Es gibt gute und schlechte Lehrer, so wie es gute und schlechte Anwälte und Ärzte gibt oder pfiffige und träge Köche. Und so wie in Deutschland Millionen Bundestrainer leben, die exakt den künftig besten Rechtsverteidiger für die Nationalelf zu kennen glauben, gibt es Millionen Schulexperten. Jeder Bürger hat einen Bezug zum Thema, mindestens war er selbst mal Schüler. Deswegen wird viel über Lehrer geredet, meist aber über die schlechten. Ein Lob dafür, was Lehrer leisten, leistet sich die Gesellschaft seltener. Aber wie muss er sein, der gute Lehrer?
Ein guter Lehrer sollte seine Schüler motivieren können.
Mit dem Deutschen Lehrerpreis, der am Montag an mehr als ein Dutzend Pädagogen verliehen wurde, werden konkret die Besten der Zunft benannt. Die Vorschläge kamen von den Schülern. Wer persönlich überzeugt, der überzeugt in der Regel fachlich. Blättert man durch die Beurteilungen, zeigen sich gewisse Eigenschaften: Lehrer müssen zuhören können, sie müssen Vertrauen vermitteln; andererseits wird Verbindlichkeit geschätzt, kein Heute-so-und-morgen-so. Ein Klassenzimmer-Despot scheitert vor den Schülern ebenso wie ein Luftikus. Das Idealbild ist eine kuriose Mischung: der Lehrer auf Augenhöhe, zu dem man trotzdem aufblicken kann. Ein solcher Lehrer braucht allerdings Freiräume. Denn bei allem Wert der Persönlichkeit: Der Beruf lässt sich nur so gut machen, wie es das System drumherum zugesteht.
Schule ist in Deutschland im Grunde eine staatliche Veranstaltung. Das ist zwar gut und richtig, wenn man sich anschaut, wie in anderen Ländern Bildungskonzerne Regie führen im Klassenzimmer. Doch es führt zugleich dazu, dass wenig im Staat so geregelt ist wie das System Schule. Es gibt Pläne, Normen, ein hoheitliches Schema F. Entworfen wird es in Behörden, aber wo Ministerialbeamte am Werk sind, mutet das Konzipieren von Unterricht mitunter so an wie das einer Dosenpfandverordnung. Durch die Pisa-Studien ist Bildung zum Großthema avanciert, die Schulpolitik hat sich einen Wust an Neuerungen einfallen lassen: Bildung ist exakt messbar geworden, ständig stehen Vergleichstests an, ein Reförmchen jagt das nächste, mal Lehrplanänderungen, mal die Fusion von Fächern. Pädagogik aber lässt sich schlecht in Normen packen. Jedes Kind ist anders. Ein guter Lehrer muss gelegentlich ausbüxen aus dem System an Regelungen.
Er muss es dürfen – und es wollen. Viele tun das, andere machen es sich bequem im System, einigen ist die Freude an der planbaren Laufbahn wichtiger als der Ansporn, Kinder zu motivieren, ihr Wissen zu fördern und sie beim Heranreifen zu begleiten. Man kann sich keine guten Lehrer backen. Man kann aber sehr wohl gezielter Nachwuchs finden. Es gibt oft Berufsmessen an Gymnasien, zu denen Firmen Headhunter schicken – aber kaum ein Lehrer kommt auf die Idee, den eigenen Beruf denjenigen Schülern schmackhaft zu machen, die begeisternde Pädagogen werden könnten. Wobei die beste Werbung für den Job immer noch die guten Lehrer selbst sind, als Vorbild. Und eine Gesellschaft ohne Scheu davor, diese auch mal zu loben.
Ein guter Lehrer sollte seine Schüler motivieren können.
Mit dem Deutschen Lehrerpreis, der am Montag an mehr als ein Dutzend Pädagogen verliehen wurde, werden konkret die Besten der Zunft benannt. Die Vorschläge kamen von den Schülern. Wer persönlich überzeugt, der überzeugt in der Regel fachlich. Blättert man durch die Beurteilungen, zeigen sich gewisse Eigenschaften: Lehrer müssen zuhören können, sie müssen Vertrauen vermitteln; andererseits wird Verbindlichkeit geschätzt, kein Heute-so-und-morgen-so. Ein Klassenzimmer-Despot scheitert vor den Schülern ebenso wie ein Luftikus. Das Idealbild ist eine kuriose Mischung: der Lehrer auf Augenhöhe, zu dem man trotzdem aufblicken kann. Ein solcher Lehrer braucht allerdings Freiräume. Denn bei allem Wert der Persönlichkeit: Der Beruf lässt sich nur so gut machen, wie es das System drumherum zugesteht.
Schule ist in Deutschland im Grunde eine staatliche Veranstaltung. Das ist zwar gut und richtig, wenn man sich anschaut, wie in anderen Ländern Bildungskonzerne Regie führen im Klassenzimmer. Doch es führt zugleich dazu, dass wenig im Staat so geregelt ist wie das System Schule. Es gibt Pläne, Normen, ein hoheitliches Schema F. Entworfen wird es in Behörden, aber wo Ministerialbeamte am Werk sind, mutet das Konzipieren von Unterricht mitunter so an wie das einer Dosenpfandverordnung. Durch die Pisa-Studien ist Bildung zum Großthema avanciert, die Schulpolitik hat sich einen Wust an Neuerungen einfallen lassen: Bildung ist exakt messbar geworden, ständig stehen Vergleichstests an, ein Reförmchen jagt das nächste, mal Lehrplanänderungen, mal die Fusion von Fächern. Pädagogik aber lässt sich schlecht in Normen packen. Jedes Kind ist anders. Ein guter Lehrer muss gelegentlich ausbüxen aus dem System an Regelungen.
Er muss es dürfen – und es wollen. Viele tun das, andere machen es sich bequem im System, einigen ist die Freude an der planbaren Laufbahn wichtiger als der Ansporn, Kinder zu motivieren, ihr Wissen zu fördern und sie beim Heranreifen zu begleiten. Man kann sich keine guten Lehrer backen. Man kann aber sehr wohl gezielter Nachwuchs finden. Es gibt oft Berufsmessen an Gymnasien, zu denen Firmen Headhunter schicken – aber kaum ein Lehrer kommt auf die Idee, den eigenen Beruf denjenigen Schülern schmackhaft zu machen, die begeisternde Pädagogen werden könnten. Wobei die beste Werbung für den Job immer noch die guten Lehrer selbst sind, als Vorbild. Und eine Gesellschaft ohne Scheu davor, diese auch mal zu loben.