Zwinkern ist nicht einfach, selbst für den Profi. Der Superhelden-Schauspieler Daniel Craig tut sich ziemlich schwer damit, das eine Auge so zusammenzukneifen, dass es sexy und zugleich seriös wirkt – und damit zu seinem Charakter James Bond passt. „Das Nicken und das Zwinkern kommen bei mir nicht sehr natürlich“, gestand er einmal. „Ich verstehe es, aber ich wollte keine Szene versauen, in dem ich im falschen Moment in die Kamera zwinkere. Dann geht die Dramatik verloren.“
Bisher war das Zwinkern immer ein Signal für einen Mitmenschen - bald soll es auch eines für den Auslöser der Kamera sein.
Aus der wirklichen Welt des Flirts, wo sich die an erotischer Annäherung Interessierten anderer Methoden bedienen als britische Geheimagenten, ist das Zwinkern weitgehend verschwunden, zumindest in Deutschland. In der Welt der Technik dagegen erlebt die kecke Miene eine Hochphase, sie ist beliebt wie nie zuvor. ;-) zählt zu den Emoticons, die am häufigsten in SMS, E-Mails oder in Chats getippt werden. Das Smiley ist das Ironie- Warnsignal, der „Das war ein Witz“-Hinweis. Weil Kommunikation tückisch ist, wenn man einander weder hört noch sieht, behelfen sich Computerschreiber eben mit getippter Mimik. Das Augenzwinker-Smiley ist so populär, dass Unternehmer Geld wittern. Ein russischer Geschäftsmann hat vor ein paar Jahren versucht, das Zeichen markenrechtlich schützen zu lassen. Oleg Teterin, Chef des in der Mobilfunkwerbung tätigen Unternehmens Superfone, wollte sich das Zeichen als Marke eintragen lassen und Lizenzgebühren erheben. Vergeblich.
In Zukunft wird man das Zwinkern auch in der menschlichen Mimik wieder öfter sehen – zumindest wenn sich die Google-Brille durchsetzt. Google Glass, ein Minicomputer mit Minidisplay und Minikamera, der auf das Gestell einer Brille montiert wird, sitzt direkt vor dem rechten Auge. Man kann mit der Brille unter anderem im Internet surfen und Fotos und Videos drehen. Bislang musste man sie mit Kopfbewegungen, der Stimme und mit der Hand bedienen. Jetzt kommt eine neue Steuerungstechnik hinzu: Augenzwinkern.
Google hat für die bislang 10000 Menschen, die die Datenbrille bereits nutzen, mehrere Neuerungen zur Verfügung gestellt. Die Zwinkerfunktion ist eine davon. Sie nennt sich „wink“, das ist das englische Wort für zwinkern, und löst den Klick an der Kamera aus. Blinzeln bekommt eine neue Aufgabe jenseits von Ironie-Hinweis und Flirt, es schießt Fotos, ohne dass das Gegenüber es merkt. Wenn ein Google-Brillenträger in Zukunft ein Auge zudrückt, sollte man sich also nicht angeflirtet fühlen, sondern abfotografiert.
Bislang mussten die Menschen entweder die Befehle „Okay Glass, take a picture“ laut aussprechen oder den Auslöser auf dem rechten Brillenbügel drücken, um ein Foto zu schießen. Bereits im Mai hatte der Software-Entwickler Mike Di Giovanni eine App mit dem Namen „Winky“ auf den Markt gebracht. Er hatte herausgefunden, dass Google Glass zwischen mehreren Arten des Blinzelns unterscheiden kann. Google fand die Funktion offenbar so toll, dass das Unternehmen sie in das Standardrepertoire der smarten Brille aufnimmt, man also nicht extra die App herunterladen muss. Google denkt weiter: Die Kamera sei erst der Anfang. „Stell dir vor, du sitzt eines Tages hinten im Taxi und zwinkerst nur auf das Taxameter, um zu bezahlen. Du zwinkerst im Schaufenster ein Paar Schuhe an, und sie werden in deiner Größe zu deiner Haustür geliefert“, schreibt das Unternehmen in einem Blog-Eintrag. „Ziemlich cool, oder?“
Ein Hindernis gibt es allerdings: Zwinkern ist kulturell. In China etwa gilt es als enorm unhöflich. Es ist so unüblich, dass viele Chinesen offenbar körperlich nicht dazu in der Lage sind. Und selbst Europäer tun sich schließlich schwer damit – so wie Daniel Craig.
