Wenn man so will, haben die Chefökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ihr Urteil über die Krise in der Ukraine in eine Zahl gepackt. Sie lautet: 0,6. Und weil ein Minus davor steht, kann man sehr schnell erkennen, dass auch für Russland einiges auf dem Spiel steht. 0,6 Prozentpunkte nämlich wird das Wachstum für die Föderation in diesem Jahr niedriger sein als noch vor knapp zwei Monaten, also vor der Krise, von denselben IWF-Ökonomen geschätzt.
Die Vorsitzende des IWF, Christine Lagarde, wird die G20-Finanzminister in Washington empfangen.
Wenn sich die Finanzminister der wichtigsten 20 Industrienationen (G 20) Ende dieser Woche beim Währungsfonds in Washington treffen, geht es zwar auch um die Dauerbrenner Bankenregulierung, um die Stabilität der Finanzmärkte und um die Stimmrechte der einzelnen Nationen im IWF. Das beherrschende Thema aber wird die Lage in der Ukraine sein und die Frage, welchen Weg der russische Präsident Wladimir Putin in den nächsten Tagen mit Blick auf den Ostteil des Landes einschlagen wird. Die Finanzminister werden über die Auswirkungen nicht nur auf die Konfliktländer selbst, sondern auf die ganze Welt beraten.
Das heißt aber auch, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zum ersten Mal seit seinem Putin-Hitler-Vergleich (oder wie Schäuble sagt: Nicht-Vergleich) auf ein hochrangiges Mitglied der russischen Regierung treffen, nämlich seinen Amtskollegen Anton Germanowitsch Siluanow. Eine Begegnung im Rahmen der G 20 gibt es auf jeden Fall, voraussichtlich wird es auch zu einem Zweiertreffen der beiden Minister kommen; ob die Hitler-Analogie eine Rolle spielen wird, ist offen. Zu Gast ist beim IWF-Treffen auch der ukrainische Finanzminister Juri Kolobow. Er wird wohl darauf drängen, dass der IWF die diskutierten Hilfen in Höhe von 14 bis 18 Milliarden Dollar bewilligt.
Nach Analyse der IWF-Ökonomen hat die Intervention auf der Krim Russland bereits geschadet. Die Investoren hielten sich zurück, was in Teilen auch an der unsicheren politischen Lage liege. Das Wachstum des Landes jedenfalls werde durch die Folgeerscheinungen der Krise deutlich behindert. Eine der Folgeerscheinungen dürften auch die harten Wirtschaftssanktionen sein, mit denen die Europäische Union und die Vereinigten Staaten drohen, sollte es zu einer weiteren Eskalation der Lage in der Ukraine kommen. Allerdings – und auch das dürften die Finanzminister bedenken – werden Handelsbeschränkungen etwa im Energiebereich auch die europäischen Länder treffen und das mitunter empfindlich, je nach Abhängigkeit vom russischen Gas. Schäuble hat bereits mehrfach gewarnt, dass eine Ausweitung der Krise Folgen auch für die deutsche Wirtschaft haben könne.
Überhaupt die Europäer. Hier zeigen sich die Ökonomen des IWF besorgt über eine Deflation, also ein Sinken der Verbraucherpreise mit der Folge, dass nur noch zögerlich investiert wird. So lag die Teuerung im Euro-Raum im März nur noch bei 0,5 Prozent, worauf der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, ankündigte, man werde gegebenenfalls mit massiven Wertpapierkäufen reagieren. Das Thema bewegt die Gemüter, obwohl schon im April wieder mit einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise zu rechnen ist.
Nach Bundesbankpräsident Jens Weidmann kommt nun auch aus der Regierung Widerspruch. Man werde klarmachen, dass die niedrige Inflation vor allem an den gesunkenen Energiepreisen liege und zudem auf die zurückhaltende Lohnentwicklung in Südeuropa zurückzuführen sei. Deflationsängste oder Deflationstendenzen sehe man jedenfalls nicht, sagte ein Regierungsvertreter.
Die Vorsitzende des IWF, Christine Lagarde, wird die G20-Finanzminister in Washington empfangen.
Wenn sich die Finanzminister der wichtigsten 20 Industrienationen (G 20) Ende dieser Woche beim Währungsfonds in Washington treffen, geht es zwar auch um die Dauerbrenner Bankenregulierung, um die Stabilität der Finanzmärkte und um die Stimmrechte der einzelnen Nationen im IWF. Das beherrschende Thema aber wird die Lage in der Ukraine sein und die Frage, welchen Weg der russische Präsident Wladimir Putin in den nächsten Tagen mit Blick auf den Ostteil des Landes einschlagen wird. Die Finanzminister werden über die Auswirkungen nicht nur auf die Konfliktländer selbst, sondern auf die ganze Welt beraten.
Das heißt aber auch, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zum ersten Mal seit seinem Putin-Hitler-Vergleich (oder wie Schäuble sagt: Nicht-Vergleich) auf ein hochrangiges Mitglied der russischen Regierung treffen, nämlich seinen Amtskollegen Anton Germanowitsch Siluanow. Eine Begegnung im Rahmen der G 20 gibt es auf jeden Fall, voraussichtlich wird es auch zu einem Zweiertreffen der beiden Minister kommen; ob die Hitler-Analogie eine Rolle spielen wird, ist offen. Zu Gast ist beim IWF-Treffen auch der ukrainische Finanzminister Juri Kolobow. Er wird wohl darauf drängen, dass der IWF die diskutierten Hilfen in Höhe von 14 bis 18 Milliarden Dollar bewilligt.
Nach Analyse der IWF-Ökonomen hat die Intervention auf der Krim Russland bereits geschadet. Die Investoren hielten sich zurück, was in Teilen auch an der unsicheren politischen Lage liege. Das Wachstum des Landes jedenfalls werde durch die Folgeerscheinungen der Krise deutlich behindert. Eine der Folgeerscheinungen dürften auch die harten Wirtschaftssanktionen sein, mit denen die Europäische Union und die Vereinigten Staaten drohen, sollte es zu einer weiteren Eskalation der Lage in der Ukraine kommen. Allerdings – und auch das dürften die Finanzminister bedenken – werden Handelsbeschränkungen etwa im Energiebereich auch die europäischen Länder treffen und das mitunter empfindlich, je nach Abhängigkeit vom russischen Gas. Schäuble hat bereits mehrfach gewarnt, dass eine Ausweitung der Krise Folgen auch für die deutsche Wirtschaft haben könne.
Überhaupt die Europäer. Hier zeigen sich die Ökonomen des IWF besorgt über eine Deflation, also ein Sinken der Verbraucherpreise mit der Folge, dass nur noch zögerlich investiert wird. So lag die Teuerung im Euro-Raum im März nur noch bei 0,5 Prozent, worauf der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, ankündigte, man werde gegebenenfalls mit massiven Wertpapierkäufen reagieren. Das Thema bewegt die Gemüter, obwohl schon im April wieder mit einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise zu rechnen ist.
Nach Bundesbankpräsident Jens Weidmann kommt nun auch aus der Regierung Widerspruch. Man werde klarmachen, dass die niedrige Inflation vor allem an den gesunkenen Energiepreisen liege und zudem auf die zurückhaltende Lohnentwicklung in Südeuropa zurückzuführen sei. Deflationsängste oder Deflationstendenzen sehe man jedenfalls nicht, sagte ein Regierungsvertreter.