Training zeigt zumindest einen moderaten Effekt
"Rein in die Laufschuhe, raus aus der Depression." Unter diesem und ähnlichen Mottos versammeln sich mittlerweile in vielen deutschen Städten vor allem Menschen mit affektiven Störungen zum Früh- oder Spätsport, um ihrer Krankheit förmlich davonzulaufen. Viele Beteiligte berichten über gute Erfahrungen dabei. Erste Studien bestätigen die Effekte, wobei über die Wirkmechanismen noch spekuliert wird: Körperliche Betätigung ändert womöglich Hormonpegel, die sich auf die Gefühle auswirken könnten. Sonnenlicht gilt insbesondere in der dunklen Jahreszeit als stimmungsaufhellend. Und womöglich ist es ja auch einfach nur hilfreich, wenn der anstrengende Sport vom Grübeln und negativen Gedanken ablenkt.
Bewegung an der frischen Luft - ein Wundermittel gegen Depressionen?!
Ein neuer systematischer Überblicksartikel von Mitarbeitern der Cochrane Collaboration um die geriatrische Medizinerin Gillian Mead von der University of Edinburgh bestätigt nun, dass körperliches Training einen zumindest moderaten Effekt bei Depressionen hat (Cochrane Database of Systematic Reviews, Bd. 8, 2013). Diese Aussage ist von besonderer Bedeutung, weil die Cochrane-Analysen der evidenzbasierten Medizin verpflichtet sind, möglichst viele, hochwertige Daten verarbeiten und daher als besonders zuverlässig gelten.
In der aktuellen Arbeit begutachteten die Forscher 39 Studien mit 2326 Teilnehmern, denen eine Depression diagnostiziert war. In 35 Studien, wo Trainingsgruppen mit Kontrollgruppen verglichen wurden, zeigten sich Effekte. Diese waren ähnlich groß wie bei Psychotherapie oder der Einnahme von Medikamenten. Aber, so erklärt Mead: "Wir können nicht sagen, welche Art von Training am besten ist und ob der Nutzen nach Abschluss des Programms anhält."
Zudem geben die Cochrane-Autoren zu bedenken, dass viele der analysierten Studien keine große methodische Qualität hatten. Ein Problem: Anders als bei Medikamenten lässt sich bei der Untersuchung von Trainingseffekten nicht einfach eine Placebo-Gruppe bilden, die ein Scheinpräparat erhält. Eine separate Analyse nur der sechs besten Studien zeigte deutlich kleinere Effekte. Abgesehen davon spricht jedoch nichts gegen Sport. Anders als bei Psychotherapie und Medikamenten hat körperliche Betätigung fast immer nur gute Nebenwirkungen.
"Rein in die Laufschuhe, raus aus der Depression." Unter diesem und ähnlichen Mottos versammeln sich mittlerweile in vielen deutschen Städten vor allem Menschen mit affektiven Störungen zum Früh- oder Spätsport, um ihrer Krankheit förmlich davonzulaufen. Viele Beteiligte berichten über gute Erfahrungen dabei. Erste Studien bestätigen die Effekte, wobei über die Wirkmechanismen noch spekuliert wird: Körperliche Betätigung ändert womöglich Hormonpegel, die sich auf die Gefühle auswirken könnten. Sonnenlicht gilt insbesondere in der dunklen Jahreszeit als stimmungsaufhellend. Und womöglich ist es ja auch einfach nur hilfreich, wenn der anstrengende Sport vom Grübeln und negativen Gedanken ablenkt.
Bewegung an der frischen Luft - ein Wundermittel gegen Depressionen?!
Ein neuer systematischer Überblicksartikel von Mitarbeitern der Cochrane Collaboration um die geriatrische Medizinerin Gillian Mead von der University of Edinburgh bestätigt nun, dass körperliches Training einen zumindest moderaten Effekt bei Depressionen hat (Cochrane Database of Systematic Reviews, Bd. 8, 2013). Diese Aussage ist von besonderer Bedeutung, weil die Cochrane-Analysen der evidenzbasierten Medizin verpflichtet sind, möglichst viele, hochwertige Daten verarbeiten und daher als besonders zuverlässig gelten.
In der aktuellen Arbeit begutachteten die Forscher 39 Studien mit 2326 Teilnehmern, denen eine Depression diagnostiziert war. In 35 Studien, wo Trainingsgruppen mit Kontrollgruppen verglichen wurden, zeigten sich Effekte. Diese waren ähnlich groß wie bei Psychotherapie oder der Einnahme von Medikamenten. Aber, so erklärt Mead: "Wir können nicht sagen, welche Art von Training am besten ist und ob der Nutzen nach Abschluss des Programms anhält."
Zudem geben die Cochrane-Autoren zu bedenken, dass viele der analysierten Studien keine große methodische Qualität hatten. Ein Problem: Anders als bei Medikamenten lässt sich bei der Untersuchung von Trainingseffekten nicht einfach eine Placebo-Gruppe bilden, die ein Scheinpräparat erhält. Eine separate Analyse nur der sechs besten Studien zeigte deutlich kleinere Effekte. Abgesehen davon spricht jedoch nichts gegen Sport. Anders als bei Psychotherapie und Medikamenten hat körperliche Betätigung fast immer nur gute Nebenwirkungen.