Kickende Roboter, ein Skateboard-Parcours, ein Modelcontest, ein Surfsimulator, Workshops sowie Liveshows und Musik-Acts, präsentiert von prominenten Vertretern aus der Jugendszene. So oder so ähnlich könnte das Programm einer Jugendmesse aussehen. Hauptsache cool, außergewöhnlich, bunt und manchmal auch ein bisschen laut. „Die besondere Stärke der Messeidee, Vorführungen und Events live zu erleben, ist gerade bei der Jugend entscheidend. Der Spaßfaktor muss bei dieser Zielgruppe besonders bedient werden“, sagt Harald Kötter, Sprecher des Verbands der deutschen Messewirtschaft.
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Fun-Sport auf der You: Auf Jugendmesse geht es in der Regel bunt, außergewöhnlich und laut zu.
Städte, Verbände und Messegesellschaften richten deutschlandweit zahlreiche Veranstaltungen für die junge Zielgruppe aus. Im Fokus stehen dabei die Themen Freizeitgestaltung und Berufsorientierung. Forscha, You, Ideen-Expo, Fun & Future, Yubi oder Vocatium sind einige der bekanntesten Jugendmessen. Als Partner der Messeveranstalter sind öffentliche Einrichtungen wie Industrie- und Handelskammern, Arbeitsagentur und Ausbildungsstätten sowie private Kultur- und Sportvereine bei den Jugendevents vertreten. Neben Auftritt und Programm muss bereits die Ansprache der Jugend im Vorfeld der Messen anders gestaltet werden als beim traditionellen Fachpublikum.
Zentrale Rolle für das Marketing spielen die sozialen Medien. Via Youtube, Twitter, Pinterest, Facebook und Blogs werden Besucher kontaktiert sowie Gäste und Themen während der Messe begleitet. Wichtig dabei: Die Trends zu kennen, um auf Augenhöhe mit den Jugendlichen zu agieren. „Bei uns sind die Jugendlichen ganz unter sich. Das ist ihre Messe, die nur für sie veranstaltet wird und das wissen sie“, sagt Daniel Barkowski, Projektleiter der You bei der Berliner Messegesellschaft. Das Konzept, eine Plattform für Jugendkultur in den Bereichen Sport, Musik, Lifestyle und Karriere zu schaffen, verpflichtet. Das Team setzt gezielt auf die Mitarbeit junger Menschen als Praktikanten. Bei der diesjährigen Schau im Juni stehen die Themen Bildung, gesellschaftliches Engagement und Aufklärung im Mittelpunkt. Besucherzahl 2013: 135000 bei 240 Ausstellern. Wichtiger Ansprechpartner für Messeveranstalter sind die Ausbildungsstätten. „Der Kontakt zu den jungen Menschen läuft vor allem über die Schulen. Wir gehen deutschlandweit auf die Schulen zu und animieren die Lehrer, mit ihren Klassen auf die Ideen-Expo zu kommen“, sagt Volker Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzender der Technikschau. Ähnlich wie bei der Forscha-Messe in München ist das Ziel der Ideen-Expo, die Jugend durch Mitmachstationen und Workshops für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Rund 255000 Schüler, Auszubildende und Studenten haben die Veranstaltung in Hannover im Vorjahr besucht.
Um Kontakt zur jungen Generation sind auch die großen Fachmessen bemüht. Eigene Jugendprogramme oder -schauen sollen Interesse für die jeweiligen Branchen wecken. Auf der Cebit gibt es etwa das Schülerprogramm Tec2You, auf der Reisemesse ITB eine eigene Halle für Jugend- und Studentenreisen. Die Interessen von Fachbesuchern und Jugendlichen zu bedienen, ist oft eine Herausforderung. Eigene Messen explizit für die Jugend werden von Ausstellern und Besuchern daher häufig favorisiert.
