Wer studiert, bekommt fast immer gute Jobs - aber nicht sofort
Der Spruch aus dem Poesiealbum mag abgedroschen klingen: 'Lerne, leiste, schaffe was, dann bist du, kannst du, hast du was.' Wenn mit dem Lernen konkret ein Studium gemeint ist, trifft er aber zu: Ein Hochschulabschluss ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Das HIS-Institut für Hochschulforschung hat, gefördert durch das Bundesbildungsministerium, knapp 5000 Absolventen des Jahres 2001 befragt. In regelmäßigen Abständen wollten die Forscher wissen, wo und wie die Akademiker arbeiten. Das Ergebnis der Studie, die an diesem Mittwoch erscheint und der Süddeutschen Zeitung vorliegt: Die Arbeitslosenquote rangiert bei gerade mal einem Prozent. 41 Prozent der Befragten haben bereits eine Führungsposition inne. Für die Karriere sind jedoch zwei Nachteile hinzunehmen: eine Phase der beruflichen Unsicherheit meist in den ersten Jahren nach dem Examen - sowie ein Aufschub der Familiengründung.
Endlich fertig! Wer einen Uni-Abschluss in der Tasche hat, findet in den meisten Fällen auch einen Job.
Neun von zehn der damaligen Absolventen sind heute erwerbstätig, die übrigen nennen sich 'Hausfrauen' - teils auch 'Hausmänner' - oder sind Leute, die sich, etwa durch eine Promotion, weiterqualifizieren. 'Trotz zwischenzeitlicher Wirtschaftskrisen sind die Chancen für Hochschulabsolventen langfristig sehr gut', sagt HIS-Projektleiter Kolja Briedis. Nur drei Prozent der Befragten haben seit dem Abschluss dauerhaft einen Job, der nicht dem Niveau eines akademischen Abschlusses entspricht. Das Klischee von Massen an taxifahrenden Soziologen und kellnernden Linguisten räumt die Studie also aus. Viele Absolventen sind mit den Arbeitsinhalten (85Prozent) und ihrer Position (73Prozent) zufrieden. Drei Viertel der erwerbstätigen Befragten sind unbefristet beschäftigt, 15 Prozent selbständig. Im Schnitt verdienen die Vollzeitkräfte 63000 Euro brutto pro Jahr.
Allerdings: Nur etwa einem Drittel ist nahtlos der Übergang vom Studium in eine unbefristete Vollzeitanstellung gelungen. Quer durch die Fächer ist zunächst eine Zeit mit Befristungen und Werksverträgen üblich. Oder die Jobsuche dauert eine Weile: Im ersten Monat nach dem Examen waren zwölf Prozent der Befragten arbeitslos, schon zum Ende des ersten Jahres sank der Anteil auf zwei Prozent. 'Unsicherheitsphasen gelten für fast alle. Bildungsrenditen machen sich in der Regel nicht sofort nach dem Studium bemerkbar', sagt Forscher Briedis. In manchen Fächern bleiben diese Risiken bestehen. So haben zehn Jahre nach dem Abschluss 20 Prozent der Geisteswissenschaftler keine reguläre Vollzeitanstellung - was freilich auch nicht immer gewünscht wird. Nach einer Dekade sind außerdem vier Prozent der Magister, also der Geistes- und Sozialwissenschaftler, arbeitslos, sechs Prozent der Tiermediziner und sogar sieben Prozent der Biologen.
Für die Karriere stellen viele Akademiker die Familienplanung erst mal zurück. 40 Prozent aller Befragten sind kinderlos. Nur sieben Prozent hatten schon beim Abschluss eine Familie. Der Anteil der Eltern steigt erst im dritten Jahr nach dem Examen deutlich an - nachdem also die oft heikle Übergangsphase in den Job gemeistert ist. Briedis sieht eine 'Verschiebung', von den kinderlosen Frauen äußert noch fast jede zweite einen Kinderwunsch. Das Durchschnittsalter dieser Gruppe liegt allerdings bei 37 Jahren.
