Online-Shopping ist eine tolle Sache. Für Konsumenten, viele finden das praktisch. Und für die Werbeindustrie. Die findet das superpraktisch. Denn wer im Internet einkauft, hinterlässt eine Menge Daten, für die sich Händler und Werber brennend interessieren. Wer guckt sich was an? Und was landet dann auch wirklich im Warenkorb? Und was, das ist der wichtigste Punkt dabei, könnte man dem Menschen vor dem Bildschirm anbieten, um ihn noch weiter zum Einkaufen zu animieren?
Altmodisch Shoppen in der Innenstadt ist dagegen eine blöde Sache. Findet zumindest die Werbeindustrie. Da gehen nämlich viele dieser begehrten Informationen verloren. Oder doch nicht?
Die Digitalisierung des Einkaufens hält Einzug in die Fußgängerzone.
Die Münchner Werbeagentur Serviceplan, der Ladenbauer Vitra und die Softwarefirma Cisco haben nun etwas gebaut, das man „Laden der Zukunft“ nennen könnte: Ein Geschäftslokal, das digitale Technik mit einem klassischen, altmodischen Besuch beim Laden in der Innenstadt kombiniert. Das ist, je nach Betrachtungsweise, entweder sehr modern oder sehr gruselig.
Die Digitalisierung beginnt demnach schon beim Betrachten des Schaufensters: Wer schon einmal bei dem Laden eingekauft und dabei eine sogenannte „digitale Kundenkarte“ bekommen hat, wird beim Schaufensterbummel automatisch identifiziert – und sieht dann auf digitalen Preisanzeigen beispielsweise gleich seinen persönlichen Stammkundenrabatt, wo bislang unbekannten Betrachtern der Standard-Preis angezeigt wird. Zudem gibt es Bildschirme, die – basierend auf früheren Einkäufen – genau jene Produkte anzeigen, die zum Profil der Kunden passen sollen.
Aber auch wer mit dem Händler bislang noch gar nichts zu tun hatte, wird erfasst: Zum einen, weil digital gezählt wird, wie viele Menschen am Schaufenster vorbeilaufen und wie viele davon stehen bleiben. Und zum zweiten beim Schritt über die Schwelle: Da wird jeder, der ein W-Lan-fähiges Smartphone in der Tasche hat, als Besucher registriert – ohne, dass es dazu einer aktiven Zustimmung der Smartphone-Besitzer braucht. Eine aktive W-Lan-Funktion, wie sie bei den meisten Handys automatisch eingestellt ist, genügt. Bei Vitra legt man Wert auf die Feststellung, dass die Daten nicht personalisiert seien – die W-Lan-Funktion diene lediglich dazu, den gleichen Kunden wieder zu erkennen, wenn der zwei Stunden nach seinem ersten Besuch die schicke Jacke doch noch einmal anprobieren will.
Überhaupt, anprobieren: Natürlich sind auch die Umkleidekabinen digital aufgemotzt. Wer einen Pullover mit in die Kabine nimmt, wird automatisch darüber informiert, welche alternativen Größen und Farben vorhanden sind und welche Hose den Pullover modisch ergänzen könnte. Und natürlich müssen die Tüten nicht heimgeschleppt werden, wer will, kann sich alles liefern lassen.
Die technischen Möglichkeiten dieses Ladenkonzepts sind alle bekannt; in Kombination verdeutlichen sie die Möglichkeiten, mit denen Konsumenten und ihre Kaufinteressen heute erfasst werden können. Sollten sich solche Konzepte durchsetzen, stellt sich bloß die Frage: Wenn auch im Laden zwangsläufig Daten hinterlassen werden, wo soll dann der einkaufen, der seine Interessen für sich behalten will?
Altmodisch Shoppen in der Innenstadt ist dagegen eine blöde Sache. Findet zumindest die Werbeindustrie. Da gehen nämlich viele dieser begehrten Informationen verloren. Oder doch nicht?
Die Digitalisierung des Einkaufens hält Einzug in die Fußgängerzone.
Die Münchner Werbeagentur Serviceplan, der Ladenbauer Vitra und die Softwarefirma Cisco haben nun etwas gebaut, das man „Laden der Zukunft“ nennen könnte: Ein Geschäftslokal, das digitale Technik mit einem klassischen, altmodischen Besuch beim Laden in der Innenstadt kombiniert. Das ist, je nach Betrachtungsweise, entweder sehr modern oder sehr gruselig.
Die Digitalisierung beginnt demnach schon beim Betrachten des Schaufensters: Wer schon einmal bei dem Laden eingekauft und dabei eine sogenannte „digitale Kundenkarte“ bekommen hat, wird beim Schaufensterbummel automatisch identifiziert – und sieht dann auf digitalen Preisanzeigen beispielsweise gleich seinen persönlichen Stammkundenrabatt, wo bislang unbekannten Betrachtern der Standard-Preis angezeigt wird. Zudem gibt es Bildschirme, die – basierend auf früheren Einkäufen – genau jene Produkte anzeigen, die zum Profil der Kunden passen sollen.
Aber auch wer mit dem Händler bislang noch gar nichts zu tun hatte, wird erfasst: Zum einen, weil digital gezählt wird, wie viele Menschen am Schaufenster vorbeilaufen und wie viele davon stehen bleiben. Und zum zweiten beim Schritt über die Schwelle: Da wird jeder, der ein W-Lan-fähiges Smartphone in der Tasche hat, als Besucher registriert – ohne, dass es dazu einer aktiven Zustimmung der Smartphone-Besitzer braucht. Eine aktive W-Lan-Funktion, wie sie bei den meisten Handys automatisch eingestellt ist, genügt. Bei Vitra legt man Wert auf die Feststellung, dass die Daten nicht personalisiert seien – die W-Lan-Funktion diene lediglich dazu, den gleichen Kunden wieder zu erkennen, wenn der zwei Stunden nach seinem ersten Besuch die schicke Jacke doch noch einmal anprobieren will.
Überhaupt, anprobieren: Natürlich sind auch die Umkleidekabinen digital aufgemotzt. Wer einen Pullover mit in die Kabine nimmt, wird automatisch darüber informiert, welche alternativen Größen und Farben vorhanden sind und welche Hose den Pullover modisch ergänzen könnte. Und natürlich müssen die Tüten nicht heimgeschleppt werden, wer will, kann sich alles liefern lassen.
Die technischen Möglichkeiten dieses Ladenkonzepts sind alle bekannt; in Kombination verdeutlichen sie die Möglichkeiten, mit denen Konsumenten und ihre Kaufinteressen heute erfasst werden können. Sollten sich solche Konzepte durchsetzen, stellt sich bloß die Frage: Wenn auch im Laden zwangsläufig Daten hinterlassen werden, wo soll dann der einkaufen, der seine Interessen für sich behalten will?