Mark Zuckerberg hält den Zugang zum Internet für ein Menschenrecht. Aus seinem Mund klingt das ehrenhafter als ein Menschenrecht auf die Mitgliedschaft bei Facebook auszurufen.
Und doch könnte es letztlich darauf hinauslaufen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg erläuterte in Barcelona seine Vision zum Netzausbau.
Nun ist Mark Zuckerberg – blaue Jeans, graues T-Shirt – also zu Gast beim Mobile World Congress in Barcelona. Nirgendwo wird so viel über die Vernetzung der Welt diskutiert – und so sehr darüber geklagt, dass die Hälfte der Weltbevölkerung noch immer keinen Zugang zum Netz hat. Ein guter Ort also für den 30-Jährigen, der einst das soziale Netzwerk Facebook gegründet und vor eineinhalb Jahren eine Initiative namens Internet.org gestartet hat. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, das Internet in schwach entwickelte Regionen zu bringen.
Die weißen Flecken auf der Weltkarte liegen in Südamerika, Afrika und Asien. Das hatte Sundar Pichai auf derselben Bühne wenige Stunden zuvor gezeigt. Pichai ist Googles Mann für das mobile Betriebssystem Android, das weltweit acht von zehn Smartphones antreibt. Auch Google unternimmt inzwischen einiges, um das Internet in entlegene Regionen zu bringen. Die Ballons, die der Konzern vor zwei Jahren dazu testweise in den Himmel geschickt hat, leisten heute bereits einiges mehr, als man bei Google einst erwartet hatte, berichtet Pichai. Demnächst sollen zudem die ersten Testflüge mit solarbetriebenen Drohnen starten, um abgelegene Regionen zu versorgen. Dort nämlich ist es besonders aufwendig Kabel zu verlegen, die das schnelle Internet zu den meisten Menschen in der westlichen Welt bringen.
Die Frage ist nur: Was können die Menschen mit diesem Netz wirklich machen, an das Google und Facebook sie anschließen wollen?
Auch davon gibt Zuckerberg in Barcelona zumindest eine Ahnung. Internet.org ist nämlich nicht mehr nur das im August 2013 gegründete Sammelbecken für diverse Firmen, die gemeinsam Geräte und Internetdienste billiger und besser machen. Internet.org ist inzwischen, so erzählt Zuckerberg, auch eine App, die in sechs Ländern, darunter Indien, Kenia und Kolumbien, einen kostenlosen Zugang zum Internet bietet, genauer gesagt: zu einem Teil des Internets – zum Nachschlagewerk Wikipedia, ein paar regionalen Seiten mit Wetterberichten und Nachrichten sowie zu Facebook. Wer innerhalb dieser App allerdings einen Link anklickt, der zu all den restlichen Angeboten im Netz führt, muss zusätzlich zahlen.
Zuckerberg weiß, dass der Netzausbau Milliarden verschlingt. Und dass die Telekommunikationskonzerne, mit denen er für seine Initiative zusammenarbeitet, dieses Geld verdienen müssen. Und so nutzt er seinen Auftritt auch für eine Charmeoffensive in Richtung der Netzanbieter – und für demonstrative Bescheidenheit. „Die Unternehmen, die uns alle antreiben, sind die Netzanbieter. Die machen die wahre Arbeit. Auch wenn Kabel zu verbuddeln nicht so sexy ist wie mit Satelliten zu experimentieren.“ Auch Google, das hatte Pichai zuvor höflich betont, arbeitet mit den Netzanbietern Telefónica und Vodafone zusammen, um das schnelle Internet von seinen Ballons bis zu den Menschen zu bringen.
So übernehmen die Unternehmen eine Aufgabe, die nur noch wenige Gesellschaften mit öffentlichen Mitteln stemmen können. Gleichzeitig bestimmen so aber auch Konzerne, welche Dienste sich im Internet durchsetzen – und welche nicht. Sheryl Sandberg, die rechte Hand von Zuckerberg, schwärmte kürzlich von einer Zukunft, in der Menschen in einen Handyladen gehen und sagen: Ich will Facebook. Google dürfte an solch einer Zukunft nicht gelegen sein. Ein afrikanischer Internetdienst aber, der besser auf die Bedürfnisse der dortigen Menschen abgestimmt ist und auch Unternehmern vor Ort einen Aufstieg ermöglichen würde, dürfte dann gar nicht erst entstehen.
