UN-Umfrage belegt, dass die Millenniums-Ziele längst nicht erreicht sind
Wenn man so will, ist es die erste Umfrage von wahrhaft globaler Dimension: Mehr als 1,3 Millionen Menschen in allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben daran teilgenommen. Sie sollten kundtun, wie sie sich eine bessere Welt vorstellen, oder besser: Was zu tun wäre, damit sie - oder ihre Kinder - ein besseres Leben führen könnten. Organisiert hatten das Unterfangen die Vereinten Nationen. Und so war es auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der den Bericht, in dem die Ergebnisse dieser Megabefragung zusammengefasst sind, in New York präsentierte: "A Million Voices: The World We Want - eine Million Stimmen: Die Welt, die wir uns wünschen". Stimmen der Menschen seien darin zitiert, so Ban, "die für gewöhnlich nicht gehört werden, besonders der Menschen, die arm sind, ausgeschlossen und an den Rand gedrängt werden". Bis in entlegenste Dörfer in Anden oder Ostafrika seien UN-Mitarbeiter dafür gegangen.
Ein Mädchen in Mali beim Unterricht
So wirklich überraschend sind die Ergebnisse des Reports indes dann nicht. Menschen rund um den Globus, so Ban, verlangten nach besseren Bildungschancen, nach einer besseren Gesundheitsversorgung, nach Regierungen, die auf ihre Wünsche eingehen, und, natürlich, nach ordentlichen Arbeitsplätzen - nach der Einlösung von Grundbedürfnissen also. Doch überraschende neue Prioritäten der Menschheit zu entdecken, dürfte auch kaum das Anliegen gewesen sein, das die UN mit der Umfrage bezweckten.
Vielmehr soll der Report belegen, wie weit die Welt trotz enormer Fortschritte bei der Armutsbekämpfung noch immer von der Einlösung der Versprechen entfernt ist, die sich Staats- und Regierungschefs beim sogenannten Millenniums-Gipfel im Jahr 2000 wechselseitig gegeben hatten. Damals hatten sie sich auf acht Entwicklungsziele geeinigt, die bis zum Jahr2015 erreicht werden sollten, unter anderem die Zahl der Menschen weltweit zu halbieren, die an Hunger leiden und in bitterster Armut leben, die Kindersterblichkeit um zwei Drittel zu senken und die Grundschulbildung für alle sicherzustellen. "Diese Stimmen sagen uns, dass noch eine große und dringliche Aufgabe vor uns liegt", sagte Ban.
Hintergrund des Reports ist das Anliegen des UN-Generalsekretärs, die Millenniums-Ziele auf einem neuen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs bei der UN-Generalversammlung im kommenden Jahr fortzuschreiben und durch neue Verpflichtungserklärungen zu ergänzen. Bisher läuft der Prozess eher schleppend an: Nach Jahren der Wirtschaftskrise ist das Interesse vieler Regierungen erkennbar begrenzt, zusätzliche Selbstverpflichtungen einzugehen. Der Bericht soll der "Entwicklungsagenda nach 2015", wie es im UN-Jargon heißt, neuen Schwung verleihen.
Interessant an dem Report dürfte insbesondere zweierlei sein: zum einen die Reihenfolge der Grundbedürfnisse, deren Einlösung die Befragten weltweit wünschen. Mit weitem Abstand Priorität Nummer eins ist eine gute Schulbildung - was weit über die Absicherung der Grundschuldbildung hinausgeht, wie sie in den Millenniums-Zielen versprochen worden war. Danach folgen der Wunsch nach einer besseren Gesundheitsversorgung, nach einer ordentlichen Regierung, die nicht korrupt ist und auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht, nach Arbeitsplätzen und Zugang zu sauberem Trinkwasser. Erst auf dem 13.Platz dieser globalen Wunschliste kommt das Bedürfnis nach politischen Freiheiten.
Zum anderen aber, so heißt es in dem Report weiter, sei erkennbar, dass die Menschen die ungleiche Verteilung des Wohlstands weltweit immer stärker beschäftigt: "Sie merken, dass die Vorteile wirtschaftlichen Wachstums ungleich verteilt sind - und verlangen ordentliche Lebensumstände. " Dieser Wunsch nach mehr globaler Chancengleichheit müsse berücksichtigt werden.
