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Schulschwänzer bleiben in Freiheit

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Einer von vielen Schulschwänzern. Bundesweit streiten sich Experten darüber, wie gegen das freiwillige Fehlen im Unterricht vorgegangen werden kann.

Knast als letztes Mittel? Sachsen-Anhalt will sich dieser Maßnahme gegen Schulschwänzer entledigen. Laut Berichten der Mitteldeutschen Zeitung haben sich Schul- und Justizministerium in Magdeburg auf ein zweijähriges Moratorium verständigt, so lange soll es keinen Jugendarrest mehr für Schwänzer geben.

Der maximal vierwöchige Arrest kann bislang greifen, wenn Schwänzer oder deren Eltern Bußgelder nicht zahlen. Laut Statistik wurde er in Sachsen-Anhalt 2012 in 163 Fällen vollstreckt. Nahezu in ganz Deutschland setzen die Behörden auf Bußgelder und auch zunehmend auf Arrest für Dauer-Schwänzer. Regional gehen Schulen, Justiz und Jugendämter aber uneinheitlich vor. Pädagogen mahnen indes, dass in den meisten Fällen Schwänzerkarrieren da längst begonnen hätten und die Chance, die Ursachen zu beheben, vertan sei.

Prävention beginne mit der peniblen Erfassung von Fehltagen, oft würden Klassenbücher schlampig geführt. Zudem fehlten Sozialarbeiter an Schulen. Schätzungen, wie viele Schüler bundesweit regelmäßig schwänzen, variieren zwischen zwei und zehn Prozent. Aufschlüsse gab jüngst die Pisa-Studie. Die bisher wenig publizierten Zusatzbefragungen zu den Tests zeigen: Zehn Prozent der deutschen 15-Jährigen gaben an, in den Wochen vor Pisa mindestens eine Stunde blaugemacht zu haben, fünf Prozent einen Tag oder länger. Im Durchschnitt der OECD-Länder waren es fast doppelt so viele. Häufiges Schwänzen, so die Forscher, drücke die Mathe-Leistungen – im Schnitt um das Niveau eines ganzen Schuljahres.

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