In der Diskussion um sexuelle Vielfalt und Toleranz als Unterrichtsthema in Baden–Württemberg ist es am Samstag bei Demonstrationen in der Stuttgarter Innenstadt zu tumultartigen Szenen gekommen. Etwa 700 Menschen protestierten am Schlossplatz gegen die noch vagen Pläne der grün-roten Landesregierung, Fragen der sexuellen Orientierung stärker in der Schule zu behandeln. Sie warfen der Regierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) „Regenbogenideologie“ und „Indoktrination der Kinder“ vor. Am nahen Schillerplatz versammelten sich etwa 500 Menschen zu einer Gegendemonstration. Sie wollten ein Zeichen „gegen Homophobie und Menschenfeindlichkeit“ setzen.
Ein Demonstrant wird auf dem Schlossplatz in Stuttgart von der Polizei festgehalten
Anfangs maßen sich die beiden Gruppen noch mit Sprechchören („Schützt unsere Kinder!“ - „Vor Euch selbst!“), dann gab es handgreifliche Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei. 22 Personen aus beiden Lagern müssen wegen Übergriffen mit einer Anzeige rechnen, 200 Beamte waren im Einsatz. Zu Handgemengen und Farbbeutelwürfen kam es, als ein Teil der Gegendemonstranten („Sexismus und Homophobie sind Verbrechen“) dem Zug der Regierungskritiker („Kein Pornounterricht für Kinder“) den Weg verstellte. Auch Schilder wurden angezündet. Der Sprecher des Stuttgarter Christopher Street Day, Christoph Michl, bedauerte die Zwischenfälle: „Randale, Rangeleien, Schubsereien und Gewalt sind nicht in unserem Sinne.“ Es gehe vielmehr um einen Dialog, der Ressentiments entkräften könne.
Am Donnerstag hatte der Schwarzwälder Realschullehrer Gabriel Stängle dem Landtag neun Aktenordner mit 192000 Unterschriften übergeben, die er mit einer Online-Petition gegen das grün-rote Reformvorhaben gesammelt hatte. Das Kultusministerium hat nun zwei Monate Zeit für eine Stellungnahme, dann wird der Petitionsausschuss beraten. Zwei Gegenpetitionen lagen am Sonntagnachmittag bei 136000 beziehungsweise 88000 Unterzeichnern.
Ein Demonstrant wird auf dem Schlossplatz in Stuttgart von der Polizei festgehalten
Anfangs maßen sich die beiden Gruppen noch mit Sprechchören („Schützt unsere Kinder!“ - „Vor Euch selbst!“), dann gab es handgreifliche Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei. 22 Personen aus beiden Lagern müssen wegen Übergriffen mit einer Anzeige rechnen, 200 Beamte waren im Einsatz. Zu Handgemengen und Farbbeutelwürfen kam es, als ein Teil der Gegendemonstranten („Sexismus und Homophobie sind Verbrechen“) dem Zug der Regierungskritiker („Kein Pornounterricht für Kinder“) den Weg verstellte. Auch Schilder wurden angezündet. Der Sprecher des Stuttgarter Christopher Street Day, Christoph Michl, bedauerte die Zwischenfälle: „Randale, Rangeleien, Schubsereien und Gewalt sind nicht in unserem Sinne.“ Es gehe vielmehr um einen Dialog, der Ressentiments entkräften könne.
Am Donnerstag hatte der Schwarzwälder Realschullehrer Gabriel Stängle dem Landtag neun Aktenordner mit 192000 Unterschriften übergeben, die er mit einer Online-Petition gegen das grün-rote Reformvorhaben gesammelt hatte. Das Kultusministerium hat nun zwei Monate Zeit für eine Stellungnahme, dann wird der Petitionsausschuss beraten. Zwei Gegenpetitionen lagen am Sonntagnachmittag bei 136000 beziehungsweise 88000 Unterzeichnern.