Mitten in einer Phase heftigen innerparteilichen Streits hat die rechtsextreme NPD ihren Vorsitzenden verloren. Holger Apfel gab am Donnerstag seinen Rückzug von der Parteispitze bekannt. Auch die Leitung der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag will der 42-Jährige aufgeben. Apfel sei „krankheitsbedingt“ zurückgetreten, teilte die Partei mit. „Es geht in Richtung Burn-out“, erklärte der sächsische Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel der Süddeutschen Zeitung.
Der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel ist zurückgetreten. Er gab auch den Fraktionsvorsitz im sächsischen Landtag auf.
Innerparteiliche Gegner Apfels sprechen von anderen Gründen. Parteifreunde hätten Apfel mit persönlichen Anschuldigungen unter Druck gesetzt und zum Verzicht auf die Ämter gedrängt, heißt es aus NPD-Führungskreisen. Dort hatte sich Apfel zuletzt viele Feinde gemacht, an der Spitze der Neonazi-Partei waren politische und persönliche Animositäten in den vergangenen Wochen zu einem gehässig ausgetragenen Streit eskaliert. Anlass der Auseinandersetzungen war das Ringen um die Spitzenkandidatur für die Europawahl im Mai. Um den Listenplatz eins hatten sich sowohl die beiden Vize-Bundesvorsitzenden Udo Pastörs und Karl Richter als auch der frühere, von Apfel vor zwei Jahren verdrängte Parteichef Udo Voigt bemüht.
Im November hatte Richter Apfel Mobbing vorgeworfen, nachdem der sich offenbar auf den Schweriner Landtagsfraktionschef Pastörs festgelegt hatte. Der Bundesvize schrieb in einer E-Mail an die Führung von „unserem meist pampigen und von Konkurrenzneid zerfressenen Parteivorsitzenden“, der bei Veranstaltungen „demonstrativ abseits steht und fortwährend mit pummeligen Fingerchen auf seinem Mobiltelefon herumtippt“. Ex-Parteichef Voigt wiederum hatte in einem „Freundeskreis Udo Voigt“ Truppen für den Kampf gegen seinen Nachfolger gesammelt. Ihm und vielen Neonazis aus den Kameradschaften im Umfeld der NPD war Apfels Kurs der „seriösen Radikalität“ nicht radikal genug. Voigt erklärte sich nun im NDR bereit, erneut für den Parteivorsitz zu kandidieren.
Tatsächlich sank die NPD unter Apfels Führung tief in die Krise. Bei der Bundestagswahl kam sie nur auf 1,3 Prozent, Mitglieder verabschiedeten sich in Scharen, nach letzten Zahlen sind noch 5400 übrig. Auch finanziell hat die Partei zu kämpfen. Weil sie nach einem fehlerhaften Rechenschaftsbericht 1,27 Millionen Euro Strafe noch nicht bezahlt hat, erhält sie derzeit kein Geld aus der staatlichen Parteienfinanzierung. Dazu kommt der Verbotsantrag, den der Bundesrat beim Bundesverfassungsgericht eingereicht hat. Bis zu einer Neuwahl, über die der Vorstand am Sonntag reden will, sollen vorerst Apfels drei Stellvertreter die Partei leiten – also auch Pastörs und Richter.
Der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel ist zurückgetreten. Er gab auch den Fraktionsvorsitz im sächsischen Landtag auf.
Innerparteiliche Gegner Apfels sprechen von anderen Gründen. Parteifreunde hätten Apfel mit persönlichen Anschuldigungen unter Druck gesetzt und zum Verzicht auf die Ämter gedrängt, heißt es aus NPD-Führungskreisen. Dort hatte sich Apfel zuletzt viele Feinde gemacht, an der Spitze der Neonazi-Partei waren politische und persönliche Animositäten in den vergangenen Wochen zu einem gehässig ausgetragenen Streit eskaliert. Anlass der Auseinandersetzungen war das Ringen um die Spitzenkandidatur für die Europawahl im Mai. Um den Listenplatz eins hatten sich sowohl die beiden Vize-Bundesvorsitzenden Udo Pastörs und Karl Richter als auch der frühere, von Apfel vor zwei Jahren verdrängte Parteichef Udo Voigt bemüht.
Im November hatte Richter Apfel Mobbing vorgeworfen, nachdem der sich offenbar auf den Schweriner Landtagsfraktionschef Pastörs festgelegt hatte. Der Bundesvize schrieb in einer E-Mail an die Führung von „unserem meist pampigen und von Konkurrenzneid zerfressenen Parteivorsitzenden“, der bei Veranstaltungen „demonstrativ abseits steht und fortwährend mit pummeligen Fingerchen auf seinem Mobiltelefon herumtippt“. Ex-Parteichef Voigt wiederum hatte in einem „Freundeskreis Udo Voigt“ Truppen für den Kampf gegen seinen Nachfolger gesammelt. Ihm und vielen Neonazis aus den Kameradschaften im Umfeld der NPD war Apfels Kurs der „seriösen Radikalität“ nicht radikal genug. Voigt erklärte sich nun im NDR bereit, erneut für den Parteivorsitz zu kandidieren.
Tatsächlich sank die NPD unter Apfels Führung tief in die Krise. Bei der Bundestagswahl kam sie nur auf 1,3 Prozent, Mitglieder verabschiedeten sich in Scharen, nach letzten Zahlen sind noch 5400 übrig. Auch finanziell hat die Partei zu kämpfen. Weil sie nach einem fehlerhaften Rechenschaftsbericht 1,27 Millionen Euro Strafe noch nicht bezahlt hat, erhält sie derzeit kein Geld aus der staatlichen Parteienfinanzierung. Dazu kommt der Verbotsantrag, den der Bundesrat beim Bundesverfassungsgericht eingereicht hat. Bis zu einer Neuwahl, über die der Vorstand am Sonntag reden will, sollen vorerst Apfels drei Stellvertreter die Partei leiten – also auch Pastörs und Richter.