Thomas Ebeling, 55, kommt schnell ins Schwärmen, wenn er von Internetgründern spricht. In Berlin gebe es eine sehr kreative Szene, aber die Musik spiele nach wie vor in den USA, sagt der Chef des Münchner Fernsehunternehmens Pro Sieben Sat 1 Media. Er und der zuständige Digital-Vorstand Christian Wegner, 39, halten Aussicht nach hoffnungsvollen Firmen. Nun will sich Pro Sieben Sat 1 an Digitalunternehmen beteiligen, die auch im Ausland stark sind, sagt Ebeling. Der Internetumsatz, vor allem mit der Online-Videothek Maxdome, Internetspielen, Reiseportale, Musikaktivitäten und Beteiligungen, lag im vergangenen Jahr bei 480 Millionen Euro, der operative Gewinn bei immerhin 105Millionen Euro. „Wir sind auf gutem Weg“, sagt Wegner.
Computerspiele rund um die Uhr? Die Pro-Sieben-Sendung Galileo machte dazu einen Test. Gleichzeitig verdient der Konzern gut mit Videospielen.
„Wir wollen international wachsen, aber nicht mit Fernsehsendern“, betont der Vorstandschef, der bis 2009 in der Pharmaindustrie gearbeitet hat. Das klassische Fernsehgeschäft, zum Konzern gehören unter anderem Sat 1, Pro Sieben, Kabel1 und eine Reihe von Nischensendern, wächst schon seit Jahren nur noch in homöopathischen Dosen. Deshalb setzt Ebeling nun auf das Internet, was ihn auch unabhängiger von schwankenden Werbeerlösen macht. An diesem Donnerstag präsentierte er nicht nur die Bilanz für 2013, sondern verkündete auch drei Übernahmen. So kauft die Gruppe für einen nicht genannten Betrag die europäische Tochter des US-Unternehmens Aeria Games, das auf Online-Spiele für Computer und Mobilfunkgeräte spezialisiert ist. Damit werde die Zahl der Kunden, also der Spieler, von 27 auf 77 Millionen erhöht. Die gesamten Spieleaktivitäten würden nun in Berlin gebündelt. Alleine Aeria hat in der Hauptstadt 190 Mitarbeiter.
Zudem übernimmt Pro Sieben Sat 1 die Mehrheit am Onlinehändler Shopkick im Silicon Valley sowie an der amerikanischen Produktionsfirma Half Yard, die unter anderem erfolgreiche Hochzeitshows, auch für Onlineanbieter, produziert. Pro Sieben Sat 1 teilte zudem mit, dass die Internetvideothek Maxdome von April an auch über das Angebot der Deutschen Telekom zu empfangen ist. T-Entertain hat derzeit zwei Millionen Kunden.
„Wir sind nun ein wirklich unabhängiges Medienunternehmen“, freut sich Ebeling. Die beiden Finanzinvestoren Permira und KKR hatten in den vergangenen Monaten alle Aktien über die Börse verkauft und sich damit endgültig aus dem Unternehmen verabschiedet, das sie Anfang 2007 vom amerikanischen Investor Haim Saban übernommen hatten. Dieser war 2003 nach der Pleite der Kirch-Gruppe eingestiegen. Die Pro-Sieben-Sat 1-Aktien sind nun erstmals seit dem Börsengang im Jahr 1997 breit gestreut. Inzwischen seien eine ganze Reihe von institutionellen, langfristig orientierten Investoren eingestiegen, sagt Finanzvorstand Axel Salzmann. Blackrock und Capital halten jeweils etwas mehr als zehn Prozent. Andere Medienunternehmen oder Familieninvestoren seien nicht engagiert. Nun soll bis Mai der Aufsichtsrat neu besetzt werden. „Wir brauchen digitales Know-how und Leute, die im amerikanischen Markt gut vernetzt sind“, sagt Ebeling.
Pro Sieben Sat 1 hofft auf einen baldigen Aufstieg in den Deutschen Aktienindex, in dem die dreißig größten Börsenunternehmen notiert sind. Im Herbst entscheidet die Deutsche Börse das nächste Mal über eine Neubesetzung. Derzeit ist kein Medienunternehmen im Dax vertreten. Pro Sieben Sat 1 ist derzeit rund 7,5 Milliarden Euro wert, deutlich mehr als die Dax-Mitglieder Lanxess oder K + S und nur gut eine Milliarde Euro weniger als Lufthansa. Um die Aktie weiter attraktiv zu machen, sollen für 2013 je Aktie 1,47 Euro ausgeschüttet werden – insgesamt immerhin 82,5 Prozent des Gewinns.