Wenn man so will, ist es die erste Umfrage von wahrhaft globaler Dimension: Mehr als 1,3 Millionen Menschen in allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben daran teilgenommen. Sie sollten kundtun, wie sie sich eine bessere Welt vorstellen, oder besser: Was zu tun wäre, damit sie - oder ihre Kinder - ein besseres Leben führen könnten. Organisiert hatten das Unterfangen die Vereinten Nationen. Und so war es auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der den Bericht, in dem die Ergebnisse dieser Megabefragung zusammengefasst sind, in New York präsentierte: "A Million Voices: The World We Want - eine Million Stimmen: Die Welt, die wir uns wünschen". Stimmen der Menschen seien darin zitiert, so Ban, "die für gewöhnlich nicht gehört werden, besonders der Menschen, die arm sind, ausgeschlossen und an den Rand gedrängt werden". Bis in entlegenste Dörfer in Anden oder Ostafrika seien UN-Mitarbeiter dafür gegangen.
Ein Mädchen in Mali beim Unterricht
So wirklich überraschend sind die Ergebnisse des Reports indes dann nicht. Menschen rund um den Globus, so Ban, verlangten nach besseren Bildungschancen, nach einer besseren Gesundheitsversorgung, nach Regierungen, die auf ihre Wünsche eingehen, und, natürlich, nach ordentlichen Arbeitsplätzen - nach der Einlösung von Grundbedürfnissen also. Doch überraschende neue Prioritäten der Menschheit zu entdecken, dürfte auch kaum das Anliegen gewesen sein, das die UN mit der Umfrage bezweckten.
Vielmehr soll der Report belegen, wie weit die Welt trotz enormer Fortschritte bei der Armutsbekämpfung noch immer von der Einlösung der Versprechen entfernt ist, die sich Staats- und Regierungschefs beim sogenannten Millenniums-Gipfel im Jahr 2000 wechselseitig gegeben hatten. Damals hatten sie sich auf acht Entwicklungsziele geeinigt, die bis zum Jahr2015 erreicht werden sollten, unter anderem die Zahl der Menschen weltweit zu halbieren, die an Hunger leiden und in bitterster Armut leben, die Kindersterblichkeit um zwei Drittel zu senken und die Grundschulbildung für alle sicherzustellen. "Diese Stimmen sagen uns, dass noch eine große und dringliche Aufgabe vor uns liegt", sagte Ban.
Hintergrund des Reports ist das Anliegen des UN-Generalsekretärs, die Millenniums-Ziele auf einem neuen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs bei der UN-Generalversammlung im kommenden Jahr fortzuschreiben und durch neue Verpflichtungserklärungen zu ergänzen. Bisher läuft der Prozess eher schleppend an: Nach Jahren der Wirtschaftskrise ist das Interesse vieler Regierungen erkennbar begrenzt, zusätzliche Selbstverpflichtungen einzugehen. Der Bericht soll der "Entwicklungsagenda nach 2015", wie es im UN-Jargon heißt, neuen Schwung verleihen.
Interessant an dem Report dürfte insbesondere zweierlei sein: zum einen die Reihenfolge der Grundbedürfnisse, deren Einlösung die Befragten weltweit wünschen. Mit weitem Abstand Priorität Nummer eins ist eine gute Schulbildung - was weit über die Absicherung der Grundschuldbildung hinausgeht, wie sie in den Millenniums-Zielen versprochen worden war. Danach folgen der Wunsch nach einer besseren Gesundheitsversorgung, nach einer ordentlichen Regierung, die nicht korrupt ist und auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht, nach Arbeitsplätzen und Zugang zu sauberem Trinkwasser. Erst auf dem 13.Platz dieser globalen Wunschliste kommt das Bedürfnis nach politischen Freiheiten.
Zum anderen aber, so heißt es in dem Report weiter, sei erkennbar, dass die Menschen die ungleiche Verteilung des Wohlstands weltweit immer stärker beschäftigt: "Sie merken, dass die Vorteile wirtschaftlichen Wachstums ungleich verteilt sind - und verlangen ordentliche Lebensumstände. " Dieser Wunsch nach mehr globaler Chancengleichheit müsse berücksichtigt werden.