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Ja, was bauen sie denn?

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Facebook lädt in seine Firmenzentrale ein. Warum, darüber wird wild spekuliert. Allein das gibt der Aktie überraschend Auftrieb.

München - Sie könnten unterschiedlicher kaum sein, die Nerds in ihren Kapuzenpullis und die Börsianer in ihren Anzügen. Eines aber eint sie: ihre Liebe für Gerüchte.



Facebook lädt in seine Firmenzentrale ein.

'Komm vorbei - und sieh dir an, woran wir bauen', ist auf der Einladung in die Firmenzentrale zu lesen, die Facebook in der vergangenen Woche für Dienstag verschickt hat. Mehr nicht. Seither wimmelt es im Netz nur so von Spekulationen. Und das gibt dem Aktienkurs ordentlich Auftrieb. Wenige Stunden, ehe Facebook im kalifornischen Palo Alto das Geheimnis lüftete, lag zum Handelsauftakt an der New Yorker Wall Street der Preis knapp über 30 Dollar pro Papier. Das hat es seit dem Sommer nicht mehr gegeben. Als sich die Internetfirma im vergangenen Mai aufs Börsenparkett wagte, hatte sie die Aktien für 38 Dollar pro Papier ausgegeben - und es so auf einen Börsenwert von mehr als 100 Milliarden Dollar gebracht. Doch Facebook konnte die viel zu hoch gesteckten Erwartungen eigentlich nur enttäuschen. Die Aktie sank tiefer und tiefer. Mehr als die Hälfte ihres Wertes verlor sie.

Facebooks größte Sorge, das sind all die Menschen, die sich über ihr Smartphone in das soziale Netzwerk einklinken. Etwa eine Milliarde Menschen haben sich bei Facebook angemeldet, mehr als 600 Millionen steuern den digitalen Plaudertreff inzwischen übers Handy an. Dort aber sind die Bildschirme kleiner als auf dem Computer, die Anzeigenpreise sind auch geringer. Werbung auf Smartphones und Tablets steuerte im dritten Quartal gerade einmal 14 Prozent der Erlöse bei. In zwei Wochen wird Facebook die Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr vorlegen.

Auf der geheimnisvollen Veranstaltung am Dienstagabend könnte Facebook nun bereits verraten, wie die Firma mehr aus der Werbung für die mobilen Geräte macht. Das zumindest war die Hoffnung bei den Börsianern. Viel mehr als das war es zumindest bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht.

Ein Weg könnte eine eigene Suchfunktion innerhalb des Netzwerks sein. 'Facebook ist in einer herausragenden Position, um eine Menge Fragen zu beantworten, die die Menschen haben', hatte Mark Zuckerberg, Gründer und Chef von Facebook, noch auf einer Konferenz im September geprahlt. Nicht nur, weil die Leute bei Facebook viel verraten, sondern auch, weil sie sich dort lieber etwa einen Kinotipp oder eine Restaurantempfehlung holen als bei einer anonymen Suchmaschine wie Google. Wenn die Leute zu solchen Gelegenheiten häufiger Facebook statt Google ansteuern, kann Zuckerberg auch mehr von seinen Anzeigenkunden verlangen.

Es könnte aber ebenso gut sein, dass Facebook etwas weitaus weniger Bahnbrechendes zu bieten hat: Videoanzeigen etwa, eine eigene App für Apples iPad - oder auch nur einen neuen Flügel in der Firmenzentrale, wie in einem Blog bereits gemunkelt wurde.

Als eher unwahrscheinlich gelten die Gerüchte über ein eigenes Smartphone. Zuckerberg persönlich hat solche Spekulationen bislang stets entschieden zurückgewiesen. Gewiss, für Facebook hätte es Charme, auf mobilen Geräten nicht nur eine App unter vielen zu sein, sondern auf einem eigenen Smartphone die Eingangstür ins World Wide Web. Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Menschen sich nicht mehr zu Hause an den Computer setzen, um im Netz zu surfen, sondern dies unterwegs erledigen.

Doch ein eigenes Smartphone wäre keine leichte Sache. Schon gar nicht für ein so junges Unternehmen, das keine Kontakte zu Zulieferern und auch kein Know-how in der Fertigung hat. Selbst ein etablierter Computerhersteller wie Hewlett-Packard war vor knapp zwei Jahren davor zurückgeschreckt, mit einem eigenen Smartphone gegen die Vielzahl an Handyherstellern anzutreten.

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