Attac will mehr Menschen auf die Straße bringen - und greift dafür zu stinkenden Mitteln.
Berlin - Am Schluss stank es vor dem Reichstag. Der Grund für den üblen Geruch: Das Antiglobalisierungs-Netzwerk Attac hatte einen etwas anderen Neujahrsgruß für die Parlamentarier vorbereitet. Gleich eine ganze Lastwagenladung mit frischem Rinder- und Pferdedung hatten die Aktivisten beim Bio-Bauern bestellt und vor dem Gebäude abgeladen. Auf einem Banner war die Botschaft dazu zu lesen: 'Reichtum ist wie Mist. Auf einem Haufen stinkt er - gut verteilt bringt er das Land zum Blühen.'
Attacs Neujahrsgruß für die Parlamentarier
Mit der Aktion zu Beginn des Wahljahrs wollte Attac am Donnerstag nicht nur darauf aufmerksam machen, dass Arme immer ärmer und Reiche immer Reiche würden. Das Netzwerk wollte vor allem für sich selbst und auf mehrere geplante Demonstrationen im Jahr 2013 werben. So wollen die Aktivisten unter anderem im Mai ihr 'Blockupy'-Proteste in Frankfurt wieder aufleben lassen und zu einem landesweiten Aktionstag des Bündnisses 'Umfairteilen - Reichtum besteuern'. In Frankfurt hatten im vergangenen Mai etwa 20000 Menschen demonstriert. Bei einem ersten Protesttag von 'Umfairteilen' sind laut Attac im vergangenen September rund 40000 Menschen für einen gerechteren Sozialstaat in ganz Deutschland auf die Straße gegangen.
Das seien keine Massenbewegungen wie in Spanien oder Griechenland, 'aber die vielen unterschiedlichen lokalen, sozialen- und kirchlichen Verbände zeigen die gesellschaftliche Breite des Protests', sagte die Attac-Koordinatorin Jutta Sundermann. Die deutschen Proteste seien zwar kleiner als ihre Ebenbilder im Rest Europas, ihre Qualität sei aber ernst zu nehmen. Im kommenden Jahr erhoffen die Globalisierungsgegner von Attac einen Zulauf an Demonstranten.
In der Politik sieht Sundermann keine Alternativen. 'Politiker sind extrem weit von den Menschen entfernt. Gerade wenn es um Dinge wie das Management der Wirtschaftskrise geht. Auch die politische Opposition trägt das alles nur noch mit', sagte die Attac-Sprecherin. Das Ankreuzen eines Wahlzettels könne deshalb keinen echten Politikwechsel auslösen, sondern der Wechsel müsse direkt in die Köpfe der Bürger gelangen.
Auch für Werner Rätz, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis und Blockupy-Organisator, sind Politiker die falschen Ansprechpartner. Er glaube zwar, 'bei den Linken einen Lernprozess zu sehen und auch teilweise auf offene Ohren bei der SPD und den Grünen zu stoßen'. Aber ein Großteil der Parteipolitiker stehe hinter Reformen wie der Agenda 2010 oder der Schuldenpolitik, sagte er. Die Politik höre so nicht mehr auf Argumente und setze nur noch stur ihr Krisenmanagement durch.
Mit den Demonstrationen und Aktionstagen wolle Attac erreichen, eine Protestkultur in Deutschland schaffen. 'Wenn Argumente nicht mehr wirken, bleibt eben nur noch das Demonstrieren und der zivile Ungehorsam', sagte Rätz. Attac wolle den Menschen auf der Straße zeigen, dass die Wirtschaftskrise nicht nur ein Problem der anderen ist: 'Die meisten Leute glauben, dass die Krise in Deutschland schon 2010 vorbei war, aber in Wirklichkeit hat sie nach wie vor massive Auswirkungen auf die Lebenswelt der Menschen in ganz Europa', sagte der Protest-Organisator.
Zum Reichstag sind nur ungefähr fünfzehn Aktivisten gekommen. Während der warme Pferdedung Richtung Reichstag dampft, skandieren sie in einem kleinen Chor: 'Bildung ist weg, Sozialstaat gelaufen, zu viel Reichtum auf einem Haufen!' Besagten Haufen haben sie übrigens auf eine große grüne Plane geschüttet. Irgendjemand muss die Sauerei ja später auch wieder wegmachen.
