Das Firmament stand in Flammen. „Tausende Sternschnuppen und Feuerkugeln fielen hintereinander eine Stunde lang.“ Das schrieb Alexander von Humboldt im November 1799 über die „Lightshow“ am Himmel über Venezuela. Der Naturforscher war Zeuge eines besonders heftigen Meteorsturms geworden, der Leoniden. In ein paar Wochen werden kosmische Geschosse dieses Schwarms erneut mit Tempo 250000 in die Erdatmosphäre eindringen und als flüchtige Leuchtspuren aufblitzen. Ein Spektakel, wie es Humboldt erlebt hat, wird es leider nicht geben. Während des Maximums in der Nacht zum 18. November erwarten die Astronomen lediglich 15 bis 20 Sternschnuppen pro Stunde. Von 1999 bis 2003 dagegen beobachteten sie jeweils mehrere Tausend. Chinesische Chroniken aus dem Jahr 902 berichten gar, dass die „Sterne wie Regen vom Himmel gefallen“ seien. Die große Frage lautet: Warum schwankt die Aktivität der Leoniden derart stark?
Sternenhimmel: der Schauplatz für die Leoniden-Schauer.
Der Meteorschauer stammt von einem Kometen, den Ernst Wilhelm Tempel und Horace Tuttle 1865 unabhängig voneinander aufgespürt hatten. Die Forscher fanden heraus, dass er einmal alle 33 Jahre die Sonne umrundet. Kometenkerne gleichen schmutzigen Eisbergen, die bei Erwärmung abbröseln. Fontänen spucken Staub, der sich entlang der Kometenbahn verteilt. Durchkreuzt die Erde eine solche „Sandbank“, kommt es zu Kollisionen mit diesem natürlichen Weltraummüll – wir beobachten Meteore. In Sonnennähe füllt der Komet die Teilchenreservoirs im Prinzip alle 33 Jahre auf, allerdings nie gleichmäßig. So gibt es mehrere, unterschiedlich große und dichte „Sandbänke“. Daher lässt sich die Stärke eines Leonidenschauers nur schwer vorhersagen. Während etwa der für 1899 prophezeite ausblieb, bot jener von 1966 völlig unerwartet ein grandioses Schauspiel.
Ihren Namen verdanken die Leoniden einem perspektivischen Effekt, der vom Lauf der Erde um die Sonne herrührt und den jeder schon mal im Alltag erlebt hat: Wer bei heftigem Schneefall Auto fährt, sieht die einzelnen Flocken durch die Windschutzscheibe stets von einem einzigen Punkt aus der Ferne heranströmen. Die Astronomen bezeichnen die Meteore nach dem lateinischen Namen jenes Sternbildes, in dem dieser Punkt (Radiant genannt) liegt. Im Fall der Leoniden ist es der Löwe, lateinisch Leo.
Merkur erreichte am 1. November seinen größten Winkelabstand von der Sonne. Daher kann man den flinken Planeten täglich bis zur Monatsmitte kurz vor Sonnenaufgang tief über dem Osthorizont erspähen. Während Venus und Saturn in diesem Monat unbeobachtbar bleiben, zeigt sich Mars im Schützen für ungefähr eineinhalb Stunden am westlichen Abendhimmel. Jupiter im Löwen geht jetzt bereits vor Mitternacht auf. Uranus in den Fischen lässt sich am besten in der ersten Nachthälfte beobachten; am Abend des 4. November zog der fast volle Mond an dem Planeten vorüber. Neptun im Wassermann können erfahrene Sternfreunde nach Einbruch der Dunkelheit am abendlichen Firmament finden. Der weitere Fahrplan des Erdbegleiters: Vollmond am 6., Letztes Viertel am 14., Neumond am 22. und Erstes Viertel am 29. November. Am 8. November steht der Trabant abends nahe bei Aldebaran, dem Hauptstern in der Konstellation Stier. Am 18. November flitzen die Leoniden über das Firmament. Bereits am 12. November erreichen die Tauriden ihr Maximum, mehr als fünf bis zehn Sternschnuppen pro Stunde werden es allerdings nicht sein.
Sternenhimmel: der Schauplatz für die Leoniden-Schauer.
Der Meteorschauer stammt von einem Kometen, den Ernst Wilhelm Tempel und Horace Tuttle 1865 unabhängig voneinander aufgespürt hatten. Die Forscher fanden heraus, dass er einmal alle 33 Jahre die Sonne umrundet. Kometenkerne gleichen schmutzigen Eisbergen, die bei Erwärmung abbröseln. Fontänen spucken Staub, der sich entlang der Kometenbahn verteilt. Durchkreuzt die Erde eine solche „Sandbank“, kommt es zu Kollisionen mit diesem natürlichen Weltraummüll – wir beobachten Meteore. In Sonnennähe füllt der Komet die Teilchenreservoirs im Prinzip alle 33 Jahre auf, allerdings nie gleichmäßig. So gibt es mehrere, unterschiedlich große und dichte „Sandbänke“. Daher lässt sich die Stärke eines Leonidenschauers nur schwer vorhersagen. Während etwa der für 1899 prophezeite ausblieb, bot jener von 1966 völlig unerwartet ein grandioses Schauspiel.
Ihren Namen verdanken die Leoniden einem perspektivischen Effekt, der vom Lauf der Erde um die Sonne herrührt und den jeder schon mal im Alltag erlebt hat: Wer bei heftigem Schneefall Auto fährt, sieht die einzelnen Flocken durch die Windschutzscheibe stets von einem einzigen Punkt aus der Ferne heranströmen. Die Astronomen bezeichnen die Meteore nach dem lateinischen Namen jenes Sternbildes, in dem dieser Punkt (Radiant genannt) liegt. Im Fall der Leoniden ist es der Löwe, lateinisch Leo.
Merkur erreichte am 1. November seinen größten Winkelabstand von der Sonne. Daher kann man den flinken Planeten täglich bis zur Monatsmitte kurz vor Sonnenaufgang tief über dem Osthorizont erspähen. Während Venus und Saturn in diesem Monat unbeobachtbar bleiben, zeigt sich Mars im Schützen für ungefähr eineinhalb Stunden am westlichen Abendhimmel. Jupiter im Löwen geht jetzt bereits vor Mitternacht auf. Uranus in den Fischen lässt sich am besten in der ersten Nachthälfte beobachten; am Abend des 4. November zog der fast volle Mond an dem Planeten vorüber. Neptun im Wassermann können erfahrene Sternfreunde nach Einbruch der Dunkelheit am abendlichen Firmament finden. Der weitere Fahrplan des Erdbegleiters: Vollmond am 6., Letztes Viertel am 14., Neumond am 22. und Erstes Viertel am 29. November. Am 8. November steht der Trabant abends nahe bei Aldebaran, dem Hauptstern in der Konstellation Stier. Am 18. November flitzen die Leoniden über das Firmament. Bereits am 12. November erreichen die Tauriden ihr Maximum, mehr als fünf bis zehn Sternschnuppen pro Stunde werden es allerdings nicht sein.