Im Internet kann man zum Doktor gehen, sich untersuchen lassen und ein Rezept bekommen. Die Union will das verbieten.
Wer sich ernsthafte Sorgen um seine Gesundheit macht, muss zum Arzt. Das gilt für jeden und also auch für Menschen, die an einer Erkrankung leiden, die ihnen ausgesprochen peinlich ist. Es gilt sogar für solche, die aus irgendwelchen Gründen meinen, wirklich gar keine Zeit für den Besuch einer Arztpraxis zu haben.
Sollte man meinen. Ist aber nicht so. Man kann auch virtuell zum Arzt gehen. Man muss gar keinen Doktor sehen, sondern klickt sich einfach durch die Internet-Seiten von Anbietern wie 'DrEd', 'Medgate' oder 'DrThom'. Dort wird man untersucht, behandelt und erhält ein Rezept - ohne nur ein Wort sprechen zu müssen. Spezialisiert haben sich die Internet-Doktoren auf Leiden, die viele Menschen nur verschämt schildert: Haarausfall bei Männern, zu viel Haarwuchs bei Frauen, Erektionsprobleme, Verhütung, die Pille danach und Geschlechtskrankheiten. Das Problem ist: In Deutschland ist diese Art der Praxis verboten. 'Verschreibungen ohne Patientenkontakt verstoßen gegen das Berufsrecht', urteilen die Experten von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Auch dürften Ärzte keine Rezepte an Apotheken schicken.
Wem es unangenehm ist, mit seinen Beschwerden zum Doktor zu gehen, kann sich bisher auch virtuell untersuchen lassen
Die Union will deshalb gegen 'DrEd' vorgehen. 'Wir haben das klare Ziel, dieses Geschäftsmodell zu untersagen', sagte der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, Johannes Singhammer (CSU). Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, warnt: 'Wir sehen Angebote wie ,DrEd" äußerst skeptisch.' Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten sei Grundlage jeder Behandlung und das könne nur durch persönliche Kontakte geschaffen werden. Das diene dem Schutz des Patienten.
Bei 'DrEd' läuft das so: In der virtuellen Sprechstunde klickt der Patient sich durch Fragen über sein Krankheitsgebiet. Dann erhält er eine Diagnose und eine Behandlungsempfehlung. Willigt er ein, werden Gebühren erhoben - zwischen neun und 45 Euro. Das Rezept kann man sich schicken lassen (in neutralen Umschlägen) oder es wird gleich an eine Online-Apotheke weitergeleitet.
Laut David Meinertz, Geschäftsführer von 'DrEd', ist dieses Vorgehen völlig legal. Denn die Internet-Ärzte sitzen in Großbritannien und dort ist eine virtuelle Behandlung erlaubt, was auch das Ministerium bestätigt. Pro Tag meldeten sich zwischen 50 und 100 Patienten, so Meinertz, bis zur Hälfte davon aus Deutschland. Das Geschäftsmodell werde zudem von der EU-Richtlinie über die Ausübung der Patientenrechte gedeckt. Danach muss ein deutscher Apotheker eine Verschreibung aus dem EU-Ausland anerkennen. Auch das bestätigen Bahrs Experten.
',DrEd" ist nicht für jeden gedacht und nicht für jedes Leiden', betont Meinertz. Es gebe aber auf dem Land Menschen, die Hemmungen hätten, mit einer Geschlechtskrankheit zum Hausarzt zu gehen und den dann abends im Kegelklub zu treffen. Die Generation Facebook bevorzuge erst recht den virtuellen Doktor: 'Sie glauben nicht, wie viele junge Männer uns Handy-Fotos von ihren Genitalwarzen mailen, weil sie sich nicht trauen, zum Arzt zu gehen.'
Wer sich ernsthafte Sorgen um seine Gesundheit macht, muss zum Arzt. Das gilt für jeden und also auch für Menschen, die an einer Erkrankung leiden, die ihnen ausgesprochen peinlich ist. Es gilt sogar für solche, die aus irgendwelchen Gründen meinen, wirklich gar keine Zeit für den Besuch einer Arztpraxis zu haben.
Sollte man meinen. Ist aber nicht so. Man kann auch virtuell zum Arzt gehen. Man muss gar keinen Doktor sehen, sondern klickt sich einfach durch die Internet-Seiten von Anbietern wie 'DrEd', 'Medgate' oder 'DrThom'. Dort wird man untersucht, behandelt und erhält ein Rezept - ohne nur ein Wort sprechen zu müssen. Spezialisiert haben sich die Internet-Doktoren auf Leiden, die viele Menschen nur verschämt schildert: Haarausfall bei Männern, zu viel Haarwuchs bei Frauen, Erektionsprobleme, Verhütung, die Pille danach und Geschlechtskrankheiten. Das Problem ist: In Deutschland ist diese Art der Praxis verboten. 'Verschreibungen ohne Patientenkontakt verstoßen gegen das Berufsrecht', urteilen die Experten von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Auch dürften Ärzte keine Rezepte an Apotheken schicken.
Wem es unangenehm ist, mit seinen Beschwerden zum Doktor zu gehen, kann sich bisher auch virtuell untersuchen lassen
Die Union will deshalb gegen 'DrEd' vorgehen. 'Wir haben das klare Ziel, dieses Geschäftsmodell zu untersagen', sagte der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, Johannes Singhammer (CSU). Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, warnt: 'Wir sehen Angebote wie ,DrEd" äußerst skeptisch.' Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten sei Grundlage jeder Behandlung und das könne nur durch persönliche Kontakte geschaffen werden. Das diene dem Schutz des Patienten.
Bei 'DrEd' läuft das so: In der virtuellen Sprechstunde klickt der Patient sich durch Fragen über sein Krankheitsgebiet. Dann erhält er eine Diagnose und eine Behandlungsempfehlung. Willigt er ein, werden Gebühren erhoben - zwischen neun und 45 Euro. Das Rezept kann man sich schicken lassen (in neutralen Umschlägen) oder es wird gleich an eine Online-Apotheke weitergeleitet.
Laut David Meinertz, Geschäftsführer von 'DrEd', ist dieses Vorgehen völlig legal. Denn die Internet-Ärzte sitzen in Großbritannien und dort ist eine virtuelle Behandlung erlaubt, was auch das Ministerium bestätigt. Pro Tag meldeten sich zwischen 50 und 100 Patienten, so Meinertz, bis zur Hälfte davon aus Deutschland. Das Geschäftsmodell werde zudem von der EU-Richtlinie über die Ausübung der Patientenrechte gedeckt. Danach muss ein deutscher Apotheker eine Verschreibung aus dem EU-Ausland anerkennen. Auch das bestätigen Bahrs Experten.
',DrEd" ist nicht für jeden gedacht und nicht für jedes Leiden', betont Meinertz. Es gebe aber auf dem Land Menschen, die Hemmungen hätten, mit einer Geschlechtskrankheit zum Hausarzt zu gehen und den dann abends im Kegelklub zu treffen. Die Generation Facebook bevorzuge erst recht den virtuellen Doktor: 'Sie glauben nicht, wie viele junge Männer uns Handy-Fotos von ihren Genitalwarzen mailen, weil sie sich nicht trauen, zum Arzt zu gehen.'