Und doch könnte es letztlich darauf hinauslaufen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg erläuterte in Barcelona seine Vision zum Netzausbau.
Nun ist Mark Zuckerberg – blaue Jeans, graues T-Shirt – also zu Gast beim Mobile World Congress in Barcelona. Nirgendwo wird so viel über die Vernetzung der Welt diskutiert – und so sehr darüber geklagt, dass die Hälfte der Weltbevölkerung noch immer keinen Zugang zum Netz hat. Ein guter Ort also für den 30-Jährigen, der einst das soziale Netzwerk Facebook gegründet und vor eineinhalb Jahren eine Initiative namens Internet.org gestartet hat. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, das Internet in schwach entwickelte Regionen zu bringen.
Die weißen Flecken auf der Weltkarte liegen in Südamerika, Afrika und Asien. Das hatte Sundar Pichai auf derselben Bühne wenige Stunden zuvor gezeigt. Pichai ist Googles Mann für das mobile Betriebssystem Android, das weltweit acht von zehn Smartphones antreibt. Auch Google unternimmt inzwischen einiges, um das Internet in entlegene Regionen zu bringen. Die Ballons, die der Konzern vor zwei Jahren dazu testweise in den Himmel geschickt hat, leisten heute bereits einiges mehr, als man bei Google einst erwartet hatte, berichtet Pichai. Demnächst sollen zudem die ersten Testflüge mit solarbetriebenen Drohnen starten, um abgelegene Regionen zu versorgen. Dort nämlich ist es besonders aufwendig Kabel zu verlegen, die das schnelle Internet zu den meisten Menschen in der westlichen Welt bringen.
Die Frage ist nur: Was können die Menschen mit diesem Netz wirklich machen, an das Google und Facebook sie anschließen wollen?
Auch davon gibt Zuckerberg in Barcelona zumindest eine Ahnung. Internet.org ist nämlich nicht mehr nur das im August 2013 gegründete Sammelbecken für diverse Firmen, die gemeinsam Geräte und Internetdienste billiger und besser machen. Internet.org ist inzwischen, so erzählt Zuckerberg, auch eine App, die in sechs Ländern, darunter Indien, Kenia und Kolumbien, einen kostenlosen Zugang zum Internet bietet, genauer gesagt: zu einem Teil des Internets – zum Nachschlagewerk Wikipedia, ein paar regionalen Seiten mit Wetterberichten und Nachrichten sowie zu Facebook. Wer innerhalb dieser App allerdings einen Link anklickt, der zu all den restlichen Angeboten im Netz führt, muss zusätzlich zahlen.
Zuckerberg weiß, dass der Netzausbau Milliarden verschlingt. Und dass die Telekommunikationskonzerne, mit denen er für seine Initiative zusammenarbeitet, dieses Geld verdienen müssen. Und so nutzt er seinen Auftritt auch für eine Charmeoffensive in Richtung der Netzanbieter – und für demonstrative Bescheidenheit. „Die Unternehmen, die uns alle antreiben, sind die Netzanbieter. Die machen die wahre Arbeit. Auch wenn Kabel zu verbuddeln nicht so sexy ist wie mit Satelliten zu experimentieren.“ Auch Google, das hatte Pichai zuvor höflich betont, arbeitet mit den Netzanbietern Telefónica und Vodafone zusammen, um das schnelle Internet von seinen Ballons bis zu den Menschen zu bringen.
So übernehmen die Unternehmen eine Aufgabe, die nur noch wenige Gesellschaften mit öffentlichen Mitteln stemmen können. Gleichzeitig bestimmen so aber auch Konzerne, welche Dienste sich im Internet durchsetzen – und welche nicht. Sheryl Sandberg, die rechte Hand von Zuckerberg, schwärmte kürzlich von einer Zukunft, in der Menschen in einen Handyladen gehen und sagen: Ich will Facebook. Google dürfte an solch einer Zukunft nicht gelegen sein. Ein afrikanischer Internetdienst aber, der besser auf die Bedürfnisse der dortigen Menschen abgestimmt ist und auch Unternehmern vor Ort einen Aufstieg ermöglichen würde, dürfte dann gar nicht erst entstehen.