Die CIA foltert Al-Qaida-Terroristen zuerst monatelang in verschiedenen Geheimgefängnissen nach Strich und Faden und lässt ihn dann zur Entspannung und geistigen Regeneration einen Staubsauer zu konstruieren.
Man muss nur mal in eine Kleintierhandlung gehen, da erfährt man alles über die Psychologie des Gefangenhaltens. Da gibt es Laufräder für Hamster, Klettergerüste für Mäuse, Nagerwippen für Meerschweinchen - jede Menge Zubehör, damit die pelzigen Häftlinge daheim in ihren Käfigen etwas zu tun haben und nicht verrückt werden.
Bei der CIA geht es zuweilen offenbar ähnlich tierlieb zu. Anders jedenfalls ist es nicht zu erklären, warum der Auslandsgeheimdienst den notorischen Al-Qaida-Terroristen Khalid Scheich Mohammed zuerst monatelang in verschiedenen Geheimgefängnissen nach Strich und Faden gefoltert hat, nur um ihm dann zu erlauben, zur Entspannung und geistigen Regeneration einen Staubsauer zu konstruieren. "Wir wollten nicht, dass sie irre werden", sagte ein CIA-Agent über Khalid Scheich Mohammed und andere gefolterte Häftlinge - ein bizarrer Satz in einer bizarren Geschichte.
Die Folter hatte nach Angaben der CIA ausdrücklich den Zweck, Häftlinge "psychisch aus der Spur zu werfen", damit sie Geheimnisse preisgeben.
Ans Licht gebracht hat diese Geschichte Adam Goldman, Reporter der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Zusammengefasst ist Folgendes passiert: Khalid Scheich Mohammed war ein hochrangiges Al-Qaida-Mitglied und gilt als Drahtzieher der Anschläge von 11. September 2001. Im März 2003 wurde er in Pakistan verhaftet, danach verschwand er in den geheimen Gefängnissen der CIA, zuerst in Polen, dann in Rumänien. In der Haft wurde KSM, wie er auch genannt wird, schwer gefoltert. Unter anderem musste er Dutzende Male das Waterboarding über sich ergehen lassen, eine Art simuliertes Ertrinken. Bei anderer Gelegenheit, berichtet Goldman, sei Mohammed 180Stunden lang wach gehalten worden. Insgesamt gab KSM 31 Anschläge und Anschlagspläne zu. Derzeit steht er im Gefangenenlager Guantanamo vor einem Militärgericht.
Die Folter hatte nach Angaben der CIA zwar ausdrücklich den Zweck, Häftlinge "psychisch aus der Spur zu werfen", damit sie Geheimnisse preisgeben. Allerdings durften die Gefangenen nicht völlig durchdrehen; schließlich sollten sie über längere Zeit hin zu Aussagen fähig sein oder später einmal vor einem Richter erscheinen. Als KSM in dem Gefängnis in Rumänien darum bat, einen Staubsauger konstruieren zu dürfen, sagte die CIA in Washington ja. Offenbar waren ihm alle akuten Geheimnisse abgepresst worden, es war Zeit für ein bisschen Ruhe. Zur Begründung zitiert Goldman den Satz eines ehemaligen CIA-Mitarbeiters: "Wir wollten nicht, dass sie irre werden."
Die Idee mit dem Staubsauger ist vielleicht weniger seltsam, wenn man bedenkt, das KSM 1986 an der Agricultural and Technical State University des US-Bundesstaates North Carolina ein Ingenieursdiplom erworben hat. Und so zeichnete der Al-Qaida-Mann in einem CIA-Knast in Bukarest Baupläne für eines der wohl gebräuchlichsten Haushaltsgeräte der Welt. Zudem soll er mit Interesse die Harry-Potter-Bücher gelesen haben, welche die Häftlinge in Rumänien ausleihen konnten. Ob die Staubsauger-Pläne tatsächlich noch in irgendeiner Schublade liegen, wollte die CIA auf Nachfrage der Associated Press nicht bestätigen. "Sollten sie existieren", dann wären sie jedoch strengstens geheim, so der Geheimdienst.
Kennern der angelsächsischen Literatur fällt bei den Stichworten Staubsauger und Geheimdienst stets der 1958 erschienene Spionageroman "Unser Mann in Havanna" von Graham Greene ein. Darin wird der Staubsaugervertreter James Wormold in Kuba vom britischen Geheimdienst angeworben. Doch statt der geforderten Pläne militärischer Einrichtungen reicht er technische Zeichnungen seiner Staubsauger ein. Es gibt viele Verwicklungen, am Ende sind mehrere Menschen tot, und die ganze Sache wird vertuscht. Goldman schreibt dazu: "Die AP war nicht in der Lage festzustellen, ob Mohammed den berühmten Roman jemals gelesen hat."
Immerhin scheint KSM sich seine geistige Gesundheit trotz der Folter einigermaßen erhalten zu haben. Bei einigen seiner Mithäftlingen sei das nicht der Fall, schreibt Goldman. Sie litten seit der CIA-Haft an Depression und Schizophrenie.