Der Spruch aus dem Poesiealbum mag abgedroschen klingen: 'Lerne, leiste, schaffe was, dann bist du, kannst du, hast du was.' Wenn mit dem Lernen konkret ein Studium gemeint ist, trifft er aber zu: Ein Hochschulabschluss ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Das HIS-Institut für Hochschulforschung hat, gefördert durch das Bundesbildungsministerium, knapp 5000 Absolventen des Jahres 2001 befragt. In regelmäßigen Abständen wollten die Forscher wissen, wo und wie die Akademiker arbeiten. Das Ergebnis der Studie, die an diesem Mittwoch erscheint und der Süddeutschen Zeitung vorliegt: Die Arbeitslosenquote rangiert bei gerade mal einem Prozent. 41 Prozent der Befragten haben bereits eine Führungsposition inne. Für die Karriere sind jedoch zwei Nachteile hinzunehmen: eine Phase der beruflichen Unsicherheit meist in den ersten Jahren nach dem Examen - sowie ein Aufschub der Familiengründung.
Endlich fertig! Wer einen Uni-Abschluss in der Tasche hat, findet in den meisten Fällen auch einen Job.
Neun von zehn der damaligen Absolventen sind heute erwerbstätig, die übrigen nennen sich 'Hausfrauen' - teils auch 'Hausmänner' - oder sind Leute, die sich, etwa durch eine Promotion, weiterqualifizieren. 'Trotz zwischenzeitlicher Wirtschaftskrisen sind die Chancen für Hochschulabsolventen langfristig sehr gut', sagt HIS-Projektleiter Kolja Briedis. Nur drei Prozent der Befragten haben seit dem Abschluss dauerhaft einen Job, der nicht dem Niveau eines akademischen Abschlusses entspricht. Das Klischee von Massen an taxifahrenden Soziologen und kellnernden Linguisten räumt die Studie also aus. Viele Absolventen sind mit den Arbeitsinhalten (85Prozent) und ihrer Position (73Prozent) zufrieden. Drei Viertel der erwerbstätigen Befragten sind unbefristet beschäftigt, 15 Prozent selbständig. Im Schnitt verdienen die Vollzeitkräfte 63000 Euro brutto pro Jahr.
Allerdings: Nur etwa einem Drittel ist nahtlos der Übergang vom Studium in eine unbefristete Vollzeitanstellung gelungen. Quer durch die Fächer ist zunächst eine Zeit mit Befristungen und Werksverträgen üblich. Oder die Jobsuche dauert eine Weile: Im ersten Monat nach dem Examen waren zwölf Prozent der Befragten arbeitslos, schon zum Ende des ersten Jahres sank der Anteil auf zwei Prozent. 'Unsicherheitsphasen gelten für fast alle. Bildungsrenditen machen sich in der Regel nicht sofort nach dem Studium bemerkbar', sagt Forscher Briedis. In manchen Fächern bleiben diese Risiken bestehen. So haben zehn Jahre nach dem Abschluss 20 Prozent der Geisteswissenschaftler keine reguläre Vollzeitanstellung - was freilich auch nicht immer gewünscht wird. Nach einer Dekade sind außerdem vier Prozent der Magister, also der Geistes- und Sozialwissenschaftler, arbeitslos, sechs Prozent der Tiermediziner und sogar sieben Prozent der Biologen.
Für die Karriere stellen viele Akademiker die Familienplanung erst mal zurück. 40 Prozent aller Befragten sind kinderlos. Nur sieben Prozent hatten schon beim Abschluss eine Familie. Der Anteil der Eltern steigt erst im dritten Jahr nach dem Examen deutlich an - nachdem also die oft heikle Übergangsphase in den Job gemeistert ist. Briedis sieht eine 'Verschiebung', von den kinderlosen Frauen äußert noch fast jede zweite einen Kinderwunsch. Das Durchschnittsalter dieser Gruppe liegt allerdings bei 37 Jahren.