Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien begeistert viele. Aber für niemanden klingen wohl auch die Schiri-Pfeifen so schön wie für Ron Foxcroft. Kein Wunder – der Kanadier ist der Erfinder und Hersteller dieses Pfeiftons, der die Sportwelt erobert hat. Täglich verkauft seine Firma Fox 40 International aus Hamilton bei Toronto 11000 dieser Trillerpfeifen. Auch bei der WM in Brasilien wird das Modell Fox 40 im Einsatz sein – vom Fußballverband Fifa empfohlen. Das ist wohl die beste Werbung. „Wir müssen keine Prominenten dafür bezahlen“, sagt Gründer und Firmenchef Ron Foxcroft. „Alle wollen unsere Pfeife.“
Wenn der deutsche WM-Schiedsrichter Felix Brych während der kommenden Wochen in Brasilien seine Pfeife benutzt, handelt es sich wahrscheinlich auch um die Fox 40. Die Fifa empfiehlt das Modell.
Bevor er vor 27 Jahren die Fox 40 entwickelte, die heute in etwa 140 Länder exportiert wird, gab es nur die Pfeife mit der Gummi- oder Korkkugel. „In allen großen Sportstadien, wo ich hinging, versagte die Pfeife mit der Kugel immer wieder“, erzählt der 68-jährige Unternehmer, der auch als professioneller Baseball-Schiedsrichter im Einsatz ist. Foxcroft passierte das in jungen Jahren regelmäßig. Ein Vorfall während der Olympischen Spiele in Montreal 1976 ärgert ihn heute noch. „Ich war Schiedsrichter im Basketball-Endspiel zwischen Jugoslawien und den USA, und die Kugel blieb in einer kritischen Phase des Spiels im Schlitz der Trillerpfeife stecken.“ Niemand hörte den Ton.
Foxcroft schwor sich, eine verlässlichere Pfeife zu bauen. Er holte sich Unterstützung von einem Ingenieur und einem wissenschaftlichen Experten für Tontechnik. Nach dreieinhalb Jahren und Investitionen von umgerechnet 100000 Euro war es 1984 so weit: Zwei Prototypen, die ganz ohne die verhängnisvolle Kugel auskamen, aber drei Luftkammern hatten, waren fertig. Foxcroft reiste damit durch Kanada, die Sportläden hatten jedoch kein Interesse. „Ich verkaufte keine einzige Pfeife.“
Dann kamen 1987 die Panamerikanischen Spiele in Indianapolis, wo Foxcroft als Schiedsrichter arbeitete und seine Chance witterte: „Wir Schiedsrichter waren in einem Wohnheim untergebracht. Um zwei Uhr nachts blies ich meine kugellose Trillerpfeife. Alle Schiedsrichter wachten auf und kamen herbeigerannt, denn der Pfeifton war großartig“, erzählt er begeistert. An jenem Tag habe er Bestellungen für 20000 Schiri-Pfeifen zu vier Euro das Stück erhalten. „Das deckte meine Entwicklungskosten auf einen Schlag“, sagt der Kanadier.
Der nächtliche Einsatz hatte sich gelohnt. Unter den Schiedsrichtern waren nämlich Polizeibeamte, Sporttrainer und Rettungsschwimmer. Auch dort setzten sie bald die neue Trillerpfeife ein. Dies hatte Folgen: Nach und nach übernahmen alle Sportligen, -verbände und –vereine die Fox 40, die heute meistverkaufte Sportpfeife der Welt. „Wir schickten die Fox 40 einigen der besten Schiedsrichter zu, und sie liebten sie“, sagt Foxcroft. „Denn unsere Pfeife versagt nie, sie erzeugt einen Ultraschall und ist leicht zu blasen.“ Ihr Pfeifton geht selbst durch Betonwände, und mit einer Lautstärke von 124 Dezibel kann sie auch bei großen Menschenansammlungen und in einer Distanz von 1,5 Kilometern gehört werden. Die alten Trillerpfeifen mit der Kugel hätten nur rund 80 Dezibel erreicht, erzählt Foxcroft.
