Wann er das erste Mal in einem Zug der Deutschen Bahn saß, weiß Teodor Kostovski, 18, nicht mehr ganz genau. „Das ist vielleicht drei oder auch vier Jahre her“, sagt der junge Mann aus Mazedonien in etwas holprigem Deutsch. Er war damals zu Besuch bei seinem Onkel, der in der Nähe von München wohnt. Ob es ein ICE oder ein IC war, weiß Kostovski auch nicht mehr. Woran er sich dagegen noch genau erinnert, ist das Gefühl, das er dabei hatte: „Es war ein toller Zug“, schwärmt er. „Komfortabel“, und, ja, auch „pünktlich“ sei er gewesen. „Bei uns in Mazedonien dagegen ist es normal, dass man eine Stunde auf die Bahn wartet“, erzählt er. Was ihn am meisten beeindruckt hat, war jedoch die Geschwindigkeit. „Der Zug war so schnell, das kannte ich bis dahin einfach nicht.“
Damit wird Teodor Kostovski vielleicht nun häufiger unterwegs sein - ein ICE der Deutschen Bahn.
Auch wenn es sich für deutsche Ohren ungewohnt anhören mag: Kostovski scheint damals so etwas wie ein Fan der Deutschen Bahn geworden zu sein. Mit Spätfolgen. In wenigen Tagen, am 1. September, beginnt er seine Ausbildung bei dem Staatskonzern: als Elektroniker für Betriebstechnik – ein Lehrberuf, auf den er sich sehr freut. „Ich wollte schon immer etwas mit Mathematik und Physik machen“, sagt der junge Mann, der im Frühjahr in Mazedonien Abitur gemacht hat.
Damit ist Kostovski einer von insgesamt 3700 Schulabgängern, die in diesem Jahr eine Ausbildung oder ein duales Studium bei der Deutschen Bahn beginnen. Allerdings dürfte kaum ein anderer derartige Strapazen auf sich genommen haben, um den Ausbildungsplatz zu ergattern. Für das eineinhalbstündige Vorstellungsgespräch, das im März in München stattfand, war Kostovski eigens aus Mazedonien angereist. „Die Busfahrt dauerte etwa 30 Stunden, vielleicht waren es auch nur 28“, erzählt er. Und auf dem Rückweg kamen noch mal so viele Stunden dazu. „Es war für mich überhaupt keine Frage, dass ich das auf mich nehmen würde“, sagt Kostovski. „Ich wollte diesen Ausbildungsplatz unbedingt.“ Und die Bahn wollte Kostovski. Sie braucht ihn auch.
Denn der demografische Wandel macht auch vor dem Staatskonzern mit seinen gut 300000 Angestellten nicht halt. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter liegt bei 46 Jahren. Jährlich verabschieden sich mehrere Tausend in den Ruhestand. Sie alle wollen ersetzt werden, und zudem ist die Bahn seit einigen Jahren bemüht, ihren Personalbestand weiter aufzustocken. So hat sie in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 40000 Mitarbeiter sowie 18000 Auszubildende und Studierende neu eingestellt. Weil gute Leute jedoch rar sind, muss die Bahn sich anstrengen, um für sich zu werben.
Ziel ist, bis 2020 zu einem der zehn beliebtesten deutschen Arbeitgeber zu werden. Derzeit schafft das Unternehmen das nur bei den Rankings für angehende Ingenieure. Doch auch bei Schülern wird die Bahn als Ausbildungsbetrieb immer beliebter. Was womöglich auch daran liegt, dass sie allein 50 verschiedene Ausbildungsberufe anbietet. Sie reichen vom Lokführer über den Industriekaufmann bis zum Gebäudereiniger.
