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Bedrohte Riesen

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Eine riesige Feuerwalze rollt auf die Mammutbäume im Yosemite-Nationalpark zu. Derweil ist die Wasserversorgung in San Francisco gefährdet

San Francisco - Sie werden höher als 100 Meter, haben bis zu sieben Meter dicke Stämme und sind teilweise älter als 2000 Jahre: Die gigantischen Sequoia-Bäume gelten als Wahrzeichen Kaliforniens. Seit der US-Bundesstaat mit dem verheerendsten Waldbrand in seiner Geschichte zu kämpfen hat, sind auch die Mammutbäume in Gefahr. Verzweifelt versucht die Feuerwehr, den Flächenbrand in der Nähe des Yosemite-Nationalparks einzudämmen, bislang ohne Erfolg. Nun sollen die seltenen Sequoia-Exemplare mit Sprinkleranlagen geschützt werden. "Der symbolische Wert dieser Bäume ist zu hoch", sagt Scott Gediman, Sprecher der Nationalpark-Organisation, "es sind die ältesten Exemplare auf diesem Planeten."



Feuerwehrmänner in Kalifornien versuchen vergeblich einen gigantischen Waldbrand einzudämmen. Jetzt bedrohen die Flammen uralte Mammutbäume.

Mehr als zehn Tage nach dem Ausbrauch des Feuers breiten sich die Flammen in Kaliforniens Sierra Nevada weiter aus. Der Brand hat inzwischen nach offiziellen Angaben mehr als 600 Quadratkilometer vernichtet - das ist etwa doppelt so viel wie die Fläche Münchens. Immerhin 20 Prozent des Feuers sollen inzwischen unter Kontrolle sein, am Wochenende waren es noch rund sieben Prozent. Extrem trockene Wälder und starke Winde bereiten aber weiter Sorgen. Insgesamt bekämpften am Montag 3600 Feuerwehrleute die Flammen. Unterstützt wurden sie aus der Luft von Löschflugzeugen und Hubschraubern.

In Mitleidenschaft könnte auch die 200Kilometer entfernte Millionen-Metropole San Francisco gezogen werden. Dort sei die Strom- und Wasserversorgung bedroht, denn in der Brandregion liegt der Hetch-Hetchy-Stausee, der mehr als 80Prozent der Wasserversorgung San Franciscos abdeckt. Zwei Wasserkraftwerke in der Region mussten wegen Schäden abgeschaltet werden. Zudem könnte die Wasserqualität unter niedergehendem Ascheregen leiden. Nach offiziellen Angaben ist die Wasserqualität in dem betroffenen Gebiet aber bisher noch gut.

Eines der wichtigsten Ziele der Feuerwehr ist weiter, die Schäden im Yosemite-Park in Grenzen zu halten. Zehn Prozent der Brandfläche erstreckt sich inzwischen auf das Gebiet des beliebten Reiseziels, das jährlich drei Millionen Besucher anzieht. Die meisten Anlaufstellen für Touristen blieben am Montag geöffnet. Die Hauptsehenswürdigkeiten des Parks wie das Yosemite Valley, Glacier Point und Mariposa Grove sind weiterhin zugänglich. Einige Zufahrtstraßen mussten aber gesperrt werden. "Der Park ist ein nationaler Schatz", sagte ein Sprecher der US-Forstverwaltung dem Fernsehsender CNN. "Was es auch braucht, wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um diesen Park zu schützen."

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