Foxcroft stellt seine Trillerpfeifen in Hamilton in der Provinz Ontario aus unverwüstlichem ABS-Kunststoff her, der auch für Telefongehäuse verwendet wird. Anstelle von Leim werden die gegossenen Formen mithilfe von Ultraschall zusammengeschweißt. Die drei Teile der Trillerpfeife bestehen aus dünnen Plastikelementen, sogenannten Energizers, erklärt Foxcroft. „Wenn das Ultraschallhorn geblasen wird, werden diese Plastikelemente erhitzt.“ So lange, bis sie leicht schmelzen und miteinander verbunden werden können.
Da die Ultraschallmaschinen teuer sind und kein Produkt außerhalb Kanadas produziert wird, ist die Fox 40 nicht billig: In Deutschland wird sie für rund acht Euro verkauft. Obwohl Foxcroft chinesische Fälscher zu schaffen machen, laufen die Geschäfte gut. „Wir erzielen seit unserer Gründung jedes Jahr einen substanziellen Gewinn“, sagt er. Seine Firma beschäftigt 50 Mitarbeiter und 100 Vertreter, sie exportiert mittlerweile 90 Prozent der Produktion. Ein großer Teil des Gewinns gehe in die Forschung und Entwicklung sowie in die Weiterbildung der Mitarbeiter, sagt Foxcroft. Und der Nachwuchs ist schon in der Firma, sein Sohn Dave ist Präsident des Familienunternehmens.
Die Trillerpfeife hat auch die Ausrüstung von Sicherheits- und Rettungspersonal, Soldaten und Polizeibeamten und vor allem von Rettern auf dem Wasser verbessert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Trillerpfeifen funktioniert die Fox 40 auch, wenn sie mal ins Wasser gefallen ist. Und sie eignet sich für Erdbebengebiete, da ihr Ton auch durch Betontrümmer dringt. Die ursprüngliche Fox 40 wird nun in einer verbesserten Classic-Version verkauft. Das Mundstück ist mit einem bequemen Kunststoffpolster ausgestattet. „Sind Sie nicht stolz, dass Sie diese Trillerpfeife erfunden haben?“, wurde Ron Foxcroft gefragt, als er die NBA-Spiele in den USA im Fernsehen verfolgte und alle drei Schiedsrichter die Fox 40 benutzten. Das Gefühl sei schwierig zu beschreiben, sagte er. „Wenn ich ihren Ton höre, kommen mir fast die Tränen.“
Wenn der deutsche WM-Schiedsrichter Felix Brych während der kommenden Wochen in Brasilien seine Pfeife benutzt, handelt es sich wahrscheinlich auch um die Fox 40. Die Fifa empfiehlt das Modell.
Bevor er vor 27 Jahren die Fox 40 entwickelte, die heute in etwa 140 Länder exportiert wird, gab es nur die Pfeife mit der Gummi- oder Korkkugel. „In allen großen Sportstadien, wo ich hinging, versagte die Pfeife mit der Kugel immer wieder“, erzählt der 68-jährige Unternehmer, der auch als professioneller Baseball-Schiedsrichter im Einsatz ist. Foxcroft passierte das in jungen Jahren regelmäßig. Ein Vorfall während der Olympischen Spiele in Montreal 1976 ärgert ihn heute noch. „Ich war Schiedsrichter im Basketball-Endspiel zwischen Jugoslawien und den USA, und die Kugel blieb in einer kritischen Phase des Spiels im Schlitz der Trillerpfeife stecken.“ Niemand hörte den Ton.
