Das Stereotyp von Jungen als schlechteren Schülern ist zur selbsterfüllenden Prophezeiung geworden.
Jungen sind zum Problemfall geworden. Sie gelten als weniger diszipliniert, als verhaltensauffällig und in der Schule längst den Mädchen unterlegen. Und genau hier liegt das Problem, wie eine Studie der Psychologen Bonny Hartley und Robbie Sutton von der Universität Kent zeigt: Das gängige Stereotyp von Jungen als Schulversagern trägt dazu bei, dass dies tatsächlich zutrifft (Child Development, online).
Solche Zeugnisse traut man eher Mädchen zu - deswegen bekommen die sie auch häufiger.
Die Psychologen ermittelten unter 238 Kindern im Alter zwischen vier und zehn Jahren, welches Bild sie von den Leistungen der Mädchen und Jungs haben. Unter Schülerinnen des gesamten Altersspektrums war die Ansicht verbreitet, Mädchen seien einfach bessere Schüler und Erwachsene sähen das genauso. Unter den Buben war diese Meinung ab einem Alter von sieben Jahren verfestigt.
Na und, könnte man jetzt sagen, stimmt ja auch. Schließlich hat die OECD in ihren berüchtigten Pisa-Studien gezeigt, dass Mädchen in fast allen Industrieländern tatsächlich bessere Noten schreiben. Den Haken an der Sache demonstriert das zweite Experiment der Psychologen: Wenn sie vor einem Test erklärten, Jungen seien schlechtere Schüler, dann trat das auch ein. Mit der Ansage im Kopf erzielten die Buben im Lesen, Schreiben und Rechnen schlechtere Noten als die Mädchen. Als die Wissenschaftler vor dem Test hingegen betonten, Mädchen und Buben könnten beide gute Noten schreiben, verbesserten sich die Leistungen der Buben.
Dass Stereotypen zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden, haben Wissenschaftler bereits in vielen Studien mit Schülerinnen gezeigt. So existierte lange das Vorurteil, wonach Mädchen schlechter in Mathematik seien. Das ließ sich in Experimenten jedoch nur verifizieren, wenn Schülerinnen ausdrücklich daran erinnert werden. Auch in anderen Bereichen zeigt sich die Macht der Vorurteile. Redet man Afro-Amerikanern ein, dass Intelligenz und Hautfarbe einen Zusammenhang haben, schneiden sie in IQ-Tests schlechter ab. Studenten aus niedrigen sozialen Schichten versagen eher, wenn man ihre Herkunft thematisiert. Was das für Jungs bedeutet? Man sollte wohl aufhören, es als normal zu betrachten, dass sie in der Schule mehr Probleme haben, nur weil sie Jungs sind.
Jungen sind zum Problemfall geworden. Sie gelten als weniger diszipliniert, als verhaltensauffällig und in der Schule längst den Mädchen unterlegen. Und genau hier liegt das Problem, wie eine Studie der Psychologen Bonny Hartley und Robbie Sutton von der Universität Kent zeigt: Das gängige Stereotyp von Jungen als Schulversagern trägt dazu bei, dass dies tatsächlich zutrifft (Child Development, online).
Solche Zeugnisse traut man eher Mädchen zu - deswegen bekommen die sie auch häufiger.
Die Psychologen ermittelten unter 238 Kindern im Alter zwischen vier und zehn Jahren, welches Bild sie von den Leistungen der Mädchen und Jungs haben. Unter Schülerinnen des gesamten Altersspektrums war die Ansicht verbreitet, Mädchen seien einfach bessere Schüler und Erwachsene sähen das genauso. Unter den Buben war diese Meinung ab einem Alter von sieben Jahren verfestigt.
Na und, könnte man jetzt sagen, stimmt ja auch. Schließlich hat die OECD in ihren berüchtigten Pisa-Studien gezeigt, dass Mädchen in fast allen Industrieländern tatsächlich bessere Noten schreiben. Den Haken an der Sache demonstriert das zweite Experiment der Psychologen: Wenn sie vor einem Test erklärten, Jungen seien schlechtere Schüler, dann trat das auch ein. Mit der Ansage im Kopf erzielten die Buben im Lesen, Schreiben und Rechnen schlechtere Noten als die Mädchen. Als die Wissenschaftler vor dem Test hingegen betonten, Mädchen und Buben könnten beide gute Noten schreiben, verbesserten sich die Leistungen der Buben.
Dass Stereotypen zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden, haben Wissenschaftler bereits in vielen Studien mit Schülerinnen gezeigt. So existierte lange das Vorurteil, wonach Mädchen schlechter in Mathematik seien. Das ließ sich in Experimenten jedoch nur verifizieren, wenn Schülerinnen ausdrücklich daran erinnert werden. Auch in anderen Bereichen zeigt sich die Macht der Vorurteile. Redet man Afro-Amerikanern ein, dass Intelligenz und Hautfarbe einen Zusammenhang haben, schneiden sie in IQ-Tests schlechter ab. Studenten aus niedrigen sozialen Schichten versagen eher, wenn man ihre Herkunft thematisiert. Was das für Jungs bedeutet? Man sollte wohl aufhören, es als normal zu betrachten, dass sie in der Schule mehr Probleme haben, nur weil sie Jungs sind.