Michael Hanekes 'Amour' ist für den Oscar nominiert. Neben dem Arthaus-Streifen gibt es auch für 'Lincoln' gute Prognosen.
Eigentlich ist Steven Spielberg der Nominierungs-König geworden bei der Verkündung der Kandidaten für die Oscars, die am 14. Februar in Los Angeles verliehen werden: Sein 'Lincoln' hat zwölf Nominierungen bekommen. Das ist zwar kein Rekord, kommt aber keineswegs in jedem Jahr vor. Aber aus europäischer Sicht ist die weit größere Nachricht, dass der Österreicher Michael Haneke mit seinem 'Amour', einer deutsch-französischen Co-Produktion, nicht nur als bester ausländischer Film im Rennen ist. Denn er ist tatsächlich auch auf der Liste der neun besten Filme überhaupt gelandet. Nur selten einmal hat sich die Academy entschieden, einen Film in die Königsklasse aufzunehmen, der nicht in englischer Sprache gedreht ist, 'Das Leben ist Schön' beispielsweise, und Ingmar Bergmans 'Schreie und Flüstern'.
Vor allem "Liebe" und "Lincoln" werden bei den Oscars 2013 wohl geehrt werden.
Zwei alte Menschen, die sich am Ende ihres gemeinsamen Lebens befinden, davon hat Hanke so eindrucksvoll erzählt, dass die Academy sich zu diesem eher ungewöhnlichen Schritt entschieden hat. Auch die Hauptdarstellerin Emmanuelle Riva ist als beste Schausspielerin nominiert, Hanke noch für sein Drehbuch und als Regisseur. Insgesamt sind neun Filme als bester Film nominiert worden, außer den beiden genannten noch Ben Afflecks 'Argo' über eine CIA-Geiselbefreiungsaktion in Teheran, Quentin Tarantinos 'Django Unchained', Ang Lees 'Life of Pi'(mit elf Nominierungen vertreten), 'Beasts of the Southern Wild', 'Les Misérables', 'Silver Linings Playbook' und 'Zero Dark Thirty' von Kathryn Bigelow. Letzterer hatte zwei Tage vor den Nominierungen bei seinem Filmstart in Washington DC noch für Proteste gesorgt. Die Demonstranten trugen orangefarbene Overalls und Hauben. Man wirft Bigelow vor, sie billige mit der Inszenierung Folter.
Zwar ist Steven Spielbergs 'Lincoln' durchaus auch ein politischer Film, aber einer, der weit weniger kontrovers ist. Daniel Day-Lewis könnte für seine Verwandlung in Lincoln, von Krieg und Stress und Verantwortung gezeichnet, seinen dritten Oscar bekommen - es geht um Lincolns Kampf um den 13. Zusatz zur Verfassung, 1865, der der Sklaverei ein Ende setzte. Spielberg zeigt das als politisches Ränkespiel im Namen der guten Sache, und wie Macht sich erst für den erfüllt, der sie zu nutzen weiß.
Zweimal schon hat Spielberg den Regie-Oscar bekommen, für 'Lincoln' wäre es der dritte für ihn. Ansonsten macht sich im Regie-Feld bemerkbar, dass die Nominierungen erstmals vorgezogen wurden und damit anderen Filmpreisen, die Einfluss auf die Abstimmung haben könnten, das Wasser abgräbt. Normalerweise sind die Regie-Liste der Gewerkschaft und die der Academy identisch, aber die Gewerkschaft hatte Haneke und 'Beasts of the Southern Wild'-Regisseur Benh Zeitlin nicht auf der Liste, dafür aber Affleck und Bigelow.
Und, ach ja: Daniel Craig hat nicht die erhoffte Nominierung als Darsteller bekommen für 'Skyfall'. Es wäre das erst Mal gewesen, dass ein Schauspieler für einen Bond-Auftritt dabei ist. Aber die 'Skyfall'-Musik ist dabei, zweimal, Tonschnitt, Mischung, Kamera. Das sind nach nunmehr einem halben Jahrhundert James Bond immerhin fünf der zwölf Oscar-Nominierungen, die die Reihe überhaupt je bekommen hat.
