Justin Bieber ist neuer Twitter-König. Deutsche Promis wie Boris Becker eifern ihm nach, sollten sich aber manchmal beim Twittern lieber an Papst Benedikt VI. orientieren.
Der Popsänger Justin Bieber ist neuer Twitter-König. Er hat mittlerweile 33 Millionen Follower, weit mehr als Lady Gaga, und täglich kommen 45000 neue hinzu. Wir hätten das nicht gemeldet, wären wir über eine in ihrer Logik nur schwer darstellbare Assoziationskette nicht von Lady Gaga zu Boris Becker gekommen. Der kann von 33 Millionen Followern nur träumen, twittert aber das verrückteste Zeug. Nachdem er vor Kurzem seine Freude darüber hinausgezwitschert hatte, dass man Angela Merkel den Friedensnobelpreis verliehen habe, gab er jetzt einen Tweet folgenden Inhalts heraus: Seine frühere Ehefrau Barbara solle gefälligst zu ihrem Mädchennamen Feltus zurückkehren - nach zwei Scheidungen sei derlei üblich. Das ist Unsinn. Laut §1355 Abs.5 BGB behält der geschiedene Gatte den Ehenamen, es sei denn, er will es von sich aus ändern. Das kostet, nebenbei gesagt, 17 Euro, und Babsi Becker sollte sich vielleicht wirklich überlegen, ob sie dieses Sümmchen nicht in die letztlich gute Sache investieren will.
Justin Bieber hat 33 Millionen Twitter-Follower.
Da Becker das mit dem Geburtsnamen 'aus eigenem Antrieb' verfasst hat, könnte man seinen Tweet wenigstens unter diesem Aspekt der Gattung Motu proprio zuordnen. Darunter versteht man Apostolische Schreiben, die der Papst aus persönlichen Beweggründen herausgibt. Damit sind wir bei Benedikt XVI. gelandet, der nicht annähernd so viele Follower hat wie Lady Gaga, von Justin Bieber zu schweigen, der aber fleißig twittert. Dass er thematisch anders drauf ist als diese zwei und auch Boris Becker, versteht sich bei den unterschiedlichen Lebensentwürfen aller vier von selbst. Dennoch wird er aufmerksam gehört, mit dem unerwarteten Effekt, dass Kritiker ihn mittlerweile nicht mehr als echten, genuinen Twitterer gelten lassen wollen. Es ist dies eine Textsortenfrage. Bleiben wir kurz noch bei Becker: Sein Mädchennamentext war zwar Quark, aber insofern ein echter Tweet, als er Persönliches transportierte und allerlei Tratsch in Gang setzte. Der Papst ist da im Nachteil, weil er erstens vom Verkündigen nicht lassen darf und zweitens mit vergleichbarem biografischen Schrott naturgemäß nicht dienen kann. Das Schärfste in dieser Hinsicht war sein Tweet vom 24. Dezember, in dem er schrieb, dass sie daheim die Krippe mit Moos schmückten. Mann!
Was können Becker und der Papst voneinander lernen? Nun, wie man hört, twittert Benedikt nun auch lateinisch, und sein erster Tweet in dieser Sprache lässt sich hören: 'Unitati christifidelium integre studentes quid iubet Dominus? Orare semper, iustitiam factitare, amare probitatem, humiles Secum ambulare.' Seinen Followern ist das wie Honig runtergegangen, da werden Lady Gaga und Justin Bieber zusehen müssen, wie sie ihre Leute halten. Wäre es gut, wenn auch Boris Becker lateinisch twitterte? Sagen wir"s so: nicht unbedingt für ihn, jedenfalls aber für uns.
Der Popsänger Justin Bieber ist neuer Twitter-König. Er hat mittlerweile 33 Millionen Follower, weit mehr als Lady Gaga, und täglich kommen 45000 neue hinzu. Wir hätten das nicht gemeldet, wären wir über eine in ihrer Logik nur schwer darstellbare Assoziationskette nicht von Lady Gaga zu Boris Becker gekommen. Der kann von 33 Millionen Followern nur träumen, twittert aber das verrückteste Zeug. Nachdem er vor Kurzem seine Freude darüber hinausgezwitschert hatte, dass man Angela Merkel den Friedensnobelpreis verliehen habe, gab er jetzt einen Tweet folgenden Inhalts heraus: Seine frühere Ehefrau Barbara solle gefälligst zu ihrem Mädchennamen Feltus zurückkehren - nach zwei Scheidungen sei derlei üblich. Das ist Unsinn. Laut §1355 Abs.5 BGB behält der geschiedene Gatte den Ehenamen, es sei denn, er will es von sich aus ändern. Das kostet, nebenbei gesagt, 17 Euro, und Babsi Becker sollte sich vielleicht wirklich überlegen, ob sie dieses Sümmchen nicht in die letztlich gute Sache investieren will.
Justin Bieber hat 33 Millionen Twitter-Follower.
Da Becker das mit dem Geburtsnamen 'aus eigenem Antrieb' verfasst hat, könnte man seinen Tweet wenigstens unter diesem Aspekt der Gattung Motu proprio zuordnen. Darunter versteht man Apostolische Schreiben, die der Papst aus persönlichen Beweggründen herausgibt. Damit sind wir bei Benedikt XVI. gelandet, der nicht annähernd so viele Follower hat wie Lady Gaga, von Justin Bieber zu schweigen, der aber fleißig twittert. Dass er thematisch anders drauf ist als diese zwei und auch Boris Becker, versteht sich bei den unterschiedlichen Lebensentwürfen aller vier von selbst. Dennoch wird er aufmerksam gehört, mit dem unerwarteten Effekt, dass Kritiker ihn mittlerweile nicht mehr als echten, genuinen Twitterer gelten lassen wollen. Es ist dies eine Textsortenfrage. Bleiben wir kurz noch bei Becker: Sein Mädchennamentext war zwar Quark, aber insofern ein echter Tweet, als er Persönliches transportierte und allerlei Tratsch in Gang setzte. Der Papst ist da im Nachteil, weil er erstens vom Verkündigen nicht lassen darf und zweitens mit vergleichbarem biografischen Schrott naturgemäß nicht dienen kann. Das Schärfste in dieser Hinsicht war sein Tweet vom 24. Dezember, in dem er schrieb, dass sie daheim die Krippe mit Moos schmückten. Mann!
Was können Becker und der Papst voneinander lernen? Nun, wie man hört, twittert Benedikt nun auch lateinisch, und sein erster Tweet in dieser Sprache lässt sich hören: 'Unitati christifidelium integre studentes quid iubet Dominus? Orare semper, iustitiam factitare, amare probitatem, humiles Secum ambulare.' Seinen Followern ist das wie Honig runtergegangen, da werden Lady Gaga und Justin Bieber zusehen müssen, wie sie ihre Leute halten. Wäre es gut, wenn auch Boris Becker lateinisch twitterte? Sagen wir"s so: nicht unbedingt für ihn, jedenfalls aber für uns.