Zu wenig Schlaf tut nicht gut, das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Wer seinem Körper chronisch nicht genug Ruhe gönnt, nimmt leichter an Gewicht zu, wird eher krank und hat ein schlechteres Gedächtnis. Dass aber auch zu viel Schlaf mit diversen Risiken einhergeht, ist hingegen weniger bekannt. Forscher der Universität Cambridge zeigen im Fachmagazin Neurology vom heutigen Donnerstag, dass Menschen, die nachts länger als acht Stunden schlafen, häufiger einen Schlaganfall erleiden (Bd.84, S.1, 2015).
Ein Patient im Schlaflabor
Die Wissenschaftler um Yue Leng hatten fast 10000 Menschen im Alter zwischen 42 und 81 Jahren untersucht und nahezu zehn Jahre lang ihre Gewohnheiten und Leiden erfasst. Während etwa zwei Drittel der Teilnehmer angaben, jede Nacht zwischen sechs und acht Stunden zu schlafen, betrug die Nachtruhe bei jedem zehnten mehr als acht Stunden. Letztere hatten ein um 46 Prozent erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall verglichen mit dem Durchschnitt. Kurzschläfer mit weniger als sechs Stunden Ruhe pro Nacht erlitten ebenfalls etwas häufiger einen Schlaganfall, allerdings war dieser Unterschied statistisch nicht aussagekräftig.
„Es gibt offenbar einen Zusammenhang zwischen längerem Schlaf und der Neigung zum Schlaganfall“, sagt Yue Leng. „Wir wissen allerdings nicht, ob vermehrter Schlaf ein Symptom, ein frühes Anzeichen oder die Ursache für die Herzkreislaufprobleme ist.“ Wer krank ist oder bei wem sich ein Leiden anbahnt, entwickelt naturgemäß ein größeres Schlafbedürfnis. Es könnte aber auch sein, dass es der Schlaf selbst ist, der – im Übermaß genossen – die Krankheitsneigung erhöht. Der entsprechende Mechanismus ist allerdings noch unklar.
Womöglich ist die lange Ruhephase in der Horizontalen nicht optimal für die Blutgefäße. Forscher haben schließlich beobachtet, dass bei Langschläfern Entzündungsstoffe im Blut erhöht sind und diverse Herzkreislaufleiden wie verdickte Halsarterien, Vorhofflimmern und Bluthochdruck häufiger vorkommen.
„Da jene Menschen, die ihre Gewohnheiten verändern und zunächst nur wenig Schlaf brauchen, irgendwann aber länger schlafen, ein fast vierfach so hohes Risiko für einen Schlaganfall haben wie der Durchschnitt, könnte der vermehrte Schlaf auch ein frühes Warnzeichen sein“, sagt der Neurologe Alberto Ramos von der Universität Miami. „Bei diesen Patienten bietet es sich an, dass sie ihr Risiko für einen Schlaganfall verringern und beispielsweise den Blutdruck senken.“
Auf der Suche nach möglichen Erklärungen gibt es noch keine eindeutige Tendenz, ob der lange Schlaf Ursache oder Folge diverser Leiden ist. Einig sind sich Schlafforscher allerdings darin, dass die mittlere Schlafdauer quer durch die Kontinente und Jahrhunderte erstaunlich konstant geblieben ist und etwas mehr als sieben Stunden beträgt.
Ein Patient im Schlaflabor
Die Wissenschaftler um Yue Leng hatten fast 10000 Menschen im Alter zwischen 42 und 81 Jahren untersucht und nahezu zehn Jahre lang ihre Gewohnheiten und Leiden erfasst. Während etwa zwei Drittel der Teilnehmer angaben, jede Nacht zwischen sechs und acht Stunden zu schlafen, betrug die Nachtruhe bei jedem zehnten mehr als acht Stunden. Letztere hatten ein um 46 Prozent erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall verglichen mit dem Durchschnitt. Kurzschläfer mit weniger als sechs Stunden Ruhe pro Nacht erlitten ebenfalls etwas häufiger einen Schlaganfall, allerdings war dieser Unterschied statistisch nicht aussagekräftig.
„Es gibt offenbar einen Zusammenhang zwischen längerem Schlaf und der Neigung zum Schlaganfall“, sagt Yue Leng. „Wir wissen allerdings nicht, ob vermehrter Schlaf ein Symptom, ein frühes Anzeichen oder die Ursache für die Herzkreislaufprobleme ist.“ Wer krank ist oder bei wem sich ein Leiden anbahnt, entwickelt naturgemäß ein größeres Schlafbedürfnis. Es könnte aber auch sein, dass es der Schlaf selbst ist, der – im Übermaß genossen – die Krankheitsneigung erhöht. Der entsprechende Mechanismus ist allerdings noch unklar.
Womöglich ist die lange Ruhephase in der Horizontalen nicht optimal für die Blutgefäße. Forscher haben schließlich beobachtet, dass bei Langschläfern Entzündungsstoffe im Blut erhöht sind und diverse Herzkreislaufleiden wie verdickte Halsarterien, Vorhofflimmern und Bluthochdruck häufiger vorkommen.
„Da jene Menschen, die ihre Gewohnheiten verändern und zunächst nur wenig Schlaf brauchen, irgendwann aber länger schlafen, ein fast vierfach so hohes Risiko für einen Schlaganfall haben wie der Durchschnitt, könnte der vermehrte Schlaf auch ein frühes Warnzeichen sein“, sagt der Neurologe Alberto Ramos von der Universität Miami. „Bei diesen Patienten bietet es sich an, dass sie ihr Risiko für einen Schlaganfall verringern und beispielsweise den Blutdruck senken.“
Auf der Suche nach möglichen Erklärungen gibt es noch keine eindeutige Tendenz, ob der lange Schlaf Ursache oder Folge diverser Leiden ist. Einig sind sich Schlafforscher allerdings darin, dass die mittlere Schlafdauer quer durch die Kontinente und Jahrhunderte erstaunlich konstant geblieben ist und etwas mehr als sieben Stunden beträgt.