Der Kollege eines NSU-Mordopfers klagt über die Ermittlungsmethoden der Polizei
Theodoros Boulgarides war das einzige griechische Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds. Er wurde am 15. Juni 2005 in seinem Schlüsseldienst an der Donnersberger Brücke in München erschossen. Er hinterließ eine Frau, zwei halbwüchsige Töchter, eine Mutter. Und einen Geschäftspartner. Der hat ihn auch gefunden, tot hinter dem Tresen. Gerade zwei Wochen vorher hatten die beiden ihren Laden eröffnet. "Können Sie etwas über die Folgen der Tat für die Familie berichten?", fragt Richter Manfred Götzl.
Beate Zschäpe, Hauptangeklagte im NSU-Prozess, wird von Polizisten in den Gerichtssaal begleitet
Der Geschäftspartner ist Bayer, Kaufhausdetektiv. Ein wortkarger, fast lakonischer Mann. Er sagt nur: "Die totale Zerstörung. Und nicht nur für die Angehörigen." Er will sich zurückhalten, aber dann erzählt er doch. Monatelang habe ihn die Polizei immer wieder vorgeladen, ihn und seine Mitarbeiter. Immer wieder ging es ums Gleiche. "Die ganze Zeit hat mich die Polizei schikaniert." - "Um welche Themen ging es?", fragt der Richter. "Es drehte sich immer im Kreis. Wie wir zueinander standen. Ob der Kollege sexsüchtig war oder spielsüchtig. Die wollten uns in den Dreck ziehen. Das haben sie auch geschafft. Ich hab auch Kunden verloren."
Es ist das gleiche Muster wie bei allen Fällen: Die Polizei suchte in der Familie, bei den Geschäftspartnern, aber nie in der rechtsradikalen Szene. "Er war der freundlichste Mensch, den man sich nur vorstellen kann", sagt der Zeuge über das Opfer, "er war immer auf Frieden aus." Als Bilder vom Tatort gezeigt werden, verlassen die Töchter und die Witwe den Saal.
Am Tag zuvor hatte der Vater von Süleyman Tasköprü aus Hamburg ausgesagt. Er hatte seinen Sohn gefunden, der 2001 in seinem Laden erschossen worden war. Der junge Mann war mit aufgesetzten Schüssen in den Hinterkopf ermordet worden. "Ich habe ihn noch auf meinen Schoß gezogen, er lebte noch, er wollte mir noch etwas sagen, aber er konnte nicht", sagt Ali Tasköprü. Der Sohn lag in einer großen Lache Blut, in ihrem kleinen Lebensmittelladen, dem Stolz der Familie.
Auch die ganze Familie Tasköprü ist im Gerichtssaal. Der Vater ist als Zeuge geladen. Er hatte damals zwei Männer gesehen, die gerade den Laden verlassen hatten. "Was wollten diese Leute von meinem Sohn", fragt der Vater verzweifelt, "wir sind Menschen, die auf eigenen Füßen stehen. Wir lebten von unserem eigenen Geld, was wollten diese Leute von uns?" Der Laden lief gut, die Familie schuftete von 6 bis 21 Uhr. Den Laden haben sie aufgegeben. "Sie haben mir mein Herz abgerissen", sagte der Vater.
Theodoros Boulgarides war das einzige griechische Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds. Er wurde am 15. Juni 2005 in seinem Schlüsseldienst an der Donnersberger Brücke in München erschossen. Er hinterließ eine Frau, zwei halbwüchsige Töchter, eine Mutter. Und einen Geschäftspartner. Der hat ihn auch gefunden, tot hinter dem Tresen. Gerade zwei Wochen vorher hatten die beiden ihren Laden eröffnet. "Können Sie etwas über die Folgen der Tat für die Familie berichten?", fragt Richter Manfred Götzl.
Beate Zschäpe, Hauptangeklagte im NSU-Prozess, wird von Polizisten in den Gerichtssaal begleitet
Der Geschäftspartner ist Bayer, Kaufhausdetektiv. Ein wortkarger, fast lakonischer Mann. Er sagt nur: "Die totale Zerstörung. Und nicht nur für die Angehörigen." Er will sich zurückhalten, aber dann erzählt er doch. Monatelang habe ihn die Polizei immer wieder vorgeladen, ihn und seine Mitarbeiter. Immer wieder ging es ums Gleiche. "Die ganze Zeit hat mich die Polizei schikaniert." - "Um welche Themen ging es?", fragt der Richter. "Es drehte sich immer im Kreis. Wie wir zueinander standen. Ob der Kollege sexsüchtig war oder spielsüchtig. Die wollten uns in den Dreck ziehen. Das haben sie auch geschafft. Ich hab auch Kunden verloren."
Es ist das gleiche Muster wie bei allen Fällen: Die Polizei suchte in der Familie, bei den Geschäftspartnern, aber nie in der rechtsradikalen Szene. "Er war der freundlichste Mensch, den man sich nur vorstellen kann", sagt der Zeuge über das Opfer, "er war immer auf Frieden aus." Als Bilder vom Tatort gezeigt werden, verlassen die Töchter und die Witwe den Saal.
Am Tag zuvor hatte der Vater von Süleyman Tasköprü aus Hamburg ausgesagt. Er hatte seinen Sohn gefunden, der 2001 in seinem Laden erschossen worden war. Der junge Mann war mit aufgesetzten Schüssen in den Hinterkopf ermordet worden. "Ich habe ihn noch auf meinen Schoß gezogen, er lebte noch, er wollte mir noch etwas sagen, aber er konnte nicht", sagt Ali Tasköprü. Der Sohn lag in einer großen Lache Blut, in ihrem kleinen Lebensmittelladen, dem Stolz der Familie.
Auch die ganze Familie Tasköprü ist im Gerichtssaal. Der Vater ist als Zeuge geladen. Er hatte damals zwei Männer gesehen, die gerade den Laden verlassen hatten. "Was wollten diese Leute von meinem Sohn", fragt der Vater verzweifelt, "wir sind Menschen, die auf eigenen Füßen stehen. Wir lebten von unserem eigenen Geld, was wollten diese Leute von uns?" Der Laden lief gut, die Familie schuftete von 6 bis 21 Uhr. Den Laden haben sie aufgegeben. "Sie haben mir mein Herz abgerissen", sagte der Vater.