Bisher war das Zwinkern immer ein Signal für einen Mitmenschen - bald soll es auch eines für den Auslöser der Kamera sein.
Aus der wirklichen Welt des Flirts, wo sich die an erotischer Annäherung Interessierten anderer Methoden bedienen als britische Geheimagenten, ist das Zwinkern weitgehend verschwunden, zumindest in Deutschland. In der Welt der Technik dagegen erlebt die kecke Miene eine Hochphase, sie ist beliebt wie nie zuvor. ;-) zählt zu den Emoticons, die am häufigsten in SMS, E-Mails oder in Chats getippt werden. Das Smiley ist das Ironie- Warnsignal, der „Das war ein Witz“-Hinweis. Weil Kommunikation tückisch ist, wenn man einander weder hört noch sieht, behelfen sich Computerschreiber eben mit getippter Mimik. Das Augenzwinker-Smiley ist so populär, dass Unternehmer Geld wittern. Ein russischer Geschäftsmann hat vor ein paar Jahren versucht, das Zeichen markenrechtlich schützen zu lassen. Oleg Teterin, Chef des in der Mobilfunkwerbung tätigen Unternehmens Superfone, wollte sich das Zeichen als Marke eintragen lassen und Lizenzgebühren erheben. Vergeblich.
In Zukunft wird man das Zwinkern auch in der menschlichen Mimik wieder öfter sehen – zumindest wenn sich die Google-Brille durchsetzt. Google Glass, ein Minicomputer mit Minidisplay und Minikamera, der auf das Gestell einer Brille montiert wird, sitzt direkt vor dem rechten Auge. Man kann mit der Brille unter anderem im Internet surfen und Fotos und Videos drehen. Bislang musste man sie mit Kopfbewegungen, der Stimme und mit der Hand bedienen. Jetzt kommt eine neue Steuerungstechnik hinzu: Augenzwinkern.
Google hat für die bislang 10000 Menschen, die die Datenbrille bereits nutzen, mehrere Neuerungen zur Verfügung gestellt. Die Zwinkerfunktion ist eine davon. Sie nennt sich „wink“, das ist das englische Wort für zwinkern, und löst den Klick an der Kamera aus. Blinzeln bekommt eine neue Aufgabe jenseits von Ironie-Hinweis und Flirt, es schießt Fotos, ohne dass das Gegenüber es merkt. Wenn ein Google-Brillenträger in Zukunft ein Auge zudrückt, sollte man sich also nicht angeflirtet fühlen, sondern abfotografiert.
Bislang mussten die Menschen entweder die Befehle „Okay Glass, take a picture“ laut aussprechen oder den Auslöser auf dem rechten Brillenbügel drücken, um ein Foto zu schießen. Bereits im Mai hatte der Software-Entwickler Mike Di Giovanni eine App mit dem Namen „Winky“ auf den Markt gebracht. Er hatte herausgefunden, dass Google Glass zwischen mehreren Arten des Blinzelns unterscheiden kann. Google fand die Funktion offenbar so toll, dass das Unternehmen sie in das Standardrepertoire der smarten Brille aufnimmt, man also nicht extra die App herunterladen muss. Google denkt weiter: Die Kamera sei erst der Anfang. „Stell dir vor, du sitzt eines Tages hinten im Taxi und zwinkerst nur auf das Taxameter, um zu bezahlen. Du zwinkerst im Schaufenster ein Paar Schuhe an, und sie werden in deiner Größe zu deiner Haustür geliefert“, schreibt das Unternehmen in einem Blog-Eintrag. „Ziemlich cool, oder?“
Ein Hindernis gibt es allerdings: Zwinkern ist kulturell. In China etwa gilt es als enorm unhöflich. Es ist so unüblich, dass viele Chinesen offenbar körperlich nicht dazu in der Lage sind. Und selbst Europäer tun sich schließlich schwer damit – so wie Daniel Craig.