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Beste Kumpels

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Zehn Fakten, die Sie über Freundschaft wissen sollten. Wobei immer gilt: Von Tieren gibt"s einiges zu lernen.

Freunde stecken an. Wer füllige Freunde hat, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit selbst Pfunde zulegen als Menschen mit mageren Bekannten. Der Effekt der sozialen Appetitanregung zeigt sich sogar unmittelbar: Mit einem Begleiter am Tisch aßen Probanden in einer Studie im Schnitt 35 Prozent mehr, als wenn sie alleine ihre Teller leer löffelten.



Wer gute Freunde sucht, könnte unter Kakerlaken fündig werden.

Laut Psychologen pflegen Frauen engere, aber weniger Freundschaften als Männer. Das hat etwa diese Konsequenz: Dreierfreundschaften lösen sich bei Frauen mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein enges Paar und eine Ausgeschlossene auf. Bei drei befreundeten Männern ist hingegen die Chance höher, dass sich die Kumpelgruppe um Mitglieder erweitert.

Die Freunde bei Facebook sind nur Ausdruck digital angetriebener Vereinzelung? Wer weiß, doch Psychologen der Freien Universität Berlin haben festgestellt, dass Aktivitäten in dem sozialen Netzwerk guttun. Wer seinen Status regelmäßig aktualisiert und sich so seinen Facebook-Freunden mitteilt, fühle sich tatsächlich weniger einsam.

Auch Affen stecken sich beim Gähnen gegenseitig an. Bonobos drängt es allerdings dann besonders dazu, wenn ein ihnen nahestehender Kumpel aus der Horde das Maul aufsperrt. Haben sie mit dem gähnenden Kollegen nicht viel zu tun, lässt das die Zwergschimpansen eher kalt. Ansonsten halten bei ihnen eher die Weibchen enger zusammen.

Kumpels machen erfolgreich: Wenn männliche Makaken enge Beziehungen zu einem Artgenossen pflegen, verbessert sich ihre Stellung im Ranggefüge. Kungelnde Affen-Kumpels zeugen mehr Nachwuchs und stehen eher an der Spitze der Hierarchie als Eigenbrötler. Auch Paviane profitieren von guten Freunden: Wer gesellig ist, lebt länger.

Reaktionen in sozialen Netzwerken beeinträchtigen die Selbstkontrolle und blasen das Selbstwertgefühl ungebührlich auf. Laut Forschern der Universität Pittsburgh nehmen sich Facebook-User unangenehm wichtig, wenn sie von ihren Freunden regelmäßige positive Reaktionen auf ihre Beiträge erhalten. Zurückhaltung ist da gut für die Freundschaft.

Enge Freunde streiten mehr als bloße Bekannte. Zum einen, so behaupten Psychologen, weil sie einander gewiss sind und sich nicht permanent der gemeinsamen Freundschaft versichern müssen. Und zum anderen, weil sie eben viel mehr Zeit miteinander verbringen und dadurch auch mehr Chancen haben, sich in die Haare zu kriegen.

Unterschiedliche Kulturen pflegen einen unterschiedlichen Blick auf Freundschaften. In den westlichen Industriestaaten gilt es als schlau, in ein breites soziales Netzwerk zu investieren. In manchen Ländern Westafrikas hält man dieses Verhalten für recht dämlich: Wer viele Freunde hat, ist bald arm, heißt es da - ständig müsse man Bekannte durchfüttern.

Wer gute Freunde sucht, könnte unter Kakerlaken fündig werden: Die Tiere sind gesellig, freundlich zu Fremden und Verwandten und teilen ihr Futter. Wenn es doch einmal Stress in der Insekten-Kommune gibt, dann nur, weil es mit der freien Liebe noch nicht ganz problemlos hinhaut. Denn Weibchen paaren sich nur einmal in ihrem Leben.

Wenn Freunde fehlen, wird es kritisch: Laut einer Studie haben sozial weitgehend isolierte Menschen fast das gleiche Sterberisiko wie starke Raucher. Eine gute Nachricht gibt es für gesellige Bewegungsmuffel: Einsamkeit ist schädlicher für die Gesundheit, als keinen Sport zu treiben. Man könnte aber beides verbinden.


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