Viele Sechstklässler müssen dieser Tage Deutsch-Aufsätze schreiben, in denen besonders Wert auf die „innere Handlung“ gelegt wird. Sie sollen Gedanken, Gefühle und Stimmungen ausdrücken und darstellen, was die Hauptperson ihrer Geschichte bewegt. Jungen tun sich häufig schwerer mit dieser Aufgabe als Mädchen. Vielleicht ist es an der Zeit, über eine mildere Bewertung des männlichen Nachwuchses nachzudenken. Dies legen zumindest Untersuchungen von Forschern der Universität Surrey nahe, die im British Journal of Developmental Psychology (online) veröffentlicht werden. Demnach reden Mütter mit ihren Töchtern viel häufiger über Gefühle, Stimmungen und die eigene psychische Verfassung als mit Jungen.
Forscher haben herausgefünden, dass Jungen weniger emotional gefördert werden.
Das Forscherteam um Harriet Tenenbaum hat Unterhaltungen von 65 Vätern und Müttern mit ihren Kindern analysiert und beobachtet, dass Mütter auch häufiger emotional gefärbte Adjektive wie „traurig“, „heiter“ oder „unruhig“ benutzten, wenn sie mit ihren Töchtern redeten. „Gespräche zwischen Eltern und Kindern weisen geschlechtsspezifische Unterschiede auf“, sagt Tenenbaum. „Mütter reden ausdrucksstärker und gefühlsbetonter mit den Töchtern.“
Die Folgen sind naheliegend: „Zwangsläufig haben aufwachsende Mädchen von Anfang an einen direkteren Zugang zu ihren Gefühlen“, sagt Tenenbaum. „Das wirkt sich hilfreich im Bekanntenkreis, in der Familie, aber besonders im Beruf aus, denn viele Arbeitgeber legen Wert auf die emotionale Intelligenz ihrer Mitarbeiter.“ Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen aus Gesprächsfetzen eher emotionale Inhalte heraushören als Männer, die sich stärker auf Fakten konzentrieren. Auch in Studien, in denen es darum ging, die Eifersucht zu stimulieren, waren Frauen empfänglicher für emotionale Zwischentöne in Gesprächen und die Bereitschaft ihrer Partner, eine andere seelisch attraktiv zu finden. Männer hatten hingegen Ohren für die Neigung ihrer Partnerin zu körperlichen Seitensprüngen.
Für Männer ist es schon ein Kreuz: Von klein auf werden sie weniger emotional auf die Fährnisse des Lebens vorbereitet – und dann müssen sie sich später ständig anhören, dass sie so wenig über ihre Gefühle reden.
Forscher haben herausgefünden, dass Jungen weniger emotional gefördert werden.
Das Forscherteam um Harriet Tenenbaum hat Unterhaltungen von 65 Vätern und Müttern mit ihren Kindern analysiert und beobachtet, dass Mütter auch häufiger emotional gefärbte Adjektive wie „traurig“, „heiter“ oder „unruhig“ benutzten, wenn sie mit ihren Töchtern redeten. „Gespräche zwischen Eltern und Kindern weisen geschlechtsspezifische Unterschiede auf“, sagt Tenenbaum. „Mütter reden ausdrucksstärker und gefühlsbetonter mit den Töchtern.“
Die Folgen sind naheliegend: „Zwangsläufig haben aufwachsende Mädchen von Anfang an einen direkteren Zugang zu ihren Gefühlen“, sagt Tenenbaum. „Das wirkt sich hilfreich im Bekanntenkreis, in der Familie, aber besonders im Beruf aus, denn viele Arbeitgeber legen Wert auf die emotionale Intelligenz ihrer Mitarbeiter.“ Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen aus Gesprächsfetzen eher emotionale Inhalte heraushören als Männer, die sich stärker auf Fakten konzentrieren. Auch in Studien, in denen es darum ging, die Eifersucht zu stimulieren, waren Frauen empfänglicher für emotionale Zwischentöne in Gesprächen und die Bereitschaft ihrer Partner, eine andere seelisch attraktiv zu finden. Männer hatten hingegen Ohren für die Neigung ihrer Partnerin zu körperlichen Seitensprüngen.
Für Männer ist es schon ein Kreuz: Von klein auf werden sie weniger emotional auf die Fährnisse des Lebens vorbereitet – und dann müssen sie sich später ständig anhören, dass sie so wenig über ihre Gefühle reden.