderen. Der Verband der Hoteliers in den Badeorten an der Adria spricht gar von „meteo-terrorismo“, Wetterterror. Allzu oft würden die „Kassandras“ privater Wetterdienste Regen vorhersagen, während am Meer dann doch die Sonne scheine. Kurzurlauber schrecke das ab. Allein der Emilia Romagna, so der lokale Tourismus-Beauftragte, könne durch so ein unnötig verlorenes Wochenende ein Schaden von zehn Millionen Euro entstehen.
Das Wetter-Unternehmen 3BMedio schlug zurück: Es arbeite mit modernsten Methoden und lauter Fachleuten, aber bei dieser instabilen Wetterlage komme es eben zu mehr Fehlern im „Mikro-Bereich“. Im Übrigen müsse man mal daran erinnern, dass Vorhersagen, und gar zum Wetter, nie zu hundert Prozent sicher sein könnten. Der Adria-Ort Riccione hat nun beschlossen, seine eigene Prognose zu erstellen. Sie wird vermutlich etwas optimistischer ausfallen.
Dein Feind, die Wetter-App? Die Folgen blinden Vertrauens in die Weisheit der elektrischen Helfer lassen sich vor der Haustür beobachten. Am Ausflugstag der Tochter, es sollte in einen Klettergarten am Alpenrand gehen, quollen Anfang der Woche dicke Wolken in der App. Zwölf Grad, warnte eine Mutter alle per Mail, seht euch vor. Das Nachsehen hatten, bei sonnigen 24Grad, die vermummten Kinder. Am Dienstag machte der Biergarten an der Isar, in dem traditionell die Zeugnisse begossen werden, wegen der Vorhersage gar nicht erst auf. Es fiel dann kein Tropfen. Wer zählt all die Radtouren und Gartenfeste, die wegen eines Blicks auf die App ins Wasser fallen, obwohl sie gar nicht ins Wasser fallen würden?
„Es gibt Hunderte Wetter-Apps“, sagt Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst, „manche Firmen benutzen die kostenpflichtigen Daten von uns, andere klauben sie sich aus dem Netz zusammen.“ Als besonders unzuverlässig gilt die Wetter-App des iPhone, die bald ersetzt wird. Um der Defizite einzelner Dienste zu begegnen, riet die Stiftung Warentest im vergangenen Jahr, sich gleich „mehrere Apps“ auf sein Handy zu laden.
Vielleicht liegt das Problem woanders: Die ausufernden Katastrophenberichte hätten eine grundsätzlich „negative Erwartungshaltung“ in Bezug auf das Wetter bewirkt, so Friedrich. Und Wetterpessimisten finden immer irgendeine Wolke in der App, die sie von einer Aktivität abhält. Diese Menschen sollten die Finger ganz von den Apps lassen, sie machen sich nur das Leben schwer.