Quantcast
Channel: jetzt.de - SZ
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3345

Unsere kleine Horrorfarm

$
0
0
Bei den Dreharbeiten zur Verfilmung von J.R.R. Tolkiens Roman "Der Hobbit" sollen Tiere gestorben sein.

In Mittelerde wimmelt es von seltsamen Tieren. Durch die von J.R.R. Tolkien erdachten Landschaften schwirren Insekten namens Drachenharm, Rachenrotz und Zirperknirper. Riesenrüssler namens Olifanten dienen im Krieg um den legendären Ring als Lasttiere. Es gibt sprechende Wölfe namens Warge, dazu dämonische Vögel, ganz zu schweigen von Monstern wie den Orks, den Balrogs und den Trollen.

Auch wegen der bizarren Fauna, die Tolkiens Phantasie entsprungen war, galten 'Der Hobbit' und 'Der Herr der Ringe' lange als unverfilmbar. Dann kam der Regisseur Peter Jackson und erweckte Mittelerde mithilfe von Computer-Animation zum Leben. Orks und Werwölfe entstanden am Rechner, die gewöhnlichen Nutztiere, die im idyllischen Auenland, der Welt der Hobbits, ebenso herumlaufen, wurden mit gewöhnlichen Nutztieren besetzt: Enten, Pferde, Ponys, Schafe, Hunde, Katzen, Hühner. Für den neuen Film 'Der Hobbit - eine unerwartete Reise' wurde dieser telegene Streichelzoo auf einer Farm in der Nähe von Neuseelands Hauptstadt Wellington untergebracht. Nun behaupten Tierschützer: Bei den Dreharbeiten zu 'Der Hobbit' seien 'mindestens 27 Klein- und Großsäuger' ums Leben gekommen, darunter fünf Pferde und ein Pony.



Eine Szene mit Martin Freeman als Bilbo Beutlin in "Der Hobbit" - ganz ohne Tiere.

Regisseur Peter Jackson wies die Vorwürfe am Dienstag umgehend zurück. 'Wir haben außerordentliche Maßnahmen getroffen, um sicherzustellen, dass in den Actionszenen keine Tiere zum Einsatz kamen', betonte er, 'beim Filmen sind keine Tiere zu Schaden gekommen oder gestorben.' Mehrere Tierpfleger erklärten dagegen, während der Dreharbeiten seien Tiere aufgrund schlechter Bedingungen auf der Filmfarm eingegangen. Pferde seien übel gestürzt oder hätten sich an kaputten Zäunen verletzt; sechs Ziegen und sechs Schafe seien in eine Grube gefallen beziehungsweise an Wurmbefall und falscher Ernährung gestorben.

Auch das Verschwinden von etwa einem Dutzend Hühner sei nicht restlos aufgeklärt. Waren gefräßige Orks Schuld? Haben Werwölfe das Federvieh gerissen? Hat das Filmteam Hunger gehabt und die Hühner gerupft, gebraten und verzehrt? Alles gar nicht so lustig, findet die Tierrechts-Organisation Peta. Sie ruft deshalb zum Boykott des Films auf, der in Deutschland am 13. Dezember startet.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 3345