Eigentlich ist Steven Spielberg der Nominierungs-König geworden bei der Verkündung der Kandidaten für die Oscars, die am 14. Februar in Los Angeles verliehen werden: Sein 'Lincoln' hat zwölf Nominierungen bekommen. Das ist zwar kein Rekord, kommt aber keineswegs in jedem Jahr vor. Aber aus europäischer Sicht ist die weit größere Nachricht, dass der Österreicher Michael Haneke mit seinem 'Amour', einer deutsch-französischen Co-Produktion, nicht nur als bester ausländischer Film im Rennen ist. Denn er ist tatsächlich auch auf der Liste der neun besten Filme überhaupt gelandet. Nur selten einmal hat sich die Academy entschieden, einen Film in die Königsklasse aufzunehmen, der nicht in englischer Sprache gedreht ist, 'Das Leben ist Schön' beispielsweise, und Ingmar Bergmans 'Schreie und Flüstern'.
Vor allem "Liebe" und "Lincoln" werden bei den Oscars 2013 wohl geehrt werden.
Zwei alte Menschen, die sich am Ende ihres gemeinsamen Lebens befinden, davon hat Hanke so eindrucksvoll erzählt, dass die Academy sich zu diesem eher ungewöhnlichen Schritt entschieden hat. Auch die Hauptdarstellerin Emmanuelle Riva ist als beste Schausspielerin nominiert, Hanke noch für sein Drehbuch und als Regisseur. Insgesamt sind neun Filme als bester Film nominiert worden, außer den beiden genannten noch Ben Afflecks 'Argo' über eine CIA-Geiselbefreiungsaktion in Teheran, Quentin Tarantinos 'Django Unchained', Ang Lees 'Life of Pi'(mit elf Nominierungen vertreten), 'Beasts of the Southern Wild', 'Les Misérables', 'Silver Linings Playbook' und 'Zero Dark Thirty' von Kathryn Bigelow. Letzterer hatte zwei Tage vor den Nominierungen bei seinem Filmstart in Washington DC noch für Proteste gesorgt. Die Demonstranten trugen orangefarbene Overalls und Hauben. Man wirft Bigelow vor, sie billige mit der Inszenierung Folter.
Zwar ist Steven Spielbergs 'Lincoln' durchaus auch ein politischer Film, aber einer, der weit weniger kontrovers ist. Daniel Day-Lewis könnte für seine Verwandlung in Lincoln, von Krieg und Stress und Verantwortung gezeichnet, seinen dritten Oscar bekommen - es geht um Lincolns Kampf um den 13. Zusatz zur Verfassung, 1865, der der Sklaverei ein Ende setzte. Spielberg zeigt das als politisches Ränkespiel im Namen der guten Sache, und wie Macht sich erst für den erfüllt, der sie zu nutzen weiß.
Zweimal schon hat Spielberg den Regie-Oscar bekommen, für 'Lincoln' wäre es der dritte für ihn. Ansonsten macht sich im Regie-Feld bemerkbar, dass die Nominierungen erstmals vorgezogen wurden und damit anderen Filmpreisen, die Einfluss auf die Abstimmung haben könnten, das Wasser abgräbt. Normalerweise sind die Regie-Liste der Gewerkschaft und die der Academy identisch, aber die Gewerkschaft hatte Haneke und 'Beasts of the Southern Wild'-Regisseur Benh Zeitlin nicht auf der Liste, dafür aber Affleck und Bigelow.
Und, ach ja: Daniel Craig hat nicht die erhoffte Nominierung als Darsteller bekommen für 'Skyfall'. Es wäre das erst Mal gewesen, dass ein Schauspieler für einen Bond-Auftritt dabei ist. Aber die 'Skyfall'-Musik ist dabei, zweimal, Tonschnitt, Mischung, Kamera. Das sind nach nunmehr einem halben Jahrhundert James Bond immerhin fünf der zwölf Oscar-Nominierungen, die die Reihe überhaupt je bekommen hat.