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Angst vor der Katastrophe

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Der Sturm 'Mahasen' verliert an Stärke - dennoch sind Hunderttausende in Bangladesch und Myanmar auf der Flucht.


Der Wirbelsturm "Mahasen" ist am Donnerstag mit heftigen Regenfällen auf die Südküste Bangladeschs getroffen und hat erste Todesopfer gefordert. Mindestens zwölf Menschen seien bis zum Nachmittag ums Leben gekommen, berichtete die britische BBC unter Berufung auf Behördenangaben. Nach ersten Erkenntnissen wurden mehr als 500 Häuser im Distrikt Patuakhali beschädigt, viele Gebiete wurden überschwemmt, das Telefonnetz brach zusammen. Zwei Flughäfen und der Hafen von Chittagong, der zweitgrößten Stadt Bangladeschs, stellten den Betrieb ein. Das Militär hielt sich mit Schiffen und Helikoptern in Bereitschaft. Weite Teile des bengalischen Küstenstreifens liegen nur einen Meter über dem Meeresspiegel.

"Mahasen" gilt als der bislang gefährlichste Wirbelsturm des Jahres. Er traf am Donnerstag gegen 5 Uhr MESZ mit einer Windstärke von über 100 Stundenkilometern auf das Festland von Bangladesch, rund 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Dhaka. Die Katrastrophenschutzbehörde meldete in der Bucht von Bengalen bis zu drei Meter hohe Sturmfluten.



der Zyklon "Mahasen" sucht die Küste Bangladeschs heim

Nachdem der Sturm auf das Festland getroffen war, schwächte er sich nach Angaben der Behörden jedoch ab, sodass die durch ihn angerichteten Schäden insgesamt weniger dramatisch ausfallen könnten als befürchtet. Am Nachmittag wurde der Zyklon zum tropischen Sturm herabgestuft. Dennoch könne "Mahasen" eine Bedrohung für etwa 8,2 Millionen Menschen in Bangladesch, Myanmar und im Nordosten Indiens darstellen, teilten die Vereinten Nationen mit. Die an Bangladesch angrenzenden Regionen müssten mit schweren Regenfällen und Windstärken bis zu 75 Stundenkilometern rechnen.

In den bengalischen Küstenstädten Chittagong und Cox"s Bazar sowie in der Grenzregion zwischen Bangladesch und Myanmar wurde der Sturm in der Nacht zum Freitag erwartet. In Bangladesch und dem benachbarten Myanmar sind Hunderttausende Menschen auf der Flucht. 30Millionen der insgesamt 153 Millionen Einwohner von Bangladesch leben im Küstengebiet. Von ihnen wurden gut eine Million in Notunterkünften untergebracht.

Die Evakuierung von 160000 Menschen in Myanmars Gefahrenzone gestaltete sich besonders schwierig, weil dort Zehntausende in Zelten und Hütten leben. Es sind Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit, die buddhistische Mobs im vergangenen Jahr bei schweren Unruhen aus ihren Dörfern vertrieben. Die Rohingyas trauen den Behörden nicht und weigern sich, ihre Camps zu verlassen. "Ich habe meine Mutter und meine beiden kleinen Töchter während der Unruhen verloren. Ich habe alles verloren", beklagte der Camp-Bewohner Hla Maung in einem Gespräch mit einem Radioreporter. "Ich will nirgendwo mehr hingehen. Ich bleibe. Wenn ich sterbe, dann will ich hier sterben." Bangladesch und Myanmar erleben häufig tropische Wirbelstürme über dem Indischen Ozean und in Teilen des Pazifiks. Der Zyklon "Nargis" hatte im Mai 2008 schwere Verwüstungen im Irrawaddy-Delta in Myanmar angerichtet und mindestens 138 000 Menschen getötet. Die Behörden in Bangladesch seien meist besser auf Wirbelstürme vorbereitet als in Myanmar, sagen Experten.

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