Zum sechsten Mal in Folge verzeichnet das Statistische Bundesamt einen Rekord bei der Gesamtzahl der Hochschüler in Deutschland. 2,6 Millionen Studenten sind im laufenden Wintersemester an Universitäten und Fachhochschulen eingeschrieben - 600000 mehr als noch vor zehn Jahren sowie auch fünf Prozent mehr als im vergangenen Wintersemester. Dabei stieg im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Studenten an Universitäten um vier Prozent auf 1,7 Millionen, an Fachhochschulen sogar um sieben Prozent. Auch mehr Studienanfänger gibt es aktuell, wie die Wiesbadener Behörde am Dienstag mitteilte: 2013 begannen 506600 Studenten eine akademische Ausbildung. 2012 waren es zwei Prozent weniger. Das liegt knapp unter dem bisherigen Rekordjahr 2011 mit 520000 Anfängern.
Die Gesamtzahl der Hochschüler hat wieder Rekordhöhe erreicht. Längst wird über ein Überangebot von Akademikern diskutiert.
In Hessen ging die Zahl der Erstsemester um zehn Prozent hoch, in Nordrhein-Westfalen um acht Prozent. Auch in Bayern gab es ein Plus, den stärksten Rückgang verzeichnete Brandenburg mit einem Minus von 15 Prozent. Das bundesweite Niveau von etwa einer halben Million Erstsemester jährlich wird nach einer Prognose der Kultusministerkonferenz länger erhalten bleiben. Demnach ist erst vom Jahr 2020 an damit zu rechnen, dass die Anfängerzahl unter 450000 fällt. Vor 20 Jahren zählte man nur gut 280000 Studienanfänger.
In den nächsten Jahren wird der zusätzliche Schub durch die doppelten Abiturjahrgänge in vielen Ländern (in diesem Sommer in Nordrhein-Westfalen) allmählich nicht mehr spürbar sein. Wegen des allgemeinen Trends in der Gesellschaft zum Studieren und hoher Abiturientenquoten wird die Nachfrage nach Studienplätzen aber keineswegs einbrechen. Gleichwohl werden sich die Studentenzahlen nicht mit den Absolventenzahlen decken: Nach Erhebungen im Auftrag der Bundesregierung brechen gut 30 Prozent der Studenten an den Unis im Bachelor ihr Studium ab.
Die geschäftsführende Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zeigte sich erfreut über die Zahlen. "Neugier und Wissensdrang sind wichtige Stützen einer innovativen, zukunftsgewandten Gesellschaft." Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, forderte dagegen von der künftigen Koalition mehr Hilfe - unter anderem durch den Hochschulpakt von Bund und Ländern, der Geld für zusätzliche Studienplätze bereitstellt. Dieser Fördertopf war zuletzt stets sehr knapp kalkuliert worden. Hippler: "Die andauernde Kraftanstrengung ist zu Lasten der Substanz der Hochschulen gegangen."
Längst wird aber auch die Debatte über ein mögliches Überangebot an Akademikern geführt. Der Philosophie-Professor und SPD-Politiker Julian Nida-Rümelin sprach jüngst von einem "Akademisierungswahn". Man sei gerade im Begriff, "die einzigartige Qualität des deutschen Bildungssystems zu beschädigen oder zu zerstören - nämlich die Herausbildung einer exzellenten Facharbeiterschaft, die alle Schichten der Gesellschaft aufnimmt". Man müsse den Wert der dualen Ausbildung wieder mehr schätzen. "Ein handwerklicher Beruf ist kein Abstieg", sagte kürzlich Klaus von Dohnanyi, in den Siebzigerjahren Bundesbildungsminister, im SZ-Interview. Zugleich seien die Ansprüche an Auszubildende gestiegen: "Wenn ich mir ein ideales Bildungssystem vorstelle, dann hätten wir einen hohen Anteil Abiturienten und unter ihnen wieder einen hohen Anteil, der in die praktischen Ausbildungsberufe geht."
Die Gesamtzahl der Hochschüler hat wieder Rekordhöhe erreicht. Längst wird über ein Überangebot von Akademikern diskutiert.
In Hessen ging die Zahl der Erstsemester um zehn Prozent hoch, in Nordrhein-Westfalen um acht Prozent. Auch in Bayern gab es ein Plus, den stärksten Rückgang verzeichnete Brandenburg mit einem Minus von 15 Prozent. Das bundesweite Niveau von etwa einer halben Million Erstsemester jährlich wird nach einer Prognose der Kultusministerkonferenz länger erhalten bleiben. Demnach ist erst vom Jahr 2020 an damit zu rechnen, dass die Anfängerzahl unter 450000 fällt. Vor 20 Jahren zählte man nur gut 280000 Studienanfänger.
In den nächsten Jahren wird der zusätzliche Schub durch die doppelten Abiturjahrgänge in vielen Ländern (in diesem Sommer in Nordrhein-Westfalen) allmählich nicht mehr spürbar sein. Wegen des allgemeinen Trends in der Gesellschaft zum Studieren und hoher Abiturientenquoten wird die Nachfrage nach Studienplätzen aber keineswegs einbrechen. Gleichwohl werden sich die Studentenzahlen nicht mit den Absolventenzahlen decken: Nach Erhebungen im Auftrag der Bundesregierung brechen gut 30 Prozent der Studenten an den Unis im Bachelor ihr Studium ab.
Die geschäftsführende Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zeigte sich erfreut über die Zahlen. "Neugier und Wissensdrang sind wichtige Stützen einer innovativen, zukunftsgewandten Gesellschaft." Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, forderte dagegen von der künftigen Koalition mehr Hilfe - unter anderem durch den Hochschulpakt von Bund und Ländern, der Geld für zusätzliche Studienplätze bereitstellt. Dieser Fördertopf war zuletzt stets sehr knapp kalkuliert worden. Hippler: "Die andauernde Kraftanstrengung ist zu Lasten der Substanz der Hochschulen gegangen."
Längst wird aber auch die Debatte über ein mögliches Überangebot an Akademikern geführt. Der Philosophie-Professor und SPD-Politiker Julian Nida-Rümelin sprach jüngst von einem "Akademisierungswahn". Man sei gerade im Begriff, "die einzigartige Qualität des deutschen Bildungssystems zu beschädigen oder zu zerstören - nämlich die Herausbildung einer exzellenten Facharbeiterschaft, die alle Schichten der Gesellschaft aufnimmt". Man müsse den Wert der dualen Ausbildung wieder mehr schätzen. "Ein handwerklicher Beruf ist kein Abstieg", sagte kürzlich Klaus von Dohnanyi, in den Siebzigerjahren Bundesbildungsminister, im SZ-Interview. Zugleich seien die Ansprüche an Auszubildende gestiegen: "Wenn ich mir ein ideales Bildungssystem vorstelle, dann hätten wir einen hohen Anteil Abiturienten und unter ihnen wieder einen hohen Anteil, der in die praktischen Ausbildungsberufe geht."