Für 2013 meldete Ebeling ein weiteres Rekordjahr, der Umsatz stieg nach bereinigten Zahlen um zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Allerdings hatte sich das Unternehmen im vergangenen Jahr von den Fernsehaktivitäten in mehreren europäischen Ländern getrennt. Der Erlös wurde ausgeschüttet und zur Tilgung der hohen Schulden verwendet. Diese liegen nun knapp 1,5 Milliarden Euro, die Eigenkapitalquote erreicht aber nur noch 16,4 Prozent. Das operative Ergebnis stieg um sechs Prozent auf 790 Millionen Euro, unter dem Strich stand ein Gewinnplus von elf Prozent auf 360 Millionen Euro.
Computerspiele rund um die Uhr? Die Pro-Sieben-Sendung Galileo machte dazu einen Test. Gleichzeitig verdient der Konzern gut mit Videospielen.
„Wir wollen international wachsen, aber nicht mit Fernsehsendern“, betont der Vorstandschef, der bis 2009 in der Pharmaindustrie gearbeitet hat. Das klassische Fernsehgeschäft, zum Konzern gehören unter anderem Sat 1, Pro Sieben, Kabel1 und eine Reihe von Nischensendern, wächst schon seit Jahren nur noch in homöopathischen Dosen. Deshalb setzt Ebeling nun auf das Internet, was ihn auch unabhängiger von schwankenden Werbeerlösen macht. An diesem Donnerstag präsentierte er nicht nur die Bilanz für 2013, sondern verkündete auch drei Übernahmen. So kauft die Gruppe für einen nicht genannten Betrag die europäische Tochter des US-Unternehmens Aeria Games, das auf Online-Spiele für Computer und Mobilfunkgeräte spezialisiert ist. Damit werde die Zahl der Kunden, also der Spieler, von 27 auf 77 Millionen erhöht. Die gesamten Spieleaktivitäten würden nun in Berlin gebündelt. Alleine Aeria hat in der Hauptstadt 190 Mitarbeiter.
Zudem übernimmt Pro Sieben Sat 1 die Mehrheit am Onlinehändler Shopkick im Silicon Valley sowie an der amerikanischen Produktionsfirma Half Yard, die unter anderem erfolgreiche Hochzeitshows, auch für Onlineanbieter, produziert. Pro Sieben Sat 1 teilte zudem mit, dass die Internetvideothek Maxdome von April an auch über das Angebot der Deutschen Telekom zu empfangen ist. T-Entertain hat derzeit zwei Millionen Kunden.
„Wir sind nun ein wirklich unabhängiges Medienunternehmen“, freut sich Ebeling. Die beiden Finanzinvestoren Permira und KKR hatten in den vergangenen Monaten alle Aktien über die Börse verkauft und sich damit endgültig aus dem Unternehmen verabschiedet, das sie Anfang 2007 vom amerikanischen Investor Haim Saban übernommen hatten. Dieser war 2003 nach der Pleite der Kirch-Gruppe eingestiegen. Die Pro-Sieben-Sat 1-Aktien sind nun erstmals seit dem Börsengang im Jahr 1997 breit gestreut. Inzwischen seien eine ganze Reihe von institutionellen, langfristig orientierten Investoren eingestiegen, sagt Finanzvorstand Axel Salzmann. Blackrock und Capital halten jeweils etwas mehr als zehn Prozent. Andere Medienunternehmen oder Familieninvestoren seien nicht engagiert. Nun soll bis Mai der Aufsichtsrat neu besetzt werden. „Wir brauchen digitales Know-how und Leute, die im amerikanischen Markt gut vernetzt sind“, sagt Ebeling.
Pro Sieben Sat 1 hofft auf einen baldigen Aufstieg in den Deutschen Aktienindex, in dem die dreißig größten Börsenunternehmen notiert sind. Im Herbst entscheidet die Deutsche Börse das nächste Mal über eine Neubesetzung. Derzeit ist kein Medienunternehmen im Dax vertreten. Pro Sieben Sat 1 ist derzeit rund 7,5 Milliarden Euro wert, deutlich mehr als die Dax-Mitglieder Lanxess oder K + S und nur gut eine Milliarde Euro weniger als Lufthansa. Um die Aktie weiter attraktiv zu machen, sollen für 2013 je Aktie 1,47 Euro ausgeschüttet werden – insgesamt immerhin 82,5 Prozent des Gewinns.
Für 2013 meldete Ebeling ein weiteres Rekordjahr, der Umsatz stieg nach bereinigten Zahlen um zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Allerdings hatte sich das Unternehmen im vergangenen Jahr von den Fernsehaktivitäten in mehreren europäischen Ländern getrennt. Der Erlös wurde ausgeschüttet und zur Tilgung der hohen Schulden verwendet. Diese liegen nun knapp 1,5 Milliarden Euro, die Eigenkapitalquote erreicht aber nur noch 16,4 Prozent. Das operative Ergebnis stieg um sechs Prozent auf 790 Millionen Euro, unter dem Strich stand ein Gewinnplus von elf Prozent auf 360 Millionen Euro.