„Rein wirtschaftlich bringen die Jugendmessen den Veranstaltern kaum etwas. Die Umsätze und Deckungsbeiträge einer Jugendmesse sind weit entfernt von jenen einer großen Leitmesse wie der ITB“, sagt Norbert Stoeck, Messeexperte bei Roland Berger. „Wir sind bestimmt nicht die Cashcow der Berliner Messe. Fachmessen haben einen ganz anderen finanziellen Anspruch. Die You Berlin ist einfach auch eine Herzensangelegenheit für uns“, sagt Barkowski. Heuer wird die Jugendmesse in Dortmund erstmals an einem zweiten Standort präsentiert. Die ständige Auseinandersetzung mit der Jugendkultur verschafft den Veranstaltern einen positiven Nebeneffekt. Marktforschung findet gleich an Ort und Stelle statt. Trends können frühzeitig so auch auf anderen Themenmessen bedient werden. Auch wenn die Veranstaltungen unterm Strich kaum Gewinne bringen: Die Bedeutung der Jugendmessen ist sowohl für die deutschen Messestandorte als auch für die Veranstalter groß. Denn es gilt, zukünftige Besucher und Aussteller zu gewinnen. „Die Jugendmessen leisten einen entscheidenden Beitrag, indem sie junge Menschen an das Marketinginstrument Messe heranführen. Das müssen wir uns auch ein paar Euro kosten lassen,“ sagt Stoeck.
Strategische Bedeutung hat die Begegnung mit der Zielgruppe Jugend auch für Wirtschaft und Ausbildungsstätten. „Die Unternehmen, die hier ausstellen, haben einen unmittelbaren Benefit. Sie erhalten eine große Zahl an Bewerbern und Interessenten für ihre Jobs und Ausbildungsplätze“, sagt Ideen-Expo-Mann Schmidt. Das Engagement im Bereich Jugendausbildung liege daher im öffentlichen Interesse. Ein weiterer Grund für den Fokus auf die Zielgruppe: Im Vergleich zur Generation 50plus ist die Kaufkraft der jungen Menschen zwar deutlich geringer, doch sind laut Experten Kaufgewohnheiten noch nicht gefestigt, eine Markenprägung somit noch möglich. Besonders im Bereich Technik haben die Jugendlichen großen Einfluss auf die Kaufentscheidungen in den Haushalten.
Der kontinuierliche Anstieg von Ausstellern und Flächen bei den bestehenden Jugendmessen bestätigt ihren Erfolg. Laut Experten ist der Markt noch im Wachstum.

Fun-Sport auf der You: Auf Jugendmesse geht es in der Regel bunt, außergewöhnlich und laut zu.
Städte, Verbände und Messegesellschaften richten deutschlandweit zahlreiche Veranstaltungen für die junge Zielgruppe aus. Im Fokus stehen dabei die Themen Freizeitgestaltung und Berufsorientierung. Forscha, You, Ideen-Expo, Fun & Future, Yubi oder Vocatium sind einige der bekanntesten Jugendmessen. Als Partner der Messeveranstalter sind öffentliche Einrichtungen wie Industrie- und Handelskammern, Arbeitsagentur und Ausbildungsstätten sowie private Kultur- und Sportvereine bei den Jugendevents vertreten. Neben Auftritt und Programm muss bereits die Ansprache der Jugend im Vorfeld der Messen anders gestaltet werden als beim traditionellen Fachpublikum.