Man muss nur mal in eine Kleintierhandlung gehen, da erfährt man alles über die Psychologie des Gefangenhaltens. Da gibt es Laufräder für Hamster, Klettergerüste für Mäuse, Nagerwippen für Meerschweinchen - jede Menge Zubehör, damit die pelzigen Häftlinge daheim in ihren Käfigen etwas zu tun haben und nicht verrückt werden.
Bei der CIA geht es zuweilen offenbar ähnlich tierlieb zu. Anders jedenfalls ist es nicht zu erklären, warum der Auslandsgeheimdienst den notorischen Al-Qaida-Terroristen Khalid Scheich Mohammed zuerst monatelang in verschiedenen Geheimgefängnissen nach Strich und Faden gefoltert hat, nur um ihm dann zu erlauben, zur Entspannung und geistigen Regeneration einen Staubsauer zu konstruieren. "Wir wollten nicht, dass sie irre werden", sagte ein CIA-Agent über Khalid Scheich Mohammed und andere gefolterte Häftlinge - ein bizarrer Satz in einer bizarren Geschichte.
Die Folter hatte nach Angaben der CIA ausdrücklich den Zweck, Häftlinge "psychisch aus der Spur zu werfen", damit sie Geheimnisse preisgeben.
Ans Licht gebracht hat diese Geschichte Adam Goldman, Reporter der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Zusammengefasst ist Folgendes passiert: Khalid Scheich Mohammed war ein hochrangiges Al-Qaida-Mitglied und gilt als Drahtzieher der Anschläge von 11. September 2001. Im März 2003 wurde er in Pakistan verhaftet, danach verschwand er in den geheimen Gefängnissen der CIA, zuerst in Polen, dann in Rumänien. In der Haft wurde KSM, wie er auch genannt wird, schwer gefoltert. Unter anderem musste er Dutzende Male das Waterboarding über sich ergehen lassen, eine Art simuliertes Ertrinken. Bei anderer Gelegenheit, berichtet Goldman, sei Mohammed 180Stunden lang wach gehalten worden. Insgesamt gab KSM 31 Anschläge und Anschlagspläne zu. Derzeit steht er im Gefangenenlager Guantanamo vor einem Militärgericht.
Die Folter hatte nach Angaben der CIA zwar ausdrücklich den Zweck, Häftlinge "psychisch aus der Spur zu werfen", damit sie Geheimnisse preisgeben. Allerdings durften die Gefangenen nicht völlig durchdrehen; schließlich sollten sie über längere Zeit hin zu Aussagen fähig sein oder später einmal vor einem Richter erscheinen. Als KSM in dem Gefängnis in Rumänien darum bat, einen Staubsauger konstruieren zu dürfen, sagte die CIA in Washington ja. Offenbar waren ihm alle akuten Geheimnisse abgepresst worden, es war Zeit für ein bisschen Ruhe. Zur Begründung zitiert Goldman den Satz eines ehemaligen CIA-Mitarbeiters: "Wir wollten nicht, dass sie irre werden."
Die Idee mit dem Staubsauger ist vielleicht weniger seltsam, wenn man bedenkt, das KSM 1986 an der Agricultural and Technical State University des US-Bundesstaates North Carolina ein Ingenieursdiplom erworben hat. Und so zeichnete der Al-Qaida-Mann in einem CIA-Knast in Bukarest Baupläne für eines der wohl gebräuchlichsten Haushaltsgeräte der Welt. Zudem soll er mit Interesse die Harry-Potter-Bücher gelesen haben, welche die Häftlinge in Rumänien ausleihen konnten. Ob die Staubsauger-Pläne tatsächlich noch in irgendeiner Schublade liegen, wollte die CIA auf Nachfrage der Associated Press nicht bestätigen. "Sollten sie existieren", dann wären sie jedoch strengstens geheim, so der Geheimdienst.
Kennern der angelsächsischen Literatur fällt bei den Stichworten Staubsauger und Geheimdienst stets der 1958 erschienene Spionageroman "Unser Mann in Havanna" von Graham Greene ein. Darin wird der Staubsaugervertreter James Wormold in Kuba vom britischen Geheimdienst angeworben. Doch statt der geforderten Pläne militärischer Einrichtungen reicht er technische Zeichnungen seiner Staubsauger ein. Es gibt viele Verwicklungen, am Ende sind mehrere Menschen tot, und die ganze Sache wird vertuscht. Goldman schreibt dazu: "Die AP war nicht in der Lage festzustellen, ob Mohammed den berühmten Roman jemals gelesen hat."
Immerhin scheint KSM sich seine geistige Gesundheit trotz der Folter einigermaßen erhalten zu haben. Bei einigen seiner Mithäftlingen sei das nicht der Fall, schreibt Goldman. Sie litten seit der CIA-Haft an Depression und Schizophrenie.