Foxcroft schwor sich, eine verlässlichere Pfeife zu bauen. Er holte sich Unterstützung von einem Ingenieur und einem wissenschaftlichen Experten für Tontechnik. Nach dreieinhalb Jahren und Investitionen von umgerechnet 100000 Euro war es 1984 so weit: Zwei Prototypen, die ganz ohne die verhängnisvolle Kugel auskamen, aber drei Luftkammern hatten, waren fertig. Foxcroft reiste damit durch Kanada, die Sportläden hatten jedoch kein Interesse. „Ich verkaufte keine einzige Pfeife.“
Dann kamen 1987 die Panamerikanischen Spiele in Indianapolis, wo Foxcroft als Schiedsrichter arbeitete und seine Chance witterte: „Wir Schiedsrichter waren in einem Wohnheim untergebracht. Um zwei Uhr nachts blies ich meine kugellose Trillerpfeife. Alle Schiedsrichter wachten auf und kamen herbeigerannt, denn der Pfeifton war großartig“, erzählt er begeistert. An jenem Tag habe er Bestellungen für 20000 Schiri-Pfeifen zu vier Euro das Stück erhalten. „Das deckte meine Entwicklungskosten auf einen Schlag“, sagt der Kanadier.
Der nächtliche Einsatz hatte sich gelohnt. Unter den Schiedsrichtern waren nämlich Polizeibeamte, Sporttrainer und Rettungsschwimmer. Auch dort setzten sie bald die neue Trillerpfeife ein. Dies hatte Folgen: Nach und nach übernahmen alle Sportligen, -verbände und –vereine die Fox 40, die heute meistverkaufte Sportpfeife der Welt. „Wir schickten die Fox 40 einigen der besten Schiedsrichter zu, und sie liebten sie“, sagt Foxcroft. „Denn unsere Pfeife versagt nie, sie erzeugt einen Ultraschall und ist leicht zu blasen.“ Ihr Pfeifton geht selbst durch Betonwände, und mit einer Lautstärke von 124 Dezibel kann sie auch bei großen Menschenansammlungen und in einer Distanz von 1,5 Kilometern gehört werden. Die alten Trillerpfeifen mit der Kugel hätten nur rund 80 Dezibel erreicht, erzählt Foxcroft.
Foxcroft stellt seine Trillerpfeifen in Hamilton in der Provinz Ontario aus unverwüstlichem ABS-Kunststoff her, der auch für Telefongehäuse verwendet wird. Anstelle von Leim werden die gegossenen Formen mithilfe von Ultraschall zusammengeschweißt. Die drei Teile der Trillerpfeife bestehen aus dünnen Plastikelementen, sogenannten Energizers, erklärt Foxcroft. „Wenn das Ultraschallhorn geblasen wird, werden diese Plastikelemente erhitzt.“ So lange, bis sie leicht schmelzen und miteinander verbunden werden können.
Da die Ultraschallmaschinen teuer sind und kein Produkt außerhalb Kanadas produziert wird, ist die Fox 40 nicht billig: In Deutschland wird sie für rund acht Euro verkauft. Obwohl Foxcroft chinesische Fälscher zu schaffen machen, laufen die Geschäfte gut. „Wir erzielen seit unserer Gründung jedes Jahr einen substanziellen Gewinn“, sagt er. Seine Firma beschäftigt 50 Mitarbeiter und 100 Vertreter, sie exportiert mittlerweile 90 Prozent der Produktion. Ein großer Teil des Gewinns gehe in die Forschung und Entwicklung sowie in die Weiterbildung der Mitarbeiter, sagt Foxcroft. Und der Nachwuchs ist schon in der Firma, sein Sohn Dave ist Präsident des Familienunternehmens.
Die Trillerpfeife hat auch die Ausrüstung von Sicherheits- und Rettungspersonal, Soldaten und Polizeibeamten und vor allem von Rettern auf dem Wasser verbessert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Trillerpfeifen funktioniert die Fox 40 auch, wenn sie mal ins Wasser gefallen ist. Und sie eignet sich für Erdbebengebiete, da ihr Ton auch durch Betontrümmer dringt. Die ursprüngliche Fox 40 wird nun in einer verbesserten Classic-Version verkauft. Das Mundstück ist mit einem bequemen Kunststoffpolster ausgestattet. „Sind Sie nicht stolz, dass Sie diese Trillerpfeife erfunden haben?“, wurde Ron Foxcroft gefragt, als er die NBA-Spiele in den USA im Fernsehen verfolgte und alle drei Schiedsrichter die Fox 40 benutzten. Das Gefühl sei schwierig zu beschreiben, sagte er. „Wenn ich ihren Ton höre, kommen mir fast die Tränen.“