Alle einmal aufatmen: Schnupftabak wird wohl nicht verboten
Brüssel - Es gibt so einige gut gehütete Geheimnisse in Brüssel. Die neue Tabakrichtlinie zählt unbedingt dazu. Schon zu Beginn des Jahres hätte sie vorliegen sollen, dann wurde der Termin wiederholt verschoben. Um den Entwurf gibt es einiges Geraune, eins davon betrifft ein bayrisches Kulturgut erster Kategorie: Schnupftabak. Vergangene Woche schrieb der Europaparlamentarier Manfred Weber (CSU) einen Brandbrief an die Kommission, weil er begründeten Anlass zu haben fürchtete, Schnupftabak könne verboten werden. Doch so weit wird es nicht kommen.
Es kann weiter geschnupft werden
Zwar hält sich die Kommission offiziell bedeckt. Die Debatte über die Richtlinie dauere an, Wasserstände gebe man nicht. Eine Antwort aber lässt sich die Kommission aber doch, nun ja, aus der Nase ziehen: Es bestehe keine Absicht, 'traditionelle Formen' des Tabakkonsums zu verbieten. Einen Gesetzgebungsvorschlag, der Warnhinweise auf Schnupftabakdosen betreffe, könne es gleichwohl geben. Immerhin wird der Konsum von Schnupftabak mit Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht - wenn auch nicht im gleichen Maße wie verbrannter Tabak. Im Grunde aber können Tabakschnupfer, tja, aufatmen.
Wie es mit den anderen Aspekten der Tabakrichtlinie weitergeht, ist weiter offen. Der wichtigste Streit kreist um die Frage, wie groß die Warnhinweise werden dürfen. Zu einer radikalen Lösung wie in Neuseeland oder Australien, wo es mittlerweile markenneutrale Packungen gibt, dürfte es aber nicht kommen. Der SPD-Europaparlamentarier (und bekennender Nichtraucher) Matthias Groote sagt, er stehe großflächigen Warnungen weiterhin 'sehr kritisch' gegenüber; der Eingriff in die Produktbeschaffenheit könne aus markenrechtlicher Sicht zu weit gehen, im Gespräch war stets eine Verdopplung der jetzigen Fläche (30 Prozent). Ansonsten verweist Groote auf eine Weisheit aus seiner ostfriesischen Heimat, die sinngemäß so viel bedeutet wie die Kirche, die im Dorf bleiben muss. In Ostfriesland gebe es einen Spruch, nachdem man die Scheidewand in der Nase behalten solle. Das immerhin würde sehr gut zum Schnupftabak passen.
Brüssel - Es gibt so einige gut gehütete Geheimnisse in Brüssel. Die neue Tabakrichtlinie zählt unbedingt dazu. Schon zu Beginn des Jahres hätte sie vorliegen sollen, dann wurde der Termin wiederholt verschoben. Um den Entwurf gibt es einiges Geraune, eins davon betrifft ein bayrisches Kulturgut erster Kategorie: Schnupftabak. Vergangene Woche schrieb der Europaparlamentarier Manfred Weber (CSU) einen Brandbrief an die Kommission, weil er begründeten Anlass zu haben fürchtete, Schnupftabak könne verboten werden. Doch so weit wird es nicht kommen.
Es kann weiter geschnupft werden
Zwar hält sich die Kommission offiziell bedeckt. Die Debatte über die Richtlinie dauere an, Wasserstände gebe man nicht. Eine Antwort aber lässt sich die Kommission aber doch, nun ja, aus der Nase ziehen: Es bestehe keine Absicht, 'traditionelle Formen' des Tabakkonsums zu verbieten. Einen Gesetzgebungsvorschlag, der Warnhinweise auf Schnupftabakdosen betreffe, könne es gleichwohl geben. Immerhin wird der Konsum von Schnupftabak mit Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht - wenn auch nicht im gleichen Maße wie verbrannter Tabak. Im Grunde aber können Tabakschnupfer, tja, aufatmen.
Wie es mit den anderen Aspekten der Tabakrichtlinie weitergeht, ist weiter offen. Der wichtigste Streit kreist um die Frage, wie groß die Warnhinweise werden dürfen. Zu einer radikalen Lösung wie in Neuseeland oder Australien, wo es mittlerweile markenneutrale Packungen gibt, dürfte es aber nicht kommen. Der SPD-Europaparlamentarier (und bekennender Nichtraucher) Matthias Groote sagt, er stehe großflächigen Warnungen weiterhin 'sehr kritisch' gegenüber; der Eingriff in die Produktbeschaffenheit könne aus markenrechtlicher Sicht zu weit gehen, im Gespräch war stets eine Verdopplung der jetzigen Fläche (30 Prozent). Ansonsten verweist Groote auf eine Weisheit aus seiner ostfriesischen Heimat, die sinngemäß so viel bedeutet wie die Kirche, die im Dorf bleiben muss. In Ostfriesland gebe es einen Spruch, nachdem man die Scheidewand in der Nase behalten solle. Das immerhin würde sehr gut zum Schnupftabak passen.