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"Fucking damn!"

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Sarah Silverman ist Stand-Up-Comedian und Jüdin, hat eine konservative Schwester in Israel - und einen sehr ausgeprägten Hang zur Provokation.

Zum Abschied von George W. Bush aus dem Weißen Haus hatte sich Sarah Silverman einen kleinen Hitler-Vergleich einfallen lassen: Ein Bild des Führers wird eingeblendet, er trägt Schnauzer, Uniform und iPod. Davor sitzt Silverman, jüdische Komikerin, und lobt den Diktator dafür, dass der Krieg mit Deutschland Amerika Jahrzehnte des Wohlstands gebracht hätte - und den iPod.

Die Szene sagt nur sehr wenig über die Regierungszeit von Bush aus, dafür aber einiges über den Humor von Sarah Silverman. Mit 'Fucking damn'-Flüchen und Tabubrüchen hat sich die Komikerin in den vergangenen zwanzig Jahren an die Spitze der US-Comedy gekämpft. Sie ist in ihrem Urteil kompromisslos, in ihrer Sprache obszön. Lange hatte sie eine Sendung bei Comedy Central, heute ist sie als Stand-up-Komikerin in Late-Night-Shows zu sehen.



Sarah Silverman mit John C. Reilly bei der diesjährigen Verleihung der EE British Academy Film Awards in London.

Der vielleicht größtmögliche Gegensatz dazu: eine Rabbinerin in Israel, verheiratet, fünf Kinder. Das ist Silvermans Schwester Susan Silverman-Abramowitz. Und doch: Die beiden haben einiges gemeinsam. Sie sei 'SO stolz auf ihre großartige Schwester ' ließ die US-Komikerin am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter wissen. Worauf genau? Die Rabbinerin ist eine von zehn Frauen, die Anfang der Woche in Jerusalem verhaftet wurden. Aus Protest gegen ultra-orthodoxe Vorschriften trat sie mit dem Gebetsschal Tallit an die Klagemauer in Jerusalem. Dort dürfen Männer wie Frauen voneinander getrennt beten, der Gebetsschal ist jedoch den Männern vorbehalten. Die liberale Bewegung 'Women of the Wall', zu der Silverman-Abramowitz gehört, kämpft dafür, Frauen auch an den für Orthodoxe besonders wichtigen Orten mehr Rechte zuzugestehen. So setzten sie vor Gericht durch, dass Frauen an der Klagemauer aus der Tora lesen dürfen. Jetzt soll ihnen auch der Schal erlaubt sein. Was banal klingt, führte bereits zu Spannungen zwischen den Regierungen in Jerusalem und Washington.

Doch da ist die Reformrabbinerin ebenso hartnäckig wie ihre berühmte Schwester. Auch Sarah Silverman, die mit 42 Jahren aussieht wie Schneewittchen mit Porzellangesicht, besteht darauf, ohne Rücksicht auf politische Korrektheit zu sprechen. In der Regel benutzt sie das Wort, das am schmutzigsten ist. Aber es gibt auch ernsthafte Inhalte, für die sie sich einsetzt. Die Rechte Homosexueller unterstützt sie, ebenso Barack Obama. Zwischen all den Schimpfworten lässt sich bei Silverman also die Einstellung einer linken US-Demokratin herauslesen, klug gemixt mit jüdischer Folklore.

Als ihr ein Rabbiner vorwarf, sie vernachlässige grundlegende Lehren des Judentums, nämlich 'monogame Beziehung und glückliche Ehe', konnte sich die Ex-Freundin des Late-Night-Talkers Jimmy Kimmel auf ihre Familie verlassen. 'Hey asshole' wandte sich ihr Vater Donald Silverman an den Rabbiner: 'You don"t fuck with my family.' Die Streitlust liegt in der Familie.

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