Jane Austen ziert bald die britische Zehn-Pfund-Note.
Zehn Pfund, damit musste Jane Austen zu Lebzeiten ein, zwei Monate oder länger auskommen. Dass ihr eigenes Antlitz bald die britische Pfundnote ziert, hätte die alte Jungfer und Novellistin sicher amüsiert - nicht nur wegen ihres eigenen bescheidenen Einkommens. Geld und seine Abwesenheit bestimmten Austens Leben genauso wie ihre Romane. Die sind mittlerweile Kassenschlager, millionenfach verkauft und häufig verfilmt worden. Keira Knightley spielte Austens Lizzie, Gwyneth Paltrow ihre Emma, Kate Winslet die Marianne. Romanheldinnen, die vor allem eine Aufgabe haben: zu heiraten, am besten keinen armen Mann. Und deren Geschichte ohne Ausnahme mit einer Hochzeit endet, samt warmem Geldregen.
Mit ihren Büchern hätte sich Austen endlich ihre Unabhängigkeit erschreiben können, wäre sie nicht 1817 jung gestorben.
Austens Romane, die sie vor etwa 200 Jahren schrieb, spielen in der Welt des englischen Landadels dieser Zeit, und der war oft arm. Ihre Figuren werden durch ihre finanzielle Situation in eine Rolle gezwungen - und sie wissen auch um den Einfluss des Geldes auf ihr Leben. Jeder kennt den Wert des anderen. Mister Darcy etwa ist 10000 Pfund im Jahr schwer, sein Freund Bingley 4000 Pfund. Genug, um die nervenkranke Misses Bennett, Mutter von fünf heiratsfähigen Töchtern, zu einer Reihe äußert peinlicher Verkupplungsversuche zu treiben. Oder Mister Collins: Er lässt seine Cousine Elizabeth "Lizzie" Bennett selbst bei seinem Heiratsantrag spüren, dass sie durch ihre Mittellosigkeit unter ihm steht. Lizzie liegt den Eltern auf der Tasche, die auch noch in einem Haus wohnen, das dem sehr unangenehmen Collins gehört. Sie sagt trotzdem nein.
Jane Austen hat da wohl oft aus ihrem eigenen Leben geschrieben. 1775 wurde sie als eines von acht Kindern in eine Pfarrers-Familie geboren. Genauso wie ihre einzige Schwester Cassandra bleibt sie unverheiratet - und damit im Schoss und der Abhängigkeit ihrer Familie. Mit 21 Jahren verliebt sie sich in den jungen Iren Tom Lefroy, doch dessen vermögende Verwandtschaft scheint etwas gegen die Verbindung zu haben. Einen anderen Heiratsantrag nimmt sie erst an, entscheidet sich aber einen Tag später um und löst damit einen kleinen Skandal aus. Austen lebt mit ihren Eltern in Bath, wo sie unglücklich ist. Die Gesellschaft lässt sie spüren, dass ihre Familie nicht zu den wohlhabenden gehört. Jane Austen lebt vom Taschengeld ihres Vaters. Als dieser 1805 stirbt, müssen sich die Schwestern und ihre Mutter weiter einschränken. Jane ist zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt und abhängig von Geldgeschenken ihrer Verwandten. Ihr Bruder Edward hat reich geerbt, und überlässt den drei Frauen 1809 ein Cottage, das zu seinem Herrensitz in Hampshire gehört.
Mit ihren Büchern hätte sich Austen endlich ihre Unabhängigkeit erschreiben können, wäre sie nicht 1817 jung gestorben. Die Rechte für ihren Roman "Stolz und Vorurteil" verkaufte sie für 110 Pfund an einen Verleger, der daran ein Vielfaches verdiente. Das Buch erschien 1813 mit einer Auflage von 1500 Stück, noch im selben Jahr kam eine zweite Auflage in französischer Sprache heraus. Zu Austens Lebzeiten verkaufte sich das Buch 4000 Mal und bekam viel Lob von den Kritikern, die jedoch die Autorin nicht kannten. Austen veröffentlichte nicht unter ihrem eignen Namen, denn es gehörte sich nicht, dass Frauen selbst Geld verdienten. So schrieb sie meist einfach "By a Lady".
Für die Bank of England ist das kein unwesentliches Detail. Sie suchte nach einer Frau, nachdem das weibliche Geschlecht bei den Köpfen auf den Geldscheinen stark unterrepräsentiert ist. Der Spruch auf der Austen-Note hat übrigens nichts mit ihrer Geld-Kritik zu tun. "Am Ende gibt es nichts Schöneres als das Lesen", steht da. Gesagt hat das Misses Bingley, die mit den 4000 Pfund im Jahr.