Kostovski will zunächst bei seinem Onkel wohnen. Später hofft er auf einen Wohnheimplatz in München. Worauf er sich am meisten freut: „viele neue Menschen kennenzulernen, Freundschaften zu schließen und besser Deutsch zu lernen“. Letzteres ist ihm schon deshalb wichtig, weil er davon träumt, nach der Lehre Mathematik oder Physik zu studieren
Auf die Frage, ob ihm denn bewusst sei, dass sein künftiger Arbeitgeber in Deutschland oft kritisiert und sogar beschimpft wird, reagiert Kostovski verblüfft. „Das wusste ich nicht“, sagt er nach kurzem Zögern. Dann lacht er. „Es ist mir aber auch egal. Ich habe mir mein eigenes Bild gemacht.“
Damit wird Teodor Kostovski vielleicht nun häufiger unterwegs sein - ein ICE der Deutschen Bahn.
Auch wenn es sich für deutsche Ohren ungewohnt anhören mag: Kostovski scheint damals so etwas wie ein Fan der Deutschen Bahn geworden zu sein. Mit Spätfolgen. In wenigen Tagen, am 1. September, beginnt er seine Ausbildung bei dem Staatskonzern: als Elektroniker für Betriebstechnik – ein Lehrberuf, auf den er sich sehr freut. „Ich wollte schon immer etwas mit Mathematik und Physik machen“, sagt der junge Mann, der im Frühjahr in Mazedonien Abitur gemacht hat.
Damit ist Kostovski einer von insgesamt 3700 Schulabgängern, die in diesem Jahr eine Ausbildung oder ein duales Studium bei der Deutschen Bahn beginnen. Allerdings dürfte kaum ein anderer derartige Strapazen auf sich genommen haben, um den Ausbildungsplatz zu ergattern. Für das eineinhalbstündige Vorstellungsgespräch, das im März in München stattfand, war Kostovski eigens aus Mazedonien angereist. „Die Busfahrt dauerte etwa 30 Stunden, vielleicht waren es auch nur 28“, erzählt er. Und auf dem Rückweg kamen noch mal so viele Stunden dazu. „Es war für mich überhaupt keine Frage, dass ich das auf mich nehmen würde“, sagt Kostovski. „Ich wollte diesen Ausbildungsplatz unbedingt.“ Und die Bahn wollte Kostovski. Sie braucht ihn auch.
Denn der demografische Wandel macht auch vor dem Staatskonzern mit seinen gut 300000 Angestellten nicht halt. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter liegt bei 46 Jahren. Jährlich verabschieden sich mehrere Tausend in den Ruhestand. Sie alle wollen ersetzt werden, und zudem ist die Bahn seit einigen Jahren bemüht, ihren Personalbestand weiter aufzustocken. So hat sie in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 40000 Mitarbeiter sowie 18000 Auszubildende und Studierende neu eingestellt. Weil gute Leute jedoch rar sind, muss die Bahn sich anstrengen, um für sich zu werben.
Ziel ist, bis 2020 zu einem der zehn beliebtesten deutschen Arbeitgeber zu werden. Derzeit schafft das Unternehmen das nur bei den Rankings für angehende Ingenieure. Doch auch bei Schülern wird die Bahn als Ausbildungsbetrieb immer beliebter. Was womöglich auch daran liegt, dass sie allein 50 verschiedene Ausbildungsberufe anbietet. Sie reichen vom Lokführer über den Industriekaufmann bis zum Gebäudereiniger.
Kostovski will zunächst bei seinem Onkel wohnen. Später hofft er auf einen Wohnheimplatz in München. Worauf er sich am meisten freut: „viele neue Menschen kennenzulernen, Freundschaften zu schließen und besser Deutsch zu lernen“. Letzteres ist ihm schon deshalb wichtig, weil er davon träumt, nach der Lehre Mathematik oder Physik zu studieren
Auf die Frage, ob ihm denn bewusst sei, dass sein künftiger Arbeitgeber in Deutschland oft kritisiert und sogar beschimpft wird, reagiert Kostovski verblüfft. „Das wusste ich nicht“, sagt er nach kurzem Zögern. Dann lacht er. „Es ist mir aber auch egal. Ich habe mir mein eigenes Bild gemacht.“