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Helfer im Gefängnis

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Führende Al-Qaida-Mitglieder türmen aus dem irakischen Gefängnis von Abu Ghraib.

Irakische Truppen suchen mit Hubschraubern in der Wüste westlich von Bagdad nach Hunderten Terroristen, die in der Nacht auf Montag von Gesinnungsgenossen aus dem Gefängnis von Abu Ghraib befreit worden sind. Die Regierung hatte zunächst versucht, die Schlappe herunterzuspielen, und von nur sieben Geflohenen berichtet. Doch nach den Worten des Abgeordneten Hakim al-Samili, der dem Verteidigungsausschuss des Parlaments angehört, sind 500 Häftlinge geflüchtet, darunter führende Al-Qaida-Mitglieder und zum Tode verurteilte Terroristen. Nur ein kleiner Teil der Geflohenen konnte bisher wieder eingefangen werden.



Nur ein kleiner Teil der Geflohenen konnte bisher wieder eingefangen werden.

Der Überfall war von den Befreiern auf militärische Weise ausgeführt worden. Sie fuhren am Sonntagabend Sprengstoffautos an die Tore und Umfassungen des Hochsicherheitsgefängnisses, um sich auf diese Weise den Weg zu öffnen. Die Bewacher wurden mit Mörsern und Raketen beschossen. An der nahen Straße bezogen andere Terroristen Stellung, um die zu Hilfe gerufene Verstärkung abzuwehren. Während der Kämpfe, welche die ganze Nacht dauerten, kamen 20 Sicherheitsleute um. Eine unbekannte Zahl von Angreifern wurde erschossen. Erst am frühen Montagmorgen brachten Regierungstruppen die Lage mit Hubschraubern wieder unter Kontrolle.

Wie das irakische Innenministerium bekannt gab, hatten die Angreifer Helfer im Gefängnis, das im Jahr 2004 wegen der entwürdigenden Behandlung irakischer Gefangener durch amerikanische Bewacher traurige Berühmtheit erlangte. Das Zusammenspiel einiger Wächter mit terroristischen Banden sei der Hauptgrund für die dramatische Entwicklung des Zwischenfalls. Viele der jetzt entflohenen Al-Qaida-Kämpfer waren noch von den Amerikanern inhaftiert worden. "Es handelte sich zweifellos um einen terroristischen Angriff von al-Qaida", zitierte Reuters einen Sicherheitsbeamten in Bagdad. Al-Dschasira sprach von der "ernstesten Herausforderung, die al-Qaida der Regierung seit Jahren geliefert hatte". Der Angriff sei von einer Gruppe ausgeführt worden, von der die Regierung dachte, sie sei zerschlagen.

Eine zweite Attacke, die zeitgleich auf das Gefängnis von Tadschi, 25 Kilometer nördlich der Hauptstadt, ausgeführt wurde, schlug fehl. Hier konnten keine Gefangenen entkommen. In Tadschi wurden im Verlauf der Kämpfe 16 Soldaten und sechs Angreifer getötet. Das überraschende Eingeständnis der Regierung, dass ihr eigener Sicherheitsapparat terroristisch unterwandert ist, bestätigt die Stärkung jener Terror-Gruppen radikaler irakischer Sunniten, die sich zu al-Qaida bekennen. Durch die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten syrischen Kräften haben sie eine breitere Operationsbasis beiderseits der Grenze und bekommen. Ferner steht dem irakischen Widerstand, dem es schon bisher nicht an Waffen fehlte, zusätzliches Material zur Verfügung. Ihre gemeinsame Organisation, die sich "Islamischer Staat im Irak und an der Levante" nennt, bedroht sowohl den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad als auch das schiitische Regime von Nuri al-Maliki in Bagdad.

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