Zehn Pfund, damit musste Jane Austen zu Lebzeiten ein, zwei Monate oder länger auskommen. Dass ihr eigenes Antlitz bald die britische Pfundnote ziert, hätte die alte Jungfer und Novellistin sicher amüsiert - nicht nur wegen ihres eigenen bescheidenen Einkommens. Geld und seine Abwesenheit bestimmten Austens Leben genauso wie ihre Romane. Die sind mittlerweile Kassenschlager, millionenfach verkauft und häufig verfilmt worden. Keira Knightley spielte Austens Lizzie, Gwyneth Paltrow ihre Emma, Kate Winslet die Marianne. Romanheldinnen, die vor allem eine Aufgabe haben: zu heiraten, am besten keinen armen Mann. Und deren Geschichte ohne Ausnahme mit einer Hochzeit endet, samt warmem Geldregen.
Mit ihren Büchern hätte sich Austen endlich ihre Unabhängigkeit erschreiben können, wäre sie nicht 1817 jung gestorben.
Austens Romane, die sie vor etwa 200 Jahren schrieb, spielen in der Welt des englischen Landadels dieser Zeit, und der war oft arm. Ihre Figuren werden durch ihre finanzielle Situation in eine Rolle gezwungen - und sie wissen auch um den Einfluss des Geldes auf ihr Leben. Jeder kennt den Wert des anderen. Mister Darcy etwa ist 10000 Pfund im Jahr schwer, sein Freund Bingley 4000 Pfund. Genug, um die nervenkranke Misses Bennett, Mutter von fünf heiratsfähigen Töchtern, zu einer Reihe äußert peinlicher Verkupplungsversuche zu treiben. Oder Mister Collins: Er lässt seine Cousine Elizabeth "Lizzie" Bennett selbst bei seinem Heiratsantrag spüren, dass sie durch ihre Mittellosigkeit unter ihm steht. Lizzie liegt den Eltern auf der Tasche, die auch noch in einem Haus wohnen, das dem sehr unangenehmen Collins gehört. Sie sagt trotzdem nein.
Jane Austen hat da wohl oft aus ihrem eigenen Leben geschrieben. 1775 wurde sie als eines von acht Kindern in eine Pfarrers-Familie geboren. Genauso wie ihre einzige Schwester Cassandra bleibt sie unverheiratet - und damit im Schoss und der Abhängigkeit ihrer Familie. Mit 21 Jahren verliebt sie sich in den jungen Iren Tom Lefroy, doch dessen vermögende Verwandtschaft scheint etwas gegen die Verbindung zu haben. Einen anderen Heiratsantrag nimmt sie erst an, entscheidet sich aber einen Tag später um und löst damit einen kleinen Skandal aus. Austen lebt mit ihren Eltern in Bath, wo sie unglücklich ist. Die Gesellschaft lässt sie spüren, dass ihre Familie nicht zu den wohlhabenden gehört. Jane Austen lebt vom Taschengeld ihres Vaters. Als dieser 1805 stirbt, müssen sich die Schwestern und ihre Mutter weiter einschränken. Jane ist zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt und abhängig von Geldgeschenken ihrer Verwandten. Ihr Bruder Edward hat reich geerbt, und überlässt den drei Frauen 1809 ein Cottage, das zu seinem Herrensitz in Hampshire gehört.
Mit ihren Büchern hätte sich Austen endlich ihre Unabhängigkeit erschreiben können, wäre sie nicht 1817 jung gestorben. Die Rechte für ihren Roman "Stolz und Vorurteil" verkaufte sie für 110 Pfund an einen Verleger, der daran ein Vielfaches verdiente. Das Buch erschien 1813 mit einer Auflage von 1500 Stück, noch im selben Jahr kam eine zweite Auflage in französischer Sprache heraus. Zu Austens Lebzeiten verkaufte sich das Buch 4000 Mal und bekam viel Lob von den Kritikern, die jedoch die Autorin nicht kannten. Austen veröffentlichte nicht unter ihrem eignen Namen, denn es gehörte sich nicht, dass Frauen selbst Geld verdienten. So schrieb sie meist einfach "By a Lady".
Für die Bank of England ist das kein unwesentliches Detail. Sie suchte nach einer Frau, nachdem das weibliche Geschlecht bei den Köpfen auf den Geldscheinen stark unterrepräsentiert ist. Der Spruch auf der Austen-Note hat übrigens nichts mit ihrer Geld-Kritik zu tun. "Am Ende gibt es nichts Schöneres als das Lesen", steht da. Gesagt hat das Misses Bingley, die mit den 4000 Pfund im Jahr.