500 Beamte durchsuchen wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung Büros des Geldinstituts. Fünf Mitarbeiter werden verhaftet. Im Visier der Fahnder ist auch der Vorstandsvorsitzende Jürgen Fitschen.
Frankfurt - Die Deutsche Bank sieht sich nach einer Razzia am Mittwoch schweren Vorwürfen der Justiz ausgesetzt, die bis in die Konzernspitze reichen. Wegen Steuerhinterziehung in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro und weiterer Delikte wird gegen 25 Beschäftigte ermittelt. Zu den Beschuldigten zählen auch Jürgen Fitschen, einer der beiden Vorstandschefs, und Finanzvorstand Stefan Krause. Fünf Angestellte der Bank wurden sogar verhaftet. Sie sollen versucht haben, Straftaten zu vertuschen. Außerdem wird ihnen Geldwäsche vorgeworfen. In der Frankfurter Bankzentrale ist man fassungslos und schockiert wegen der schweren Anschuldigungen und der Verhaftungen. Unter den fünf Mitarbeitern, die ins Gefängnis gebracht werden sollten, sind offenbar auch führende Angestellte aus der Frankfurter Konzernzentrale.
Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzender Fitsch mit seinem Kollegen Anshu Jain
500 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Kriminalpolizisten hatten am Mittwoch die Konzernzentrale, Niederlassungen der Deutschen Bank in Berlin und Düsseldorf sowie weitere Objekte durchsucht. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt bereits seit drei Jahren wegen Steuerhinterziehung beim Handel mit Verschmutzungsrechten (CO2-Zertifikaten) gegen mehr als 150 Verdächtige aus zahlreichen Ländern. Eine kriminelle Bande hatte diese Papiere über viele Firmen im In- und Ausland an- und verkauft, um am Ende der Handelskette vom Fiskus Umsatzsteuern erstattet zu bekommen, die zuvor gar nicht gezahlt worden waren. Das Landgericht Frankfurt hat Ende 2011 sechs Geschäftsleute zu Gefängnisstrafen zwischen drei und knapp acht Jahren verurteilt. Die Deutsche Bank, so der Verdacht, soll Teil des kriminellen Systems gewesen sein. Seit einer ersten Razzia im April 2010 wird gegen mehrere Händler der Bank ermittelt. Jetzt wurde das Verfahren deutlich ausgeweitet. Die Behörden schätzen den Gesamtschaden auf 800 Millionen Euro.
Die neue Razzia und die Verhaftungen sind der schwerste Schlag der Justiz seit Langem gegen eine Großbank in Deutschland. Derart hart sind Ermittler und Gerichte nicht einmal gegen die zahlreichen Institute vorgegangen, die bei riskanten Geschäften viele Milliarden Euro verspekuliert hatten und vom Staat mit dem Geld der Steuerzahler gestützt wurden. Die Deutsche Bank erklärte, sie kooperiere mit den Behörden. Zugleich wies das Institut die Vorwürfe gegen Fitschen und Krause zurück. Ihnen wird offenbar angelastet, im Jahr 2009 eine Umsatzsteuer-Erklärung unterschrieben zu haben, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt habe. Die Bank erklärte dazu, man habe diese Steuererklärung 'bereits vor längerer Zeit freiwillig korrigiert'. Anders als die Staatsanwaltschaft sei man der Ansicht, 'dass diese Korrektur rechtzeitig erfolgte'.
Fitschen steht seit einem halben Jahr zusammen mit Anshu Jain an der Spitze der Bank. Die beiden Konzernchefs haben einen Kulturwandel verkündet: Nicht alles, was legal sei, sei auch legitim. Unter der neuen Doppelspitze hat die Bank in der Umsatzsteuer-Affäre erstmals gegen eigene Mitarbeiter durchgegriffen. Im September wurden mehrere Händler vom Dienst suspendiert.
Frankfurt - Die Deutsche Bank sieht sich nach einer Razzia am Mittwoch schweren Vorwürfen der Justiz ausgesetzt, die bis in die Konzernspitze reichen. Wegen Steuerhinterziehung in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro und weiterer Delikte wird gegen 25 Beschäftigte ermittelt. Zu den Beschuldigten zählen auch Jürgen Fitschen, einer der beiden Vorstandschefs, und Finanzvorstand Stefan Krause. Fünf Angestellte der Bank wurden sogar verhaftet. Sie sollen versucht haben, Straftaten zu vertuschen. Außerdem wird ihnen Geldwäsche vorgeworfen. In der Frankfurter Bankzentrale ist man fassungslos und schockiert wegen der schweren Anschuldigungen und der Verhaftungen. Unter den fünf Mitarbeitern, die ins Gefängnis gebracht werden sollten, sind offenbar auch führende Angestellte aus der Frankfurter Konzernzentrale.
Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzender Fitsch mit seinem Kollegen Anshu Jain
500 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Kriminalpolizisten hatten am Mittwoch die Konzernzentrale, Niederlassungen der Deutschen Bank in Berlin und Düsseldorf sowie weitere Objekte durchsucht. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt bereits seit drei Jahren wegen Steuerhinterziehung beim Handel mit Verschmutzungsrechten (CO2-Zertifikaten) gegen mehr als 150 Verdächtige aus zahlreichen Ländern. Eine kriminelle Bande hatte diese Papiere über viele Firmen im In- und Ausland an- und verkauft, um am Ende der Handelskette vom Fiskus Umsatzsteuern erstattet zu bekommen, die zuvor gar nicht gezahlt worden waren. Das Landgericht Frankfurt hat Ende 2011 sechs Geschäftsleute zu Gefängnisstrafen zwischen drei und knapp acht Jahren verurteilt. Die Deutsche Bank, so der Verdacht, soll Teil des kriminellen Systems gewesen sein. Seit einer ersten Razzia im April 2010 wird gegen mehrere Händler der Bank ermittelt. Jetzt wurde das Verfahren deutlich ausgeweitet. Die Behörden schätzen den Gesamtschaden auf 800 Millionen Euro.
Die neue Razzia und die Verhaftungen sind der schwerste Schlag der Justiz seit Langem gegen eine Großbank in Deutschland. Derart hart sind Ermittler und Gerichte nicht einmal gegen die zahlreichen Institute vorgegangen, die bei riskanten Geschäften viele Milliarden Euro verspekuliert hatten und vom Staat mit dem Geld der Steuerzahler gestützt wurden. Die Deutsche Bank erklärte, sie kooperiere mit den Behörden. Zugleich wies das Institut die Vorwürfe gegen Fitschen und Krause zurück. Ihnen wird offenbar angelastet, im Jahr 2009 eine Umsatzsteuer-Erklärung unterschrieben zu haben, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt habe. Die Bank erklärte dazu, man habe diese Steuererklärung 'bereits vor längerer Zeit freiwillig korrigiert'. Anders als die Staatsanwaltschaft sei man der Ansicht, 'dass diese Korrektur rechtzeitig erfolgte'.
Fitschen steht seit einem halben Jahr zusammen mit Anshu Jain an der Spitze der Bank. Die beiden Konzernchefs haben einen Kulturwandel verkündet: Nicht alles, was legal sei, sei auch legitim. Unter der neuen Doppelspitze hat die Bank in der Umsatzsteuer-Affäre erstmals gegen eigene Mitarbeiter durchgegriffen. Im September wurden mehrere Händler vom Dienst suspendiert.