Ein Schweizer Vermögensberater bringt seine Kunden mit einem Schreiben in Gefahr, das in die Hände amerikanischer Behörden gelangt ist.
Beda Singenberger hat sich wirklich sehr um seine Kunden bemüht. Der Schweizer Vermögensberater betrieb sogar einen enormen Aufwand, um das Geld seiner US-Klienten vor dem amerikanischen Fiskus zu verstecken. Jahrelang ging das auch gut. Doch Menschen machen nun mal Fehler - Singenberger aber ist ein besonders fataler Fauxpas unterlaufen, der seine Kunden jetzt ins Gefängnis bringen könnte. Eines Tages, so berichteten US-Ermittler der Nachrichtenagentur Bloomberg, hat er einen Brief verschickt, der irgendwie in die Hände der amerikanischen Behörden gelangt ist.
Viele Menschen verstecken ihr Geld in der Schweiz
Eigentlich kein Problem, hätte Singenberger nicht versehentlich eine Liste mit Namen und sensiblen Daten seiner Kunden in das Schreiben gepackt. Die Behörden haben es nun einfach: Sie picken sich einen Namen nach dem anderen aus der Liste heraus. Das ist für sie ein Glücksfall, denn Menschen, die in der Schweiz ihr Geld verstecken, sind für die amerikanischen Strafverfolgungsbehörden oftmals nur schwer zu identifizieren.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem in Zürich lebenden Vermögensberater vor, dass er über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren seinen amerikanischen Kunden geholfen haben soll, insgesamt 184 Millionen Dollar auf geheime Konten zu schaffen. Er sei häufig in die USA geflogen, berichteten Ermittler, um seinen Klienten Geld von ihrem Konto zu übergeben und wieder Cash mitzunehmen, das er dann in der Schweiz auf die Konten einzahlte. Zudem soll Singenberger laut den Strafverfolgern unechte Stiftungen in Liechtenstein und Scheinfirmen in Hongkong und auf den Britischen Jungferninseln gegründet haben, um die wahre Identität der Kontoinhaber zu verbergen. Bei der Namensgebung war er durchaus kreativ, so hießen die Firmen 'Real Cool Investments' oder 'Ample Lion', zu deutsch in etwa 'Fetter Löwe'.
Von Singenbergers Kunden hat es bislang etwa den pensionierten US-Militärarzt Michael Canale erwischt. Er hat seinem Land im Irak, Kuwait und im Kosovo gedient und den 'Bronze Star' für besondere Pflichterfüllung bekommen - nur seiner Pflicht gegenüber dem Fiskus war er offenbar nicht nachgekommen. Auch der 83-jährige Jacques Wajsfelner, der vor dem Nazi-Regime aus Deutschland in die USA geflohen war, flog auf. Er wurde bereits zu drei Monaten Hausarrest und einer Geldstrafe verurteilt, weil er fast sechs Millionen Dollar vor den Steuerbehörden versteckt hatte. Die zwei Angeklagten reagierten überrascht, als sie vor Gericht erfuhren, wie sie aufgeflogen waren. 'Singenberger hat einige Leute in die Pfanne gehauen', sagte Wajsfelners Anwalt.
Jeffrey Neiman, ein ehemaliger Ermittler bei den US-Steuerbehörden, erklärte, der Fall zeige, dass menschliche Fehler Steuerbetrügern immer in die Quere kommen könnten - ganz gleich, wie viel Mühe sie sich gäben. Singenberger selbst ist in den USA bisher nicht vor Gericht erschienen. Das liegt daran, dass die Schweiz kein Auslieferungsabkommen mit Amerika hat. Benjamin Romberg
Beda Singenberger hat sich wirklich sehr um seine Kunden bemüht. Der Schweizer Vermögensberater betrieb sogar einen enormen Aufwand, um das Geld seiner US-Klienten vor dem amerikanischen Fiskus zu verstecken. Jahrelang ging das auch gut. Doch Menschen machen nun mal Fehler - Singenberger aber ist ein besonders fataler Fauxpas unterlaufen, der seine Kunden jetzt ins Gefängnis bringen könnte. Eines Tages, so berichteten US-Ermittler der Nachrichtenagentur Bloomberg, hat er einen Brief verschickt, der irgendwie in die Hände der amerikanischen Behörden gelangt ist.
Viele Menschen verstecken ihr Geld in der Schweiz
Eigentlich kein Problem, hätte Singenberger nicht versehentlich eine Liste mit Namen und sensiblen Daten seiner Kunden in das Schreiben gepackt. Die Behörden haben es nun einfach: Sie picken sich einen Namen nach dem anderen aus der Liste heraus. Das ist für sie ein Glücksfall, denn Menschen, die in der Schweiz ihr Geld verstecken, sind für die amerikanischen Strafverfolgungsbehörden oftmals nur schwer zu identifizieren.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem in Zürich lebenden Vermögensberater vor, dass er über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren seinen amerikanischen Kunden geholfen haben soll, insgesamt 184 Millionen Dollar auf geheime Konten zu schaffen. Er sei häufig in die USA geflogen, berichteten Ermittler, um seinen Klienten Geld von ihrem Konto zu übergeben und wieder Cash mitzunehmen, das er dann in der Schweiz auf die Konten einzahlte. Zudem soll Singenberger laut den Strafverfolgern unechte Stiftungen in Liechtenstein und Scheinfirmen in Hongkong und auf den Britischen Jungferninseln gegründet haben, um die wahre Identität der Kontoinhaber zu verbergen. Bei der Namensgebung war er durchaus kreativ, so hießen die Firmen 'Real Cool Investments' oder 'Ample Lion', zu deutsch in etwa 'Fetter Löwe'.
Von Singenbergers Kunden hat es bislang etwa den pensionierten US-Militärarzt Michael Canale erwischt. Er hat seinem Land im Irak, Kuwait und im Kosovo gedient und den 'Bronze Star' für besondere Pflichterfüllung bekommen - nur seiner Pflicht gegenüber dem Fiskus war er offenbar nicht nachgekommen. Auch der 83-jährige Jacques Wajsfelner, der vor dem Nazi-Regime aus Deutschland in die USA geflohen war, flog auf. Er wurde bereits zu drei Monaten Hausarrest und einer Geldstrafe verurteilt, weil er fast sechs Millionen Dollar vor den Steuerbehörden versteckt hatte. Die zwei Angeklagten reagierten überrascht, als sie vor Gericht erfuhren, wie sie aufgeflogen waren. 'Singenberger hat einige Leute in die Pfanne gehauen', sagte Wajsfelners Anwalt.
Jeffrey Neiman, ein ehemaliger Ermittler bei den US-Steuerbehörden, erklärte, der Fall zeige, dass menschliche Fehler Steuerbetrügern immer in die Quere kommen könnten - ganz gleich, wie viel Mühe sie sich gäben. Singenberger selbst ist in den USA bisher nicht vor Gericht erschienen. Das liegt daran, dass die Schweiz kein Auslieferungsabkommen mit Amerika hat. Benjamin Romberg