Retouren von Internetbestellungen könnten künftig Geld kosten.
München - Ob die Schuhe bequem sind? Der Pullover weit genug? Das fragen sich viele, wenn sie im Internet einkaufen. Und bestellen gleich mehrere Größen, es kostet die Kunden ja meist nichts, zurückzuschicken, was nicht passt. Im kommenden Jahr könnte sich das ändern. Wenn auch erst mal nur auf dem Papier.
Der Bundestag hat vergangene Woche ein Gesetz verabschiedet, um die Verbraucherrichtlinie der Europäischen Union in deutsches Recht umzusetzen. Darin geht es auch um den Online-Handel. Bislang kann ein Internet-Händler Kunden für den Rückversand bezahlen lassen, wenn der Wert der bestellten Ware unter 40 Euro liegt. Mit dem neuen Gesetz, das am 13. Juni 2014 in Kraft tritt, fällt diese Grenze weg. Läden im Internet können also bestimmen, dass der Kunde den Rückversand immer übernehmen muss. In einer Umfrage hat das Unternehmen Trusted Shops, das Online-Händler zertifiziert, herausgefunden, dass über die Hälfte von ihnen die Kosten künftig weitergeben will.
Retoursendungen könnten in Deutschland bald immer etwas kosten.
Für viele Kunden wird die neue Regelung zunächst aber keine Auswirkungen haben. Denn nach wie vor können Unternehmen ihre Kunden besser behandeln, als es das Gesetz vorsieht - und für sie die Kosten übernehmen. Die großen Online-Händler machen das seit langem, bei den Internetläden der Elektronikmärkte Media Markt und Saturn beispielsweise müssen Kunden die Kosten nur übernehmen, wenn sie fehlerfreie Ware im Wert von unter 40 Euro zurückschicken. Auch Amazon erhebt in Deutschland eine Gebühr von 3,50 Euro nur dann, wenn Kunden ihre Bestellung zurücksenden, obwohl sie nicht beschädigt ist, weniger als 40 Euro gekostet hat und es keine Kleider und Schuhe sind. Weder Amazon, noch Media-Saturn, Otto und Zalando planen, das zu ändern. Der kostenlose Versand und Rückversand sei ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal, heißt es bei Zalando. Dieter Urbanke, Chef von Hermes Fulfilment, der Logistiktochter des Otto-Konzerns, gibt sich überzeugt, dass kein großer Händler den Kunden die Rücksendekosten in Rechnung stellen wird. "Wer Retouren erschwert, reduziert eher die Nachfrage als die Retourenquote", sagt er. Mit der Neuregelung würden die Retourenkosten ein noch größerer Wettbewerbsfaktor im Online-Handel.
Trusted Shops sprach für die Umfrage mit mehr als 250 Online-Läden. 150 davon setzen im Jahr aber nur bis zu 500000 Euro um. Es sind die kleinen Anbieter, die Rücksendekosten am deutlichsten spüren. Es wird schwer für sie sein, ihre Kunden dafür bezahlen zu lassen. Die könnten einfach auf Händler mit kostenlosem Rückversand ausweichen. Eine Umfrage von TNS Emnid kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Interneteinkäufer nicht mal mehr in ihrem liebsten Online-Shop kauften, müssten sie Retourkosten selbst bezahlen.
München - Ob die Schuhe bequem sind? Der Pullover weit genug? Das fragen sich viele, wenn sie im Internet einkaufen. Und bestellen gleich mehrere Größen, es kostet die Kunden ja meist nichts, zurückzuschicken, was nicht passt. Im kommenden Jahr könnte sich das ändern. Wenn auch erst mal nur auf dem Papier.
Der Bundestag hat vergangene Woche ein Gesetz verabschiedet, um die Verbraucherrichtlinie der Europäischen Union in deutsches Recht umzusetzen. Darin geht es auch um den Online-Handel. Bislang kann ein Internet-Händler Kunden für den Rückversand bezahlen lassen, wenn der Wert der bestellten Ware unter 40 Euro liegt. Mit dem neuen Gesetz, das am 13. Juni 2014 in Kraft tritt, fällt diese Grenze weg. Läden im Internet können also bestimmen, dass der Kunde den Rückversand immer übernehmen muss. In einer Umfrage hat das Unternehmen Trusted Shops, das Online-Händler zertifiziert, herausgefunden, dass über die Hälfte von ihnen die Kosten künftig weitergeben will.
Retoursendungen könnten in Deutschland bald immer etwas kosten.
Für viele Kunden wird die neue Regelung zunächst aber keine Auswirkungen haben. Denn nach wie vor können Unternehmen ihre Kunden besser behandeln, als es das Gesetz vorsieht - und für sie die Kosten übernehmen. Die großen Online-Händler machen das seit langem, bei den Internetläden der Elektronikmärkte Media Markt und Saturn beispielsweise müssen Kunden die Kosten nur übernehmen, wenn sie fehlerfreie Ware im Wert von unter 40 Euro zurückschicken. Auch Amazon erhebt in Deutschland eine Gebühr von 3,50 Euro nur dann, wenn Kunden ihre Bestellung zurücksenden, obwohl sie nicht beschädigt ist, weniger als 40 Euro gekostet hat und es keine Kleider und Schuhe sind. Weder Amazon, noch Media-Saturn, Otto und Zalando planen, das zu ändern. Der kostenlose Versand und Rückversand sei ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal, heißt es bei Zalando. Dieter Urbanke, Chef von Hermes Fulfilment, der Logistiktochter des Otto-Konzerns, gibt sich überzeugt, dass kein großer Händler den Kunden die Rücksendekosten in Rechnung stellen wird. "Wer Retouren erschwert, reduziert eher die Nachfrage als die Retourenquote", sagt er. Mit der Neuregelung würden die Retourenkosten ein noch größerer Wettbewerbsfaktor im Online-Handel.
Trusted Shops sprach für die Umfrage mit mehr als 250 Online-Läden. 150 davon setzen im Jahr aber nur bis zu 500000 Euro um. Es sind die kleinen Anbieter, die Rücksendekosten am deutlichsten spüren. Es wird schwer für sie sein, ihre Kunden dafür bezahlen zu lassen. Die könnten einfach auf Händler mit kostenlosem Rückversand ausweichen. Eine Umfrage von TNS Emnid kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Interneteinkäufer nicht mal mehr in ihrem liebsten Online-Shop kauften, müssten sie Retourkosten selbst bezahlen.