Berlin - Am Schluss stank es vor dem Reichstag. Der Grund für den üblen Geruch: Das Antiglobalisierungs-Netzwerk Attac hatte einen etwas anderen Neujahrsgruß für die Parlamentarier vorbereitet. Gleich eine ganze Lastwagenladung mit frischem Rinder- und Pferdedung hatten die Aktivisten beim Bio-Bauern bestellt und vor dem Gebäude abgeladen. Auf einem Banner war die Botschaft dazu zu lesen: 'Reichtum ist wie Mist. Auf einem Haufen stinkt er - gut verteilt bringt er das Land zum Blühen.'
Attacs Neujahrsgruß für die Parlamentarier
Mit der Aktion zu Beginn des Wahljahrs wollte Attac am Donnerstag nicht nur darauf aufmerksam machen, dass Arme immer ärmer und Reiche immer Reiche würden. Das Netzwerk wollte vor allem für sich selbst und auf mehrere geplante Demonstrationen im Jahr 2013 werben. So wollen die Aktivisten unter anderem im Mai ihr 'Blockupy'-Proteste in Frankfurt wieder aufleben lassen und zu einem landesweiten Aktionstag des Bündnisses 'Umfairteilen - Reichtum besteuern'. In Frankfurt hatten im vergangenen Mai etwa 20000 Menschen demonstriert. Bei einem ersten Protesttag von 'Umfairteilen' sind laut Attac im vergangenen September rund 40000 Menschen für einen gerechteren Sozialstaat in ganz Deutschland auf die Straße gegangen.
Das seien keine Massenbewegungen wie in Spanien oder Griechenland, 'aber die vielen unterschiedlichen lokalen, sozialen- und kirchlichen Verbände zeigen die gesellschaftliche Breite des Protests', sagte die Attac-Koordinatorin Jutta Sundermann. Die deutschen Proteste seien zwar kleiner als ihre Ebenbilder im Rest Europas, ihre Qualität sei aber ernst zu nehmen. Im kommenden Jahr erhoffen die Globalisierungsgegner von Attac einen Zulauf an Demonstranten.
In der Politik sieht Sundermann keine Alternativen. 'Politiker sind extrem weit von den Menschen entfernt. Gerade wenn es um Dinge wie das Management der Wirtschaftskrise geht. Auch die politische Opposition trägt das alles nur noch mit', sagte die Attac-Sprecherin. Das Ankreuzen eines Wahlzettels könne deshalb keinen echten Politikwechsel auslösen, sondern der Wechsel müsse direkt in die Köpfe der Bürger gelangen.
Auch für Werner Rätz, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis und Blockupy-Organisator, sind Politiker die falschen Ansprechpartner. Er glaube zwar, 'bei den Linken einen Lernprozess zu sehen und auch teilweise auf offene Ohren bei der SPD und den Grünen zu stoßen'. Aber ein Großteil der Parteipolitiker stehe hinter Reformen wie der Agenda 2010 oder der Schuldenpolitik, sagte er. Die Politik höre so nicht mehr auf Argumente und setze nur noch stur ihr Krisenmanagement durch.
Mit den Demonstrationen und Aktionstagen wolle Attac erreichen, eine Protestkultur in Deutschland schaffen. 'Wenn Argumente nicht mehr wirken, bleibt eben nur noch das Demonstrieren und der zivile Ungehorsam', sagte Rätz. Attac wolle den Menschen auf der Straße zeigen, dass die Wirtschaftskrise nicht nur ein Problem der anderen ist: 'Die meisten Leute glauben, dass die Krise in Deutschland schon 2010 vorbei war, aber in Wirklichkeit hat sie nach wie vor massive Auswirkungen auf die Lebenswelt der Menschen in ganz Europa', sagte der Protest-Organisator.
Zum Reichstag sind nur ungefähr fünfzehn Aktivisten gekommen. Während der warme Pferdedung Richtung Reichstag dampft, skandieren sie in einem kleinen Chor: 'Bildung ist weg, Sozialstaat gelaufen, zu viel Reichtum auf einem Haufen!' Besagten Haufen haben sie übrigens auf eine große grüne Plane geschüttet. Irgendjemand muss die Sauerei ja später auch wieder wegmachen.