Zentrale Rolle für das Marketing spielen die sozialen Medien. Via Youtube, Twitter, Pinterest, Facebook und Blogs werden Besucher kontaktiert sowie Gäste und Themen während der Messe begleitet. Wichtig dabei: Die Trends zu kennen, um auf Augenhöhe mit den Jugendlichen zu agieren. „Bei uns sind die Jugendlichen ganz unter sich. Das ist ihre Messe, die nur für sie veranstaltet wird und das wissen sie“, sagt Daniel Barkowski, Projektleiter der You bei der Berliner Messegesellschaft. Das Konzept, eine Plattform für Jugendkultur in den Bereichen Sport, Musik, Lifestyle und Karriere zu schaffen, verpflichtet. Das Team setzt gezielt auf die Mitarbeit junger Menschen als Praktikanten. Bei der diesjährigen Schau im Juni stehen die Themen Bildung, gesellschaftliches Engagement und Aufklärung im Mittelpunkt. Besucherzahl 2013: 135000 bei 240 Ausstellern. Wichtiger Ansprechpartner für Messeveranstalter sind die Ausbildungsstätten. „Der Kontakt zu den jungen Menschen läuft vor allem über die Schulen. Wir gehen deutschlandweit auf die Schulen zu und animieren die Lehrer, mit ihren Klassen auf die Ideen-Expo zu kommen“, sagt Volker Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzender der Technikschau. Ähnlich wie bei der Forscha-Messe in München ist das Ziel der Ideen-Expo, die Jugend durch Mitmachstationen und Workshops für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Rund 255000 Schüler, Auszubildende und Studenten haben die Veranstaltung in Hannover im Vorjahr besucht.
Um Kontakt zur jungen Generation sind auch die großen Fachmessen bemüht. Eigene Jugendprogramme oder -schauen sollen Interesse für die jeweiligen Branchen wecken. Auf der Cebit gibt es etwa das Schülerprogramm Tec2You, auf der Reisemesse ITB eine eigene Halle für Jugend- und Studentenreisen. Die Interessen von Fachbesuchern und Jugendlichen zu bedienen, ist oft eine Herausforderung. Eigene Messen explizit für die Jugend werden von Ausstellern und Besuchern daher häufig favorisiert.
„Rein wirtschaftlich bringen die Jugendmessen den Veranstaltern kaum etwas. Die Umsätze und Deckungsbeiträge einer Jugendmesse sind weit entfernt von jenen einer großen Leitmesse wie der ITB“, sagt Norbert Stoeck, Messeexperte bei Roland Berger. „Wir sind bestimmt nicht die Cashcow der Berliner Messe. Fachmessen haben einen ganz anderen finanziellen Anspruch. Die You Berlin ist einfach auch eine Herzensangelegenheit für uns“, sagt Barkowski. Heuer wird die Jugendmesse in Dortmund erstmals an einem zweiten Standort präsentiert. Die ständige Auseinandersetzung mit der Jugendkultur verschafft den Veranstaltern einen positiven Nebeneffekt. Marktforschung findet gleich an Ort und Stelle statt. Trends können frühzeitig so auch auf anderen Themenmessen bedient werden. Auch wenn die Veranstaltungen unterm Strich kaum Gewinne bringen: Die Bedeutung der Jugendmessen ist sowohl für die deutschen Messestandorte als auch für die Veranstalter groß. Denn es gilt, zukünftige Besucher und Aussteller zu gewinnen. „Die Jugendmessen leisten einen entscheidenden Beitrag, indem sie junge Menschen an das Marketinginstrument Messe heranführen. Das müssen wir uns auch ein paar Euro kosten lassen,“ sagt Stoeck.
Strategische Bedeutung hat die Begegnung mit der Zielgruppe Jugend auch für Wirtschaft und Ausbildungsstätten. „Die Unternehmen, die hier ausstellen, haben einen unmittelbaren Benefit. Sie erhalten eine große Zahl an Bewerbern und Interessenten für ihre Jobs und Ausbildungsplätze“, sagt Ideen-Expo-Mann Schmidt. Das Engagement im Bereich Jugendausbildung liege daher im öffentlichen Interesse. Ein weiterer Grund für den Fokus auf die Zielgruppe: Im Vergleich zur Generation 50plus ist die Kaufkraft der jungen Menschen zwar deutlich geringer, doch sind laut Experten Kaufgewohnheiten noch nicht gefestigt, eine Markenprägung somit noch möglich. Besonders im Bereich Technik haben die Jugendlichen großen Einfluss auf die Kaufentscheidungen in den Haushalten.
Der kontinuierliche Anstieg von Ausstellern und Flächen bei den bestehenden Jugendmessen bestätigt ihren Erfolg. Laut Experten ist der Markt noch im Wachstum.