Während sich Großbritannien auf das royale Baby freut, ist der Herzogin von Cambridge speiübel. Sie muss bis auf Weiteres im Krankenhaus bleiben - belagert von Reportern, die sich das Warten mit wilden Spekulationen vertreiben.
Gegen zwölf Uhr mittags legt sich die Aufregung vor dem Krankenhaus allmählich wieder. Prinz Williams Ankunft liegt nun eine halbe Stunde zurück, vor dem Edward-VII.-Hospital im Londoner Stadtteil Marylebone berichtet in diesem Moment nur noch die BBC live, alle anderen legen ein Päuschen ein. Die BBC-Reporterin geht alle paar Minuten mit der Neuigkeit auf Sendung, dass es keine Neuigkeiten gibt. Rund 20 Kameras sind an diesem Dienstag vor dem Krankenhaus aufgebaut, die entweder Reporter aus aller Welt filmen oder die beiden Polizisten, die sichtlich gelangweilt vor der Eingangstür stehen. Draußen ist es kalt, doch die Sonne scheint, ein Londoner Bilderbuchtag. Drinnen liegt Kate, Herzogin von Cambridge und Williams Ehefrau. Sie leidet an Hyperemesis gravidarum - extremer Schwangerschaftsübelkeit.
Am Montag war Kate eingeliefert worden, weil sie sich wieder und wieder übergeben hatte und ihr äußerst übel war. Das Erbrechen kann zu Austrocknung führen, weshalb die erste Therapie in der Regel darin besteht, intravenös Flüssigkeit zuzuführen. Kate soll bis auf weiteres im Krankenhaus behandelt werden. Sie werde mindestens einige Tage bleiben und danach eine Phase der Erholung einlegen, heißt es aus dem Palast.
Da war ihr noch nicht so schlecht: Prinzessin Kate und Prinz William werden Eltern!
Bis zum Montagmorgen wusste nicht einmal die Königin, dass Kate schwanger ist. Die Herzogin ist wohl noch am Beginn des dritten Monats, zu früh, um die Schwangerschaft offiziell zu verkünden. Angesichts des bevorstehenden längeren Aufenthalts in der Klinik hat sich das Paar jedoch dazu entschlossen, alles öffentlich zu machen - wohl auch, um die Kontrolle über den Nachrichtenfluss zu behalten.
Ob nun, wie vielfach berichtet, das ganze Land wirklich einem Taumel anheimfällt oder nur die Medien sehr aufgeregt reagieren, lässt sich schwer beurteilen. Jedenfalls bezogen noch am Montagabend die Kamerateams vor dem Hospital Position, und es ist davon auszugehen, dass einige von ihnen dort ausharren, bis Kate entlassen wird. Mangels Ereignissen befragen die Reporter sich gern gegenseitig; so kam es, dass ein von der BBC befragter RTL-Reporter erklärte, dass 'die Deutschen' sehr glücklich über Kates Schwangerschaft seien, sich nun aber auch ein bisschen Sorgen machten wegen der Übelkeit.
Hyperemesis gravidarum ist nicht zu verwechseln mit der gelegentlichen morgendlichen Übelkeit, wie sie bei Schwangerschaften vor allem in der ersten Phase mitunter auftritt. Die betroffenen Frauen leiden extrem. Times-Reporterin Sarah Ebner schilderte am Dienstag in der BBC sehr anschaulich, wie es ihr ergangen ist. 'Es mag etwas dramatisch klingen', sagte sie, 'aber man fühlt sich, als würde man sterben.' Ebner litt während zweier Schwangerschaften an der extremen Übelkeit. Sie hätte sich drei Kinder gewünscht, doch ein drittes Mal wollte sie es weder sich noch ihrer Familie antun, so lange außer Gefecht zu sein. Ebner hatte das Pech, zu der vergleichsweise kleinen Gruppe zu gehören, bei der die Übelkeit bis zur Geburt anhält.
Als Prinz William das Krankenhaus am Montagabend verließ, wirkte er besorgt. Einen Kommentar wollte er nicht abgeben. Bei seiner Rückkehr am Dienstagmittag wirkte er immer noch bedrückt, er entstieg einem übergroßen Geländewagen und verschwand grußlos im Inneren des Gebäudes. Die gute Nachricht für ihn und Kate ist: Dem Kind schadet die extreme Übelkeit der Mutter nicht, wenn genügend Flüssigkeit zugeführt wird.
Die Ereignisse zwangen Kate und William am Montag dazu, die Familie mit der im Grunde erfreulichen Botschaft zu überraschen. Sie informierten die Queen und deren Ehemann Prinz Philip ebenso wie Prinz Charles und seine Ehefrau Camilla. Willams Bruder Harry, der gerade als Hubschrauberpilot in Afghanistan eingesetzt wird, wurde per Email benachrichtigt. Wenig später machte der Palast die Kunde von der Schwangerschaft offiziell. Seither gehen Glückwünsche aus aller Welt ein. US-Präsident Barack Obama gratulierte ebenso wie die australische Premierministerin Julia Gillard, die ihre guten Wünsche in die Kameras sprach, während sie mit Bauarbeiterhelm und Schutzbrille bekleidet einen offiziellen Termin wahrnahm.
Die britische Presse spekuliert nun, ob Kate womöglich mit Zwillingen schwanger ist. Zwar gibt es seitens des Palastes nicht die leiseste Andeutung in diese Richtung, doch tritt die extreme Übelkeit öfter bei Zwillingsschwangerschaften auf. Für den Fall der Fälle werden deshalb die wichtigsten Fragen bereits geklärt, allen voran: Welcher Zwilling bestiege eines Tages den Thron? Antwort: der erstgeborene. Und bei einer Geburt per Kaiserschnitt? Antwort: derjenige, den die Ärzte zuerst zur Welt bringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind Mädchen oder Junge ist - es wird nach Prinz Charles und Prinz William Nummer drei der Thronfolge sein. Zwar steht die Gesetzesänderung noch aus, die die Bevorzugung männlicher Nachkommen abschafft, doch ist der Vollzug nur noch Formsache. Großbritannien und die 15 Commonwealth-Staaten, deren Staatsoberhaupt der britische Regent ist, haben dem entsprechenden Antrag bereits zugestimmt.
Der Geburtstermin wird mit Juni oder Juli angegeben. Vermutlich wünschen nicht einmal hartgesottene Republikaner der Herzogin, dass es unendliche Monate der Übelkeit werden.
Gegen zwölf Uhr mittags legt sich die Aufregung vor dem Krankenhaus allmählich wieder. Prinz Williams Ankunft liegt nun eine halbe Stunde zurück, vor dem Edward-VII.-Hospital im Londoner Stadtteil Marylebone berichtet in diesem Moment nur noch die BBC live, alle anderen legen ein Päuschen ein. Die BBC-Reporterin geht alle paar Minuten mit der Neuigkeit auf Sendung, dass es keine Neuigkeiten gibt. Rund 20 Kameras sind an diesem Dienstag vor dem Krankenhaus aufgebaut, die entweder Reporter aus aller Welt filmen oder die beiden Polizisten, die sichtlich gelangweilt vor der Eingangstür stehen. Draußen ist es kalt, doch die Sonne scheint, ein Londoner Bilderbuchtag. Drinnen liegt Kate, Herzogin von Cambridge und Williams Ehefrau. Sie leidet an Hyperemesis gravidarum - extremer Schwangerschaftsübelkeit.
Am Montag war Kate eingeliefert worden, weil sie sich wieder und wieder übergeben hatte und ihr äußerst übel war. Das Erbrechen kann zu Austrocknung führen, weshalb die erste Therapie in der Regel darin besteht, intravenös Flüssigkeit zuzuführen. Kate soll bis auf weiteres im Krankenhaus behandelt werden. Sie werde mindestens einige Tage bleiben und danach eine Phase der Erholung einlegen, heißt es aus dem Palast.
Da war ihr noch nicht so schlecht: Prinzessin Kate und Prinz William werden Eltern!
Bis zum Montagmorgen wusste nicht einmal die Königin, dass Kate schwanger ist. Die Herzogin ist wohl noch am Beginn des dritten Monats, zu früh, um die Schwangerschaft offiziell zu verkünden. Angesichts des bevorstehenden längeren Aufenthalts in der Klinik hat sich das Paar jedoch dazu entschlossen, alles öffentlich zu machen - wohl auch, um die Kontrolle über den Nachrichtenfluss zu behalten.
Ob nun, wie vielfach berichtet, das ganze Land wirklich einem Taumel anheimfällt oder nur die Medien sehr aufgeregt reagieren, lässt sich schwer beurteilen. Jedenfalls bezogen noch am Montagabend die Kamerateams vor dem Hospital Position, und es ist davon auszugehen, dass einige von ihnen dort ausharren, bis Kate entlassen wird. Mangels Ereignissen befragen die Reporter sich gern gegenseitig; so kam es, dass ein von der BBC befragter RTL-Reporter erklärte, dass 'die Deutschen' sehr glücklich über Kates Schwangerschaft seien, sich nun aber auch ein bisschen Sorgen machten wegen der Übelkeit.
Hyperemesis gravidarum ist nicht zu verwechseln mit der gelegentlichen morgendlichen Übelkeit, wie sie bei Schwangerschaften vor allem in der ersten Phase mitunter auftritt. Die betroffenen Frauen leiden extrem. Times-Reporterin Sarah Ebner schilderte am Dienstag in der BBC sehr anschaulich, wie es ihr ergangen ist. 'Es mag etwas dramatisch klingen', sagte sie, 'aber man fühlt sich, als würde man sterben.' Ebner litt während zweier Schwangerschaften an der extremen Übelkeit. Sie hätte sich drei Kinder gewünscht, doch ein drittes Mal wollte sie es weder sich noch ihrer Familie antun, so lange außer Gefecht zu sein. Ebner hatte das Pech, zu der vergleichsweise kleinen Gruppe zu gehören, bei der die Übelkeit bis zur Geburt anhält.
Als Prinz William das Krankenhaus am Montagabend verließ, wirkte er besorgt. Einen Kommentar wollte er nicht abgeben. Bei seiner Rückkehr am Dienstagmittag wirkte er immer noch bedrückt, er entstieg einem übergroßen Geländewagen und verschwand grußlos im Inneren des Gebäudes. Die gute Nachricht für ihn und Kate ist: Dem Kind schadet die extreme Übelkeit der Mutter nicht, wenn genügend Flüssigkeit zugeführt wird.
Die Ereignisse zwangen Kate und William am Montag dazu, die Familie mit der im Grunde erfreulichen Botschaft zu überraschen. Sie informierten die Queen und deren Ehemann Prinz Philip ebenso wie Prinz Charles und seine Ehefrau Camilla. Willams Bruder Harry, der gerade als Hubschrauberpilot in Afghanistan eingesetzt wird, wurde per Email benachrichtigt. Wenig später machte der Palast die Kunde von der Schwangerschaft offiziell. Seither gehen Glückwünsche aus aller Welt ein. US-Präsident Barack Obama gratulierte ebenso wie die australische Premierministerin Julia Gillard, die ihre guten Wünsche in die Kameras sprach, während sie mit Bauarbeiterhelm und Schutzbrille bekleidet einen offiziellen Termin wahrnahm.
Die britische Presse spekuliert nun, ob Kate womöglich mit Zwillingen schwanger ist. Zwar gibt es seitens des Palastes nicht die leiseste Andeutung in diese Richtung, doch tritt die extreme Übelkeit öfter bei Zwillingsschwangerschaften auf. Für den Fall der Fälle werden deshalb die wichtigsten Fragen bereits geklärt, allen voran: Welcher Zwilling bestiege eines Tages den Thron? Antwort: der erstgeborene. Und bei einer Geburt per Kaiserschnitt? Antwort: derjenige, den die Ärzte zuerst zur Welt bringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind Mädchen oder Junge ist - es wird nach Prinz Charles und Prinz William Nummer drei der Thronfolge sein. Zwar steht die Gesetzesänderung noch aus, die die Bevorzugung männlicher Nachkommen abschafft, doch ist der Vollzug nur noch Formsache. Großbritannien und die 15 Commonwealth-Staaten, deren Staatsoberhaupt der britische Regent ist, haben dem entsprechenden Antrag bereits zugestimmt.
Der Geburtstermin wird mit Juni oder Juli angegeben. Vermutlich wünschen nicht einmal hartgesottene Republikaner der Herzogin, dass es unendliche Monate der Übelkeit werden.