Morgens, nicht lang nach dem Weckerklingeln, nimmt das Unglück Fahrt auf. Na ja, um ehrlich zu sein, steht das Unglück dann oft genug im Stau anstatt Fahrt aufzunehmen – dann nämlich, wenn die Straßen wieder verstopft sind und sich der Weg zur Arbeit quälend in die Länge zieht. Dann laufen die Nachrichten im Autoradio auf Endlosschleife und die Verkehrsinformationen bestätigen einem immer wieder, dass ziemlich viele Menschen in genau der gleichen Lage feststecken. Es zählt zu den großen Fallen des Hauses im Grünen, dass dieses in der Regel den Weg ins Büro erheblich verlängert. Und eines lässt sich pauschal über das Pendeln behaupten: Es trägt gewiss nicht zur guten Laune bei. Wissenschaftler Adam Martin von der East Anglia University in Norwich, weisen in einer Studie nun immerhin einen Weg, den Grad des täglichen Ärgers auf dem Arbeitsweg zu reduzieren (Preventive Medicine, online): der Verzicht auf das Auto. Im eigenen Wagen staut sich im Vergleich nämlich am meisten Frust auf, Radler und Fußgänger kommen hingegen etwas entspannter an ihrem Arbeitsplatz an.
Radfahrer kommen entspannter zur Arbeit.
Die Forscher werteten für ihre Arbeit Daten einer Langzeitstudie aus. Für den British Household Panel Survey (BHPS) geben seit 1991 Tausende Haushalte in regelmäßigen Abständen Auskunft über zahlreiche Parameter. Für die aktuelle Arbeit werteten die Gesundheitswissenschaftler um Martin die Daten von beinahe 18000 Briten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren aus. Und um ein möglichst gutes Bild davon zu erhalten, wie das Verkehrsmittel der Wahl auf dem Arbeitsweg das psychische Befinden beeinflussen könnte, rechnete das Team zahlreiche andere Faktoren aus ihrer Analyse. Zufriedenheit mit dem Job, der Zustand der Gesundheit, die Lebensqualität am Wohnort, die Stabilität der Partnerschaft, Höhe des Einkommens, das Alter und andere Einflussgrößen auf das Wohlbefinden eines Menschen sollten das Ergebnis der Auswertung nicht beeinträchtigen.
Am Ende schälte sich also die Beobachtung heraus, dass die Pendler in Autos weniger glücklich waren als die Berufstätigen, die mit anderen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz gelangten. Aber nicht nur Fußgänger und Fahrradfahrer gaben in den Befragungen einen höheren Grad von Zufriedenheit als Autofahrer an. „Wir fanden es überraschend, dass sich auch die Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr im Vergleich zu Autofahrern besser fühlten“, sagt Martin. Nur zur Erinnerung: S-Bahn, U-Bahn, Trambahn, Bus – das sind diese Verkehrsmittel, die jedes Jahr höhere Beförderungspreis verlangen, die scheinbar ständig Verspätung haben, überfüllt sind und von denen die Kollegen morgens regelmäßig erzählen, als hätten sie eine Expedition ins Herz der Finsternis unternommen. Trotzdem, laut den Daten verblassen diese Widrigkeiten im Vergleich zum Autostau ein wenig – zumindest in Großbritannien.
Auch die Dauer des Arbeitsweges spiegelte sich in der Umfrage wider: Steigt die Zeit im Auto an, fällt die Zufriedenheit ab. Bei Fußgängern kehrte sich diese Korrelation hingegen ins Gegenteil um. Wer länger läuft, wird dabei offenbar zufriedener. Die Wissenschaftler spezifizierten den etwas schwammigen Begriff „psychischen Wohlbefindens“ teilweise sogar noch etwas. Autofahrer gaben nämlich um 13 Prozent häufiger als Radfahrer und Fußgänger an, dass sie ständig unter Stress stünden und an Schwierigkeiten litten, sich zu konzentrieren. Das belegt natürlich nicht, dass Autofahren ursächlich dafür ist; es könnte ja auch sein, dass gestresste und fahrige Arbeitnehmer mit höherer Wahrscheinlichkeit das Auto nehmen, weil sie glauben, ihnen fehlte die Zeit, mit dem Rad zu fahren.
Trotzdem liefert die Studie Argumente dafür, sich auf dem Weg zur Arbeit ein wenig zu bewegen. Zum einen ist aus anderen Untersuchungen bekannt, dass körperliche Aktivität und Zufriedenheit in Zusammenhang stehen. Und zum anderen schadet die Bewegung zu Fuß oder auf dem Rad dem körperlichen Zustand sicher nicht. Und wer unterwegs zur Arbeit auf den gewohnten Ärger nicht verzichten will, der kann sich auch zu Fuß oder auf dem Rad aufregen; über Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger, rote Ampeln und andere solche Sachen. Man kann das aber auch lassen und sich beruhigen. Und das funktioniert oft besser als im Auto.
Radfahrer kommen entspannter zur Arbeit.
Die Forscher werteten für ihre Arbeit Daten einer Langzeitstudie aus. Für den British Household Panel Survey (BHPS) geben seit 1991 Tausende Haushalte in regelmäßigen Abständen Auskunft über zahlreiche Parameter. Für die aktuelle Arbeit werteten die Gesundheitswissenschaftler um Martin die Daten von beinahe 18000 Briten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren aus. Und um ein möglichst gutes Bild davon zu erhalten, wie das Verkehrsmittel der Wahl auf dem Arbeitsweg das psychische Befinden beeinflussen könnte, rechnete das Team zahlreiche andere Faktoren aus ihrer Analyse. Zufriedenheit mit dem Job, der Zustand der Gesundheit, die Lebensqualität am Wohnort, die Stabilität der Partnerschaft, Höhe des Einkommens, das Alter und andere Einflussgrößen auf das Wohlbefinden eines Menschen sollten das Ergebnis der Auswertung nicht beeinträchtigen.
Am Ende schälte sich also die Beobachtung heraus, dass die Pendler in Autos weniger glücklich waren als die Berufstätigen, die mit anderen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz gelangten. Aber nicht nur Fußgänger und Fahrradfahrer gaben in den Befragungen einen höheren Grad von Zufriedenheit als Autofahrer an. „Wir fanden es überraschend, dass sich auch die Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr im Vergleich zu Autofahrern besser fühlten“, sagt Martin. Nur zur Erinnerung: S-Bahn, U-Bahn, Trambahn, Bus – das sind diese Verkehrsmittel, die jedes Jahr höhere Beförderungspreis verlangen, die scheinbar ständig Verspätung haben, überfüllt sind und von denen die Kollegen morgens regelmäßig erzählen, als hätten sie eine Expedition ins Herz der Finsternis unternommen. Trotzdem, laut den Daten verblassen diese Widrigkeiten im Vergleich zum Autostau ein wenig – zumindest in Großbritannien.
Auch die Dauer des Arbeitsweges spiegelte sich in der Umfrage wider: Steigt die Zeit im Auto an, fällt die Zufriedenheit ab. Bei Fußgängern kehrte sich diese Korrelation hingegen ins Gegenteil um. Wer länger läuft, wird dabei offenbar zufriedener. Die Wissenschaftler spezifizierten den etwas schwammigen Begriff „psychischen Wohlbefindens“ teilweise sogar noch etwas. Autofahrer gaben nämlich um 13 Prozent häufiger als Radfahrer und Fußgänger an, dass sie ständig unter Stress stünden und an Schwierigkeiten litten, sich zu konzentrieren. Das belegt natürlich nicht, dass Autofahren ursächlich dafür ist; es könnte ja auch sein, dass gestresste und fahrige Arbeitnehmer mit höherer Wahrscheinlichkeit das Auto nehmen, weil sie glauben, ihnen fehlte die Zeit, mit dem Rad zu fahren.
Trotzdem liefert die Studie Argumente dafür, sich auf dem Weg zur Arbeit ein wenig zu bewegen. Zum einen ist aus anderen Untersuchungen bekannt, dass körperliche Aktivität und Zufriedenheit in Zusammenhang stehen. Und zum anderen schadet die Bewegung zu Fuß oder auf dem Rad dem körperlichen Zustand sicher nicht. Und wer unterwegs zur Arbeit auf den gewohnten Ärger nicht verzichten will, der kann sich auch zu Fuß oder auf dem Rad aufregen; über Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger, rote Ampeln und andere solche Sachen. Man kann das aber auch lassen und sich beruhigen. Und das funktioniert